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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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Aeroflot-Geschichte ist irgendeinem KGB-Strategen eingefallen, der offensichtlich nicht weiß, wie lange Farbe zum Trocknen braucht. Wollen wir in den Konferenzraum gehen?“
    Die fünf gingen an dem immer noch stramm stehenden Soldaten vorbei, Zapad bellte ihn auf Russisch an. „Для команды!“, entgegnete der Soldat, und verschwand im Cockpit. Der Gang befand sich auf der linken Seite des Flugzeugs, nach ein paar Schritten kamen sie an einer offenen Türe vorbei. Im Raum dahinter saßen vier Soldaten vor Dutzenden blau und grün leuchtender Bildschirme, vor Tastaturen und anderen Eingabegeräten, jeder ein Headset auf dem Kopf. „Kommunikation“, erklärte Zapad kurz.
    Sie liefen auf ein paar Reihen Ledersessel zu, der Gang machte einen Knick. Es sah aus wie in einer alten First Class nationaler amerikanischer Airlines, dicke Sessel, groß und bequem, aber nicht ergonomisch und reine Platzverschwendung. Sie gingen zwischen den Sesseln hindurch, niemand außer ihnen war zu sehen. Am Ende dieses Kabinenabschnitts war zwischen zwei Räumen links und rechts des Ganges, trotz kyrillischer Beschriftung eindeutig Waschräume, eine große Doppeltür, die in den Konferenzraum führte, der die ganze Breite der Kabine einnahm. Am anderen Ende des Raumes stand eine Soldatin, etwa in Chandimas Alter, vielleicht auch schon Ende dreißig, mit zartem Gesicht und vielen Streifen auf der perfekt sitzenden Uniform, eindeutig maßgeschneidert.
    „Das ist Oberst Charitonow, sie wird sich um ihr leibliches Wohl kümmern.“, erläuterte Zapad.
    Lowells bösen Blick nicht bemerkend, als er anfing zu sprechen, scherzte Creyghton „Ein Oberst als Stewardess? Wer fliegt dieses Flugzeug? Der General der Luftstreitkräfte?“
    Die attraktive Soldatin rührte keine Mine, und Zapad verstand den Scherz. „Keine Sorge, junger Mann, Oberst Charitonow ist höchst qualifiziert für die hier anfallende Tätigkeit. Zudem hat sie die notwendige Geheimhaltungsstufe, um im Raum bleiben zu können. Bitte unterschätzen Sie sie nicht, sie wird nicht zögern, Sie mit ihrer Dienstwaffe zu erschießen, sollten Sie den Fehler begehen, den Raum durch die andere Tür zu verlassen.“
    Creyghton schluckte deutlich, bevor Zapad laut anfing, zu lachen. „Nehmen Sie Platz“.
    Chandima stellte ihren Reisetrolley in eine Ecke und nahm ihr Notebook he raus. Sie blickte sich kurz um. Um einen etwas helleren Tisch mit Wurzelholzfurnier standen acht schwer aussehende, dunkelgrüne Ledersessel; aus den Schulterteilen hingen Schultergurte. Die Stühle waren drehbar; irgendwo müsste es eine Leinwand geben. Wahrscheinlich nicht an der Wand, durch die sie gekommen waren, da hier die Türe in der Mitte störte. Bei der hinteren Wand, an der Oberst Charitonow stand, war die Türe kleiner und befand sich an der rechten Seite des Flugzeugs, was Platz für eine große Leinwand ließ. Statt dieser aber hing ein etwa einen mal zwei Meter großes Ölgemälde, ein nacktes Mädchen auf einer Récamière, eher einem Bett, unter einem düsteren Himmel. Zapad bemerkte ihr Interesse.
    „ Danae von Tizian, fünfzehntes Jahrhundert. Eine Leihgabe der Ermitage.“, erläuterte er kurz. „Aber Sie suchen sicher einen Projektionsschirm?“
    „Ja.“
    „Oberst?!“
    Oberst Charitonow öffnete eine versteckte Klappe in der Wand und drückte einen Schalter. Am Boden der Wand vor dem Gemälde fuhr etwas wie eine Schublade aus, vielleicht zwanzig Zentimeter weit. Langsam begann ein leiser Elektromotor, eine Leinwand auszufahren, während an der Wand hinter Chandima eine Klappe aufging, hinter der sich der Projektor befand. Chandima nahm den hintersten Platz an der rechten Seite des Tisches ein, sodass alle anderen einen guten Blick auf den Beamer von der linken Seite hatten – sie selbst hatte das Bild sowieso auf dem Notebook.
    Adam Darius, diese Logik nicht bedenkend, setzte sich neben sie, die drei and eren Männer setzten sich gegenüber, jeder einen Computer vor sich stellend. Zapad drückte auf die Mitte des Tischs, ein verdecktes Fach klappte auf und eine Steckdosenleiste und eine Unmenge von Netzwerkkabeln wurden sichtbar. „Das Internet ist etwas holprig, wenn wir in der Luft sind, aber wir haben einen dedizierten Satelliten. Wenn Sie bitte keine eMails verschicken würden, dann müssen wir Sie auch nicht töten.“, sagte er nur halb scherzhaft.
    Charitonow hielt kurz ihre Hand an ihr Ohr und sagte dann etwas auf Russisch, was Zapad mit einem unfreundlich klingendem

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