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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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können. Ich glaube zwar nicht, dass ihnen das gelänge, verstehen Sie mich recht. Aber möglich wäre es schon. Denn niemand weiß, wohin der Wind als Nächstes dreht.«
    Er hielt inne und wölbte fragend eine Augenbraue. Hektor erkannte sein Stichwort.
    »Wenn sie also nicht nach Kräften flüchten ... wenn sie beschlossen haben, sich von uns einholen zu lassen, solange wir noch reichlich Tageslicht haben ... Das sind auch Kriegsgaleonen! Das meinen Sie, Sir!«
    »Ich halte das für sehr wahrscheinlich, Master Aplyn-Ahrmahk.« Yairley deutete ein Nicken an. Seine Geste hatte etwas von der Befriedigung eines Lehrers über einen gelehrigen Schüler. »Kurz dachte ich noch, es könnte ein Handelsschiff sein, zusammen mit einem Geleitschiff, das es beschützt. Aber dann holten beide die Segel ein, und das Geleitschiff ließ sich nicht achteraus zurückfallen. Kein Geleitschiff wäre so töricht, das Schiff, das es beschützen soll, so dicht bei sich zu behalten, während es sich in Angriffsposition begibt. Deswegen müssen wir meines Erachtens davon ausgehen, dass es beides Kriegsschiffe sind. Gemäß den letzten Einschätzungen Baron Wave Thunders muss Desnairia über mindestens ein Dutzend umgebauter Galeonen verfügen, die mittlerweile einsatzbereit sind. Natürlich können wir uns dessen unmöglich sicher sein. Aber es sollte mich doch sehr überraschen, wenn die beiden da vorne nicht genau das sind. Die einzige Frage, die sich mir noch stellt«, fuhr der Captain fort, und seine Stimme wurde ein wenig leiser und sanfter, während seine Augen auf einmal ins Leere blickten, »ist, was die beiden hier draußen so allein treiben.«
    »Vielleicht arbeiteten sie sich einfach nur ein, Sir«, schlug Hektor zögerlich vor, und Yairley nickte.
    »Gewiss, das wäre möglich, aber unwahrscheinlich, so weit draußen auf hoher See.« Mit einer Kopfbewegung schloss er die frische Brise und das Schwanken des getriebenen Schiffes gleichermaßen ein. »Bedingungen wie diese sind doch ein bisschen arg lebhaft für die Landratten von der Desnairian Navy, meinen Sie nicht auch, Master Aplyn-Ahrmahk? Bei einer Übung dürfte man einen eher festlandsnahen Kurs erwarten - vor allem, wenn die beiden wirklich ganz allein hier draußen sind. Wir sind gute sechshundertfünfzig Meilen von deren Werften in Geyra entfernt - und mehr als hundert Meilen von Hennet Head, wo wir gerade dabei sind. Möglicherweise gehören die da vorne zu den Schiffen, die im Jahras-Golf gebaut wurden, nicht auf den Werfen von Geyra. Die bauen den größten Teil ihrer Flotte tatsächlich im Golf und nicht in Geyra. Aber das wäre wirklich ein entsetzlich langer Weg für eine Übungsfahrt. Baron Jahras würde sich doch auch gewiss Sorgen machen, zwei seiner Schiffe könnten einem oder zwei Geschwadern unserer Galeonen begegnen, sobald sie sich in tiefere Gewässer wagten. Zumindest bislang war er, was derartige Dinge angeht, äußerst ... vorsichtig. Deswegen frage ich mich ...«
    Mehrere Augenblicke lang stand der Captain nur nachdenklich da. Dann nickte er wieder. Dieses Mal war die Geste ganz offensichtlich nur für ihn selbst bestimmt. Sein Blick wanderte zu dem jugendlichen Ensign hinüber, der nach wie vor neben ihm stand.
    »Mir fiele nur ein guter Grund ein, warum sie hier sein sollten, Master Aplyn-Ahrmahk«, sagte er, und ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Wenn ich damit richtigliege, wird die Mannschaft ein wenig traurig darüber sein, dass wir sie jetzt gesichtet haben und nicht erst ein paar Tage später.«
    »Sir?« Hektor unterdrückte das fast übermächtige Bedürfnis, sich verwirrt am Kopf zu kratzen. Yairleys Lächeln wurde noch breiter.
    »Aber, aber, Master Aplyn-Ahrmahk! Ein paar kleine Geheimnisse muss ein Captain doch auch für sich behalten, meinen Sie nicht auch?«
    »Entschuldigen Sie, Sir!«
    Captain Ahbaht wandte sich um und wölbte fragend eine Augenbraue, als er Lieutenant Laizair Mahrtynsyn vor sich sah, den First Lieutenant der Erzengel Chihiro.
    »Ja, Laizair? Was gibt es?« Ahbahts Tonfall klang ein wenig brüsk. Normalerweise kamen Mahrtynsyn und er recht gut miteinander aus. Aber im Augenblick, da selbst vom Deck aus betrachtet schon die unteren Masten des aufschließenden Schiffes am Horizont aufragten, musste der Captain verschiedene Dinge gleichzeitig im Kopf behalten. Die Entfernung zu jenem anderen Schiff war auf gerade einmal sieben Meilen zusammengeschrumpft. Angesichts ihrer derzeitigen Geschwindigkeit würde der Gegner

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