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Die Frau des Polizisten

Die Frau des Polizisten

Titel: Die Frau des Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Elfberg
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sich an seinen Anwalt.
    »Kümmere dich, verflucht noch mal, darum, dass jemand von diesen nichtsnutzigen Bullen oder die Detektive sie finden. Jetzt!«, blaffte Kai. »Ich will diesem verfluchten Weibsbild in die Augen sehen. Sie soll nicht glauben, dass sie mich so leicht reinlegen kann!«
    Der Anwalt öffnete die Aktentasche und nahm eine Zeitung heraus, die er Kai reichte.
    »Der Artikel heute in der GP war ja nicht so toll«, sagte er zurückhaltend.
    »Zum Teufel! So schlimm ist er nun auch wieder nicht. Ich mochte besonders den Teil, in dem diese Architektenschlampe als rechthaberische Kuh bezeichnet wurde«, kläffte Kai beleidigt. »Verdammt! Ich muss doch in dieser Sache meine Meinung sagen dürfen, oder? Es wird noch schwer genug werden, den Scheiß wieder zu veräußern, wenn die Aussicht im Eimer ist!«
    »Aber …«
    »Was meinst du mit aber? Bilde dir ja nicht ein, dass ich hier bleibe und irgendeinem hohen Tier ins Wohnzimmerglotzen werde! Apropos – ich möchte dich bitten, auch weiterhin diese Immobilie in Thailand im Auge zu behalten. Ich habe für den Jungen schon ein Internat in Värmland gefunden. Es ist an der Zeit, dass aus ihm was wird. Pfui, nee, wie eisig das hier ist.«
    Kai drehte sich um und ging hinein, dicht gefolgt von seinem Anwalt. Wenig später verließ dieser das Haus und ging zu seinem Wagen. Er blieb stehen und warf einen Blick zurück zum Haus. Helene erkannte, dass er dasselbe hörte wie sie – die vertrauten Flüche, eine der zahlreichen Streitigkeiten, dann ein Krachen und die Schreie. Das Flehen der Frau, dass er aufhören solle. Mit einem heftigen Fluch rollte der Anwalt die Zeitung zusammen und warf sie in weitem Bogen zwischen Holzreste, Plastik und Schutthaufen, bevor er sich in sein Auto setzte.
    Helene wartete, bis er weggefahren war, bevor sie sich die Zeitung schnappte und in ihr Haus ging. Sie legte die mitgenommene Zeitung auf die Küchenarbeitsplatte und stellte den Wasserkocher an. Während der Tee zog, las sie mit wachsendem Interesse den Artikel.
    Gigantischer Schwarzbau auf Näset
    Aus dem Umbau wurde ein neues Haus ohne Baugenehmigung. Die Garage war noch nicht einmal im Bauantrag enthalten. Die Schuppen stehen auf Grund, dessen Bebauung untersagt ist, und der Besitzer hat weder für den Pool, die Terrassen oder die Mauern eine Genehmigung eingeholt.
    Auf Näset steht ein neues Haus. Bauherr ist der Diplomingenieur und Großunternehmer Kai Andrée.
    »Meine Familie und ich leben in der sechsten Generation hier. Wir haben schon immer in den westlichen Stadtteilen gewohnt«, sagt Kai Andrée.
    Das Haus, das zuvor auf dem Grundstück stand, stammte von 1934. Kai Andrée beantragte die Erlaubnis, Teile des alten Sommerhauses abreißen und umbauen zu dürfen. Die Stadt Göteborg hat dem stattgegeben. Doch schon im August wurde das alte Haus dem Erdboden gleichgemacht.
    »Als wir mit dem Abriss angefangen hatten, stellte sich heraus, dass die Bausubstanz so schlecht war, dass wir alles abreißen mussten«, so Kai Andrée.
    »Haben Sie um eine Abrissgenehmigung angehalten?«
    »Nein, aber im Prinzip ist das ja dasselbe wie die Baugenehmigung, die mir erteilt worden war«, behauptet Kai.
    »Stimmen die Maße Ihres Hauses mit denen in der Baugenehmigung überein, und haben Sie eine Genehmigung für den Bau der Garage?«
    »Nein, der Bau stimmt nicht hundertprozentig mit der Baugenehmigung, um die wir ersucht haben, überein. Aber im Prinzip ist es dasselbe, und wir haben alles richtig gemacht.«
    Das Bauamt der Stadt Göteborg ist nicht so recht überzeugt davon, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Der Bebauungsplan von Näset stammt aus den 50er Jahren. In den ganzen letzten Jahren sind eine Reihe verschiedener Ausnahmen gestattet worden, und viele der Häuser weisen weit mehr als 50 Quadratmeter auf, was ursprünglich galt«, so Håkan Ström vom Stadtbauamt.
    »Aber es herrscht ja kein Zweifel daran, dass die Garage, die neben das Haus gebaut wurde, ein Schwarzbau ist. Wir haben auch dem Besitzer mitgeteilt, dass er keine Baugenehmigung für sein Haus besitzt«, sagt er.
    »Als Ingenieur, der in der Baubranche tätig ist, müssten Sie doch wissen, welche Genehmigung Sie zum Bauen benötigen?«
    »Es hätte nie ein Problem gegeben, wenn einer meiner Nachbarn nicht ein so verdammter Rechthaber gewesen wäre.Er erhebt gegen alles Anfechtungsklage und macht mir und der Behörde eine Schwierigkeit nach der anderen. Ich habe das Grundstück gekauft.

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