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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Ladefläche fest und zog sich erschöpft mit Cassidy in ihr Quartier zurück.

8 - Sienna
     
     
Der Morgen begann wie immer viel zu früh. Schon um halb fünf polterte Kim an Cassidys Tür und schüttelte sie aus den Federn. Ein Frühstück gab es nicht. Das Team sollte längst verschwunden sein, bevor die ersten Dorfbewohner aus ihren Betten stiegen. Ein paar Minuten später schleppte Cassidy sich in ihrer wüstenflecktarnfarbenen Uniform aus der Rangerbaracke, gefolgt von Scott, der aufgeregt mit dem Schwanz wedelte und sich auf den bevorstehenden Ausflug freute.
    Monroe erwartete die Gruppe bereits an den Humvees. Angel fragte ein letztes Mal nach einem Lebenszeichen der vermissten Einheiten, doch der General schüttelte missmutig den Kopf. Anschließend deutete er auf zwei prall gefüllte Leinensäcke vor der Werkstatt.
    »Ich hab noch einen kleinen Sonderauftrag für euch«, sagte Monroe und winkte dabei die anderen heran. »Da ist Saatgut für Jaguar Bay drin. Die haben es geschafft ihr altes Flussbett zu bewässern und uns um Getreidesamen gebeten.«
    Sofort schnappte sich Johnny einen der großen Stoffbeutel und begrüßte die Möglichkeit, einen Abstecher in sein Heimatdorf machen zu können, während Angel sich dem Befehl nur widerwillig und mit einem deutlichen Augenrollen in die Richtung ihres Oberkommandierenden fügte. Ihr schwante Schlimmes, doch Monroe schmunzelte ihr dennoch, oder gerade deswegen, mit gespitzten Lippen schadenfroh zu. Nachdem Butch den zweiten Sack verladen hatte, wünschte Frank seiner Kommandoeinheit eine gute Jagd und umarmte Kim zum Abschied. Wie üblich erinnerte er Angel an ihr offenes Schachspiel. Ein Ritual, durch das sie nie vergessen sollte, dass zu Hause noch eine unvollendete Herausforderung auf sie wartete. Die Zugbrücke wurde heruntergelassen und eine halbe Minute später passierten sie den äußeren Minengürtel. Cassidy hatte diesmal bei Kim im Wagen Platz gefunden, damit Scott die Fahrt nicht auf der Ladefläche verbringen musste.
    Die Sonne erschien am Horizont und die Temperatur stieg schon nach kurzer Zeit auf über vierzig Grad. Cassidy klappte eine der Seitenfensterabdeckungen herunter, als ihr Hund mit seinen Pfoten daran kratzte. Sein Vorbesitzer fuhr einen Jeep, ähnlich dem von Kim, und er war es gewohnt, im Fahrtwind zu sitzen. Die Funkanlage sorgte für etwas Abwechslung auf der langen und eintönigen Reise. Angel ordnete einen Testlauf der Geschütze an und studierte nachdenklich eine Landkarte des Nordens.
    Gegen Mittag tauschten Kim und Johnny sowie Butch und Victor die Plätze, während Angel und Cassidy sich auf den Rückbänken schlafen legten. Die Fahrt verlief diesmal viel ruhiger. Die Humvees besaßen stärkere Motoren und trugen, im Vergleich zum Pick-up auf der Heimreise, nur eine leichte Last. Das Team kam zügig voran und erreichte bereits am späten Nachmittag Temple Town. Niemandem gefiel die Vorstellung, hierher zurückzukehren, doch trotz der schlechten Erfahrungen stellte die Ruinenlandschaft den besten Rastplatz auf dem Weg zu den nördlichen Enklaven dar. Die Fahrzeuge der Snakes waren verschwunden und umso vorsichtiger sicherte die Gruppe zu Fuß die Umgebung, bevor sie die Humvees zur Kirche führten. Scott verhielt sich absolut still und blieb in Cassidys Nähe. Er schnüffelte permanent auf dem Boden, fand aber bis auf eine Ratte, die erbost zeternd Reißaus nahm, nichts Außergewöhnliches. Nach dreißig Minuten gab Angel Entwarnung. Scavenger aus den umliegenden Großstädten hatten sich wahrscheinlich über die beiden Fahrzeuge gefreut.
    Victor entzündete bei Einbruch der Dämmerung das Lagerfeuer. Eine bekannte Atmosphäre hielt Einzug in die kleine Runde - mit einem Unterschied. Cassidy saß diesmal als Mitglied des Teams stolz zwischen ihren Kameraden, das große Gewehr in der einen Hand und ein Stück Brot in der anderen. In der Dunkelheit wechselten sie kaum ein Wort miteinander. Der unsichere Auftrag drückte die Stimmung hier draußen viel stärker, als noch am Vortag während des Dorffests. Wenn eine Siedlung von den Vultures überfallen wurde, entkamen meist ein paar Bewohner, wie im Fall von Cassidy und Stan. In von Ranger gesicherten Kolonien erhöhte sich die Chance durch Evakuierungspläne und versteckte Fluchtrouten um ein Vielfaches. Umso mehr beunruhigte es die Gruppe, dass sie absolut nichts von Sienna oder den anderen Teams gehört hatten. Berichte von mutierten Monstern kursierten in den Dörfern, Gerüchte

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