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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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hast!«
    »Gedenkst du den hier zu veranstalten oder in unserem eigenen Haus, das du schon seit Jahren kaufen willst?« Und mit veränderter, plötzlich kühler und sachlicher Stimme setzte sie hinzu: »Ich möchte dich vorwarnen, Len. Du behandelst die Urgroßmutter besser mit größter Vorsicht, mit Samthandschuhen. Denn wenn sie möchte, daß Henry Brooker die Leitung übernimmt, dann wird sie ihn auch kriegen. Und noch was … sie kann auch sehr leicht einen neuen Manager für die Verkaufsabteilung ernennen.«
    Sie öffnete die Tür, blieb dann aber stehen und wandte sich erneut zu ihn. Er sah so aus, als wollte er gerade etwas von der Frisierkommode packen und gegen sie schleudern. Kühl setzte sie hinzu: »Übrigens ziehe ich in ein andres Zimmer. Ab heute schlafe ich drüben. Meine restlichen Sachen hole ich rüber, sobald sie den neuen Schrank geliefert haben, den ich mir bestellt habe. Es wäre ja wohl sinnlos gewesen, dich zu bitten, daß du umziehst, oder? Denn in ein kleineres Zimmer zu ziehen, das wäre ja unvereinbar mit deinem anspruchsvollen Niveau, was?«
    »Soll ich dir was sagen?«
    Sie wartete.
    »Irgendwann in der nächsten Zeit tu ich dir mal was an, und der Alten auch! Weil, weißt du, was ihr alle seid? Nichts weiter als aufgeblasene Nullen alle zusammen.«
    »Vielleicht sind wir das, Len, vielleicht hast du ja recht. Und du hast eben den größten Fehler deines Lebens gemacht, als du mich geheiratet hast. Schließlich bin ich ja eine von denen. Aber du hast ja auch nicht wirklich mich geheiratet, oder? Es war das Haus, es war die Firma und – ach ja, das besonders! – die Wunschvorstellung, daß die Alte ja nicht mehr sehr lang mitmachen würde, und da hast du dich bereits als Boß über das Ganze gesehen. Das ist doch wohl Tatsache, oder? Was du aber über dich selber nicht erkannt hast, das war, daß du weder genug Hirn noch Charakter, noch« – und nun schrie sie laut –, »und noch nicht einmal genug gesunden Menschenverstand, um überhaupt irgendwas richtig zu machen! Du bist ein Ignorant, und jedesmal, wenn du das Maul aufmachst, sprudelst du deine Ignoranz raus! Du kennst doch den Spruch: Du kannst nicht deiner Großmutter beibringen wollen, wie man Eier auszutzelt. Aber du, du hast dir eingebildet, daß du das kannst. Ach, du warst dermaßen davon überzeugt, und jetzt schau, wohin dich das gebracht hat. Aber geh nur, gib’s ihr, und viel Glück dabei.«
    Und diesmal war sie es, die die Tür hinter sich zuknallte.
    Sie huschte hastig die Treppe hinab, schlich sich durch den Nebenausgang in die Garage und fuhr mit ihrem Wagen direkt zur Firma.
    Die »Firma Funnell« war in ihrer Art ein Großunternehmen. Der Vorplatz war ebenso weitläufig wie die Schaufensterfront des Ausstellungssalons, die Büroräume und die Reparaturwerkstätten. Funnell’s Autowerkstätten genossen einen guten Ruf in der Stadt und im ganzen Landkreis, und der beruhte darauf, daß hier gute Arbeit für einen anständigen Preis geleistet wurde.
    Als sie vorfuhr, kamen gerade die letzten Betriebsangehörigen heraus. Sie stoppte, als sie ihren jungen Schwiegersohn am Ende der Schlange erblickte. Er schob sein Fahrrad vor sich her. Er trug einen verschmierten Overall, und sie sah, daß er müde wirkte. Sie kurbelte das Fenster herunter, beugte sich zu ihm hinaus und sagte: »Also, wieder einen Tag geschafft.«
    »Ach! Hallo, Mrs. Hammond.«
    »Und? Wie läuft es denn so?«
    »Ach, ich glaube, da fragen Sie mal besser Mr. Stanhope. Ich hatte ja keine Ahnung, daß ein Auto dermaßen viele Einzelteile hat.« Er lachte. »Die Namen für das ganze Zeug hätte ich Ihnen natürlich sagen können, aber weiter reichte es eben bei mir leider nicht mit dem Wissen. Aber – ich lerne dazu, auf die harte Ochsentour.«
    »Und wie klappt es mit den anderen Männern?«
    Er straffte sich ein wenig. »Ich denke, ganz gut, jedenfalls mit den meisten. Ein paar waren ein bißchen mißtrauisch, ich weiß nicht warum, als sie gemerkt haben, daß ich den ganzen Tag meistens auf dem Rücken unter den Wagen zubrachte. Manche sagen einem gar nichts, und andere sagen viel zu viel, und nicht alles stimmt so genau, aber ich denke mir, das gehört alles mit zum Spiel.«
    Sie musterte ihn von oben bis unten. »Ich glaube, Sie sind wohl der einzige in der Firma, der in einem dreckigen Overall nach Hause fährt.«
    »Och, ich hab drinnen noch einen, aber der sieht noch schlimmer aus als der hier.«
    »Dann sollten Sie sich aber lieber doch ein

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