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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Zumindest nicht, bevor wir eine im Moment noch dringlichere Aufgabe geklärt haben.«
    »Dringlicher?«, wiederholte Staynair.
    »Ach, ich weiß, was er meint«, sagte Sharleyan. Der Erzbischof blickte sie an, und sie zuckte mit den Schultern. »Nahrmahn.«
    »Nahr ...?«, setzte Staynair schon an. Dann begriff er plötzlich und nickte nur. »Ihr meint, ob er nun in den Inneren Kreis aufgenommen werden sollte oder nicht?« Cayleb nickte, und der Erzbischof blickte ihn neugierig an. »Ich bin ein wenig überrascht, dass Ihr das besprechen wollt, solange Merlin nicht hier ist, um auch seinen Teil dazu beizutragen.«
    »Merlin«, gab Cayleb zurück, »hat sich bereits entschieden. Er hat, wie ich vielleicht hinzufügen sollte, Sharley und mir gegenüber einige recht ... prägnante Bemerkungen über die Bruderschaft fallen lassen. Es hatte etwas mit Entscheidungsfindungsprozessen zu tun, Gletschern und deren Fließgeschwindigkeit, kauzigen alten Männer und Milchtöpfen, die bekanntermaßen nie überkochen, solange man sie bewacht.«
    »Ach du meine Güte!«, entfuhr es Staynair ein zweites Mal, doch in einem ganz anderen Ton. »Ich hatte mich schon gefragt, warum er Zhon diesbezüglich in letzter Zeit nicht weiter unter Druck gesetzt hat. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, es könne mit so etwas un-Merlin-haftem zu tun haben wie Taktgefühl!«
    »So weit würde ich nicht gehen«, widersprach Cayleb trocken. »Es hat wohl eher etwas damit zu tun, dass er sich seines gebührlichen Betragens nicht mehr sicher ist, wenn das so weitergeht. Er ist, was Nahrmahn betrifft, ziemlich nachdrücklich. Offen gesagt, liegt das zumindest zum Teil daran, dass er eines für sicher hält: Nahrmahn wird ohnehin schon deutlich mehr herausgefunden haben, als wir ihn wissen lassen.« Staynair riss die Augen auf. Sein Blick wirkte durchaus beunruhigt. Der Kaiser aber machte eine abwehrende Handbewegung. »Ach, nein, nicht einmal Nahrmahn könnte erraten, was hier eigentlich vor sich geht. Und wenn es anders wäre, so wäret Ihr wohl in einer deutlich besseren Position, das zu bemerken, als jeder andere, wenn man bedenkt, wo Ihr und Nahrmahn die letzten Monate verbracht habt. Aber ich denke, Merlin hat wirklich nicht Unrecht, wenn er meint, dass Nahrmahn schon oft genug zwei und zwei zusammengezählt haben dürfte, um sich Fragen zu stellen, die wir ihm bislang noch nicht beantwortet haben. Wie wir alle wissen, neigt Nahrmahn dazu, letztendlich Antworten auch zu finden, wenn er es wirklich darauf anlegt.«
    Na, das, dachte Staynair, ist mal wirklich eine gekonnte Untertreibung!
    Es mag vielleicht einen oder zwei Männer auf ganz Safehold geben, die schlauer sind als Nahrmahn Baytz, führte er seinen Gedanken zu Ende. Einen Dritten aber, auf den diese Beschreibung zuträfe, gab es sicher nicht. Sollten letzte Zweifel daran bestanden haben, waren diese nach der langen Reise von Emerald nach Chisholm endgültig ausgeräumt. Da sich Graf Pine Hollow, ein Vetter Nahrmahns, um die Staatsangelegenheiten von Emerald kümmerte, war der dickliche kleine Fürst sofort bereit gewesen, nach Chisholm zurückzukehren. Vor allem, so vermutete Staynair, weil sich dort nun einmal der Hof befand und Nahrmahn es einfach nicht ertragen konnte, so lange dem Großen Spiel fernzubleiben (auch wenn er sich plötzlich in der Mannschaft eines anderen wiedergefunden hatte, nachdem seine eigene Mannschaft noch während der Vorrunde ausgeschieden war). Das Einzige, worauf Nahrmahn vor der Abreise bestanden hatte, war, dass ihn dieses Mal seine Gemahlin, Prinzessin Ohlyvya, begleiten dürfe. Und nachdem Staynair die beiden während der Überfahrt beobachtet hatte, verstand er auch sofort den Grund dafür.
    Ohnehin war Staynair recht angetan gewesen von der Idee, Ohlyvya solle dieses Mal mitkommen. Er vermutete, dass Nahrmahns Gemahlin - eine der klügsten Frauen, die der Erzbischof jemals kennengelernt hatte - ihren Gemahl stets auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen wusste. Denn hin und wieder konnte Nahrmahn wirklich so schlau sein, dass es für ihn selbst nicht mehr gut war. Daher war es sehr, sehr hilfreich, wenn seine Frau ihn davon abhielt, sich in etwas zu versteigen. Natürlich handelte man sich mit dieser Mitreisenden auch gleich einen ganzen Sack anderer Schwierigkeiten ein.
    »Was Nahrmahn angeht, Cayleb, bin ich ganz Eurer Meinung«, sagte er dann. »Und Merlins. Aber im Gegensatz zu Merlin habe ich Zhon bislang nicht unter Druck gesetzt, eine

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