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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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einer davon gar nur ein Zwerg, und sie selbst mehr als zwanzig, besser bewaffnet und gepanzert als irgendwer sonst in der Stadt? Der Sergeant der Wachsoldaten stieß einen kehligen Schrei aus und sie gingen zum Angriff über.
    »Tötet so wenige von ihnen wie möglich!«, brüllte Uther und ohrfeigte mit seinem eisenbesetzten Flandschuh den ersten Gnom, der vor ihm auftauchte.
    Tsimmi stieß ein drohendes Knurren aus, das die Wachen einen Moment zögern ließ, so dass er Zeit hatte, seinen Streithammer zu schnappen und rasch bis in einen Winkel zurückzuweichen, damit niemand ihn von hinten angreifen konnte.
    Frehir reagierte am langsamsten und ein besonders wagemutiger Wachtposten traf ihn mit seiner Keule an der Schulter. Es war, als hätte man einen Orkan ausgelöst. Frehir sprang mit einem Satz auf, brüllte wie ein wütender Bär und versetzte dem Unvorsichtigen einen Faustschlag unter die Nase, der ihn auf der Stelle tötete, indem er Knochen und Knorpel zermalmte und die Splitter bis ins Hirn trieb. Der Angriff eines zweiten Gnoms wurde mit einem Fußtritt abgewehrt, der ihn scheppernd gegen die Wand prallen ließ und die Kampfeslust seiner Kollegen erheblich abkühlte. Uther, den seine Rüstung schützte, wich seelenruhig den Keulenschlägen, Lanzenoder Dolchstößen seiner Gegner aus und wischte die Wachen mit der Breitseite seines Schwerts oder seinem eisenbeschla- genen Handschuh beiseite. Es sah fast aus, als amüsiere er sich.
    Nur Tsimmi musste wirklich um sein Leben kämpfen. Die Kräfte eines Meisters der Steine von seinem Niveau hätten hundertmal ausgereicht, sich seiner Angreifer zu entledigen, n her für einen so geringen Anlass wollte er sich vor den anderen nicht zeigen und kämpfte ausschließlich mit seinem Streithammer. Die Leiche eines Gnoms zu seinen Füßen, dessen Kopf trotz des Helms zertrümmert war, bewies, dass er damit umzugehen verstand. Dennoch drohte er gegen die Überzahl zu unterliegen. Aus seiner Flanke, die eine stachlige Lanzenspitze aufgerissen hatte, floss bereits Blut.
    »Frehir, zu mir !« , schrie Uther und stürzte dem Zwerg zu Hilfe.
    Zwei mit kurzen Spießen bewaffnete Wachen wollten ihm den Weg versperren, aber diesmal benutzte der Ritter nicht mehr die Breitseite seines Schwerts. Ohne seinen Lauf zu verlangsamen, senste er den Weg mit einem Streich frei, der die beiden Hände des Gegners abhackte, der vor ihm stand, und den zweiten am Helmrand traf, sein Ohr abschlug und den dicken Schädel bis zur Nasenwurzel öffnete.
    Der Kampf war kurz und blutig. Die Spitze einer eisenbeschlagenen Keule riss Uthers Kettenhemd am Ellbogen auf und ritzte ihm die Haut, Frehir schnitt sich die Hand auf, als er ein Krummschwert, das ein Wachtposten ihm bedrohlich entgegenhielt, an der Klinge ergriff. Tsimmi der Zwerg dagegen war ernsthafter verletzt. Blut perlte aus seinen zahlreichen Wunden und er hinkte, denn ihn hatten etliche Keulenschläge an den Beinen getroffen.
    Von den Gnomen waren zehn tot, verletzt oder auch nur bewusstlos, die Überlebenden hatten sich vorsichtig ans andere Ende des Saals zurückgezogen und ihre Waffen zum Zeichen ihrer Kapitulation auf den Boden gelegt.
    Der Sheriff Tarot dagegen war verschwunden. Uther betrachtete eine Weile mit gezücktem Schwert die zitternde Gruppe der Gnome, die in einer düsteren Ecke zusammen- standen, und wandte sich dann dem Barbaren zu.
    »Frehir!«, rief er so laut, dass er sicher sein konnte, gehört zu werden. »Bring dieses Gewürm um! Lass nur denjenigen am Leben, der bereit ist, uns zum Sheriff zu führen!«
    Der riesige Barbar gehorchte wortlos und bewegte sich auf die Gnome zu. Ein panisches Gekreisch brach los, und mehrere der Wachen warfen sich auf die Knie und schrien, sie sei en bereit, alles zu tun, was man wolle, wenn man sie nur am Leben ließe.
    Uther lächelte. Mehr hatte er nicht hören wollen.
     
    Es dauerte ein wenig länger, Frehir zu erklären, dass er die Gnome nun doch verschonen solle, und ihn daran zu erinnern, >lass sie den Sheriff aufgesucht hatten, um einige Informationen aus ihm herauszubekommen ...
    Das unablässige Lachen und Reden, das bis in ihr Zimmer hinaufdrang, hinderte die Königin am Einschlafen. Wie ihr Gatte, der König Llandon und die meisten Elfen, war auch Lliane nicht an dieses geballte Leben in den Städten gewöhnt und schon gar nicht an das nervtötende Treiben in einer Gnomen- stadt. Wie anders war das alles im Wald von Eliande ... Alles besaß eine andere Dimension, auch Zeit

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