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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Allerdings war es, da die Kirche nichts von Merlins SNARCs wusste, durchaus verständlich. Vor allem, weil Charis sich redlich Mühe gab, die Kirche in ihrer Fehleinschätzung Tarots noch zu unterstützen.
    Aus diesem Grund war auch keine einzige der neuen Galeeren der Kirche in den Werften von Tarot gebaut worden. Erst nachdem sich die ›Vierer-Gruppe‹ spät dazu entschlossen hatte, Galeonen bauen zu lassen, hatte man Tarot in das Bauprogramm einbezogen. Tarots Anteil war indes immer noch der kleinste von allen. Und White Ford, der unter Schlachtbedingungen möglicherweise ein noch besserer Kommandeur war als Thirsk, hatte man fast gänzlich ignoriert.
    Unter diesen Umständen relativierte sich die rein zahlenmäßige Überlegenheit der Kirche. Leider aber war das Kaiserreich Charis ein sehr großes, sehr leicht angreifbares Ziel. Denn zunächst einmal lagen Charis und Chisholm sechstausend Meilen voneinander entfernt - Luftlinie. Und von Port Royal in Chisholm bis nach Cape Targan in Corisande waren es noch einmal mehr als zweitausend Meilen. Selbst unter den günstigsten Bedingungen von Wind und Wetter benötigte ein Schiff, das von Chisholm aus ausgeschickt wurde, um Charis zur Seite zu stehen, mindestens einen Monat. Fast genauso lange brauchte ein in Chisholm stationiertes Schiff, um Manchyr im Fürstentum Corisande zu erreichen.
    Derartige Entfernungen und Fahrtzeiten verhinderten, dass High Admiral Lock Island seine Truppen an einem zentralen Punkt konzentrierte. Zwanzig Galeonen hatte er in Chisholm stationieren müssen. Dort unterstanden sie Admiral Sharpfield, und die Galeeren, die der Chisholmian Navy noch verblieben waren, konnten ihnen beistehen. Weitere zehn Galeonen und fünfundzwanzig Galeeren lagen in corisandianischen Gewässern und unterstanden Graf Mahndyr. Sich selbst hatte Lock Island zwanzig Galeonen unterstellt. Sie sicherten die Rock Shoal Bay und die Zufahrtswege zur Howell Bay und zum Charis-Meer.
    Damit standen für anderes kaum vierzig Galeonen zur Verfügung. Selbst diese kleine Anzahl hatte man nur deshalb freistellen können, weil die Flotte der Kirche derart weit über Safehold verstreut und noch längst nicht fertiggestellt war. Je mehr Kirchen-Galeonen in Dienst gestellt wurden, desto mehr würde man auch die charisianischen Verteidigungsflotten verstärken müssen. Das wiederum würde die Zahl der Schiffe, die für andere Aufgaben bereitstanden, weiter reduzieren.
    Es sei denn, man könnte in der Zwischenzeit etwas unternehmen, was die Zahl der gegnerischen Schiffe verminderte.
    Genau das sollte Manthyrs und Rock Points Aufgabe sein. Manthyr war mit achtzehn Galeonen und sechstausend Marines zur Harchong-See aufgebrochen. Genauer gesagt steuerte er die Bucht des Elends an, die zur weitgehend unbewohnten Klaueninsel gehörte. Es gab gute Gründe, warum kaum jemand auf dieser Insel lebte. Sie war nicht sonderlich groß - an ihrer breitesten Stelle maß sie gerade einmal einhundertundzwölf Meilen. Zudem lag sie kaum zweihundert Meilen südlich des Äquators. Die kargen, weitgehend baumlosen Fels- und Sandflächen waren etwa so einladend wie ein Backofen gleicher Größe. Andererseits bot die Bucht des Elends einen guten tiefen Ankerplatz und die kleine Stadt Klauenfeste den Truppen eine gutes neues Zuhause ... sozusagen. Darüber hinaus lag diese Bucht mehr als einundzwanzigtausend Meilen von Tellesberg entfernt. Damit waren es von dort aus ›nur noch‹ fünftausend Meilen bis zur Gorath Bay. Zugleich lag die Klaueninsel vor der Westküste von Süd-Harchong, wo ein Viertel sämtlicher Galeonen Harchongs gebaut wurde, und bis zur Mündung des Golfs von Dohlar waren es weniger als fünfzehnhundert Meilen.
    Die Fahrt zur Klaueninsel wäre ein wenig kürzer, bräche Manthyr nach Osten auf, an Chisholm vorbei, statt nach Westen. Denn da würde er das Armageddon-Riff und die Südspitze des Kontinents Howard umrunden müssen. Doch sowohl die Winde als auch die Strömungen begünstigten eine Fahrt nach Westen, vor allem um diese Jahreszeit. Wahrscheinlich würde Manthyr auf diesem Kurs pro Tag fünfzig oder sechzig Seemeilen mehr schaffen. Das hieße, er würde immer noch mehr als drei Monate benötigen, um seine Reise zu beenden.
    Wenn er erst einmal bei der Klaueninsel angekommen war, sollten seine Marines durchaus in der Lage sein, Klauenfeste einzunehmen und eine Garnison auf der Insel zu errichten. Schließlich waren die einzigen verlässlichen Trinkwasserquellen auf diesem

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