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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eindeutig nicht) hätte entgehen können, dass sämtliche Gerüchte, ein Heiliger Krieg stehe bevor, Berechtigung hatten.
    Nach Wailahrs Ansicht konnte man wirklich von Glück reden, dass Pater Awbrai wahrlich kein Fanatiker war. Er war ein echter Eiferer, gewiss. Aber das war ja zu erwarten bei einem Priester, den der Bischof-Vollstrecker eigens dafür ausgewählt hatte, ihm bei der Beurteilung von Wailahrs Stab als Augen und Ohren zu dienen. Ein Eiferer, kein Fanatiker. Daher war es unwahrscheinlich, dass er Ahbahts offen ausgesprochene, fachliche Meinung dem Flaggoffizier beizeiten vorwerfen würde. Aber Wailahr konnte es Ahbaht kaum verübeln, in Gegenwart des Kaplans Vorsicht walten zu lassen.
    »Ich denke, Sir, das hängt ganz davon ab, was wir zu erreichen versuchen«, sagte der Flaggoffizier schließlich. »Wenn unsere einzige Sorge ist, das Gold aus Khairman Keep zu holen, würde ich empfehlen, von einem Gefecht abzusehen.« Unwillkürlich schien sein Blick erneut zu Lairays zucken zu wollen. Doch es gelang Ahbaht, mit lobenswert fester Stimme weiterzusprechen. »Auch wenn wir zu zweit sind und der Fremde allein unterwegs zu sein scheint, ist es durchaus möglich - sogar wahrscheinlich -, dass wir im Kampf einen gewissen Schaden nehmen würden. Falls es sich um eine charisianische Kriegsgaleone und nicht um einen Freibeuter handelt, ist die Wahrscheinlichkeit sogar noch ungleich größer. Jeglicher Schaden, den wir erleiden könnten, würde erst behoben werden müssen, bevor wir mit dem Gold wieder in See stechen könnten. Das wiederum würde dessen Auslieferung herauszögern.«
    Eine vernünftige Antwort, ging es Wailahr durch den Kopf. Und eine durchaus berechtigte Überlegung.
    Er wusste nicht genau, welchen Wert das Gold hatte, das seine beiden Schiffe erwartete. Dass es aber um eine beträchtliche Summe ging, war ihm klar. Denn es ging um einen ernst zu nehmenden Teil des Zehnten, den Desnairia jährlich an Mutter Kirche entrichtete. Wenn man die unfassbaren Investitionen betrachtete, die der Tempel hatte tätigen müssen, um die neuen Kriegsschiffe zu bezahlen, die überall auf Howard und Haven gebaut wurden, hatte es durchaus eine gewisse Dringlichkeit, dieses Gold sicher zu den Schatzkammern des Tempels in Zion zu schaffen. Vikar Rhobairs Kasse benötigte jedes Geld, dessen sie habhaft werden konnte. Angesichts der Verhältnisse, die üblicherweise im Winter auf den Straßen herrschten, war es sehr vernünftig, das Geld so weit wie möglich auf dem Seeweg seinem Ziel näher zu bringen. Oder es wäre zumindest so gewesen, gäbe es nicht die charisianischen Freibeuter. Sicher wäre es hilfreich gewesen, wenn der Bau der neuen Schiffe im Jahras-Golf, bequemerweise ganz in der Nähe von Khairman Keep, schon weit genug fortgeschritten wäre, um den Transport von dort aus selbst übernehmen zu können. Aber bedauerlicherweise schienen die charisianischen Freibeuter tatsächlich überall zu lauern. Dass man auf den Werften in Iythria oder Mahrosa noch nicht so weit war, erklärte, warum Wailahr selbst zusammen mit den ersten beiden voll einsatzfähigen Schiffen seines Geschwaders den ganzen Weg von Desnairia-Stadt, der Hauptstadt des Reiches, bis hierher hatte zurücklegen müssen, um das Gold abzuholen.
    Wir hängen ohnehin schon hinter dem Zeitplan zurück. Bischof-Vollstrecker Mhartyn wird nicht gerade glücklich sein, wenn ich mich noch weiter verspäte, dachte er. Aber wir sind zu zweit, und früher oder später müssen wir mit denen die Klingen kreuzen. Langhorne weiß, dass die stärkste Waffe der Charisianer ihr entsetzlicher Ruf ist! Und wahrscheinlich sogar zu Recht. Aber auch sie sind nur Sterbliche, wenn man 's genau bedenkt, und wir müssen daran arbeiten, diesen Ruf zu ruinieren ...
    Er blickte ›seinen‹ Kaplan an.
    »Pater, ich bin geneigt zuzulassen, dass dieser freundliche Herr dort draußen zu uns aufschließt, wenn das seine Absicht sein sollte. Oder ihn zumindest näher kommen zu lassen. Nahe genug, dass wir in Erfahrung bringen, wer er in Wahrheit ist. Wenn das nur ein Freibeuter ist, wird er, so denke ich, beidrehen, sobald er sieht, dass er zwei Kriegsgaleonen verfolgt hat. Um ehrlich zu sein, ich würde ihn gern nahe genug wissen, um wenigstens eine Chance zu haben ihn einzufangen, falls er die Flucht antritt.«
    »Und wenn es sich um eine Kriegsgaleone handelt, Commodore?« Lairays' Stimme wirkte beinahe unmenschlich tief. Das war erstaunlich angesichts seines jugendlichen

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