Die Galaxis-Rangers
verdächtige Objekte am Boden, aber außer getöteten Haggisiern und hier und da einmal einem Sklavenkörper konnte er nichts sehen.
Aber war tatsächlich nichts da? Was waren das für gleitende, klickende und schabende Geräusche, die hinter diesen vorstehenden Felsen erklangen? Unwillkürlich wich Jerry in den Höhleneingang zurück, wobei er Chuck hinter sich her zog. Das Schaben wurde lauter, bis mit schrecklicher Abruptheit die große, skorpionähnliche Gestalt eines Hagg-Loos erschien. Sein Giftschwanz wedelte, seine facettenreichen, bösartigen Augen sahen sich um – dann griff er an!
Er war schnell, doch Jerry war ebenso schnell. Mit Chuck im Schlepptau sprintete er in die Mine, der Mahlmaschine entgegen.
»Betreten auf eigene Gefahr!« rief er, wobei er eine Handvoll des tödlichen Kohlestaubs aufhob, der für die Hagg-Loos die tödliche Droge darstellte. Sein Gegner betrat ungerührt die Höhle.
»Hast du nicht gehört?« rief Jerry zurückweichend. »Ich meine, was ich sage. Noch ein Schritt, dann werfe ich, und du wirst zum Süchtigen, bis dein Chitinpanzer zerfällt!«
Doch der Krieger ignorierte ihn und kam noch immer näher. Jerry hielt Wort und warf den Stab, der auf den weißen Chitinpanzer des Feindes prallte. Noch immer kam er näher. Jerry verwarf den Plan mit dem Kohlenstaub wieder und griff statt dessen nach einer Keule, die gegen die eisenharten Klauen des Gegners freilich nur eine unzureichende Waffe darstellte, doch wenn er schon sterben mußte, dann wollte er kämpfend sterben.
»Hierher, Chuck, zu mir!« rief er aus. »Es könnte sein, daß ich im Kampf falle, da wäre ein wenig Unterstützung schon angebracht.«
Doch die Hilfe kam nicht. Chuck hatte das Bewußtsein wiedererlangt und stand schon wieder am Trog, aus dem er mit abscheulichen Lauten schlürfte. Der Feind kam näher, bis seine große Gestalt über Jerry aufragte. Dieser hob die Keule für einen letzten Schlag, als ein Türchen im Bauch des Ungeheuers aufging und ein Bündel Tentakel herausschnellte.
»Wie vertraut sind mir diese Tentakel«, jauchzte Jerry und legte die Keule beiseite. »Das bist doch du, Slug-Togath, nicht wahr?«
»Kein anderer«, lautete die Antwort. »Zurückgeblieben wider jegliche Vernunft, um deine Rettung sicherzustellen.«
»Da hat jemand eine verdammt gute Idee gehabt. Aber darf ich fragen, was du im Körper eines Feindes machst?«
»Das ist kein Feind, sondern ein Roboter, der gebaut wurde, nachdem wir dich an den Sklavenhändler verkauft hatten. Der Albinospion der Hagg-Inder wurde beim Abstrahlen einer Botschaft unterbrochen, und bislang haben sie keinen Kontakt mehr mit ihm aufnehmen können. Daher wurde dieser Roboter gebaut und ich stimmte zu, mit ihm in Feindesland zu gehen, um nach dem Verbleib des Spions zu sehen. Aber ich wollte das unter kontrollierten Bedingungen tun, nicht einfach so am Nordpol abspringen.« Verzweifelt über die Situation, in der er sich nun befand, rang er die Tentakel.
»Kein Grund zur Traurigkeit, alter Medusenkopf«, rief Jerry und schlug ihm auf den Rücken, wobei er ihm ungewollt ein blaues Auge schlug, da der Garnishee natürlich auch auf dem Rücken Augen hatte. »Von nun an hast du ja Hilfe bei deiner Mission, einen und ein Achtel von einem Mann. Das Achtel ist Chuck, mehr ist er im Moment nicht wert, da sie sein Gehirn angegriffen haben.« Chuck schlurfte noch immer glücklich.
»Möchtest du mir das nicht alles später erzählen?« bat Slug-Togath, der nervös in alle Richtungen spähte, was ihm nicht besonders schwerfiel. »Kletterer in dieses verdammte Ding, bevor uns jemand sieht. Ich möchte die Luke wieder schließen.«
Und das taten sie dann auch. Sie bekamen Chuck unter Schwierigkeiten von dem Mangold weg, indem sie ihm einen Ormoloo-Burger versprachen, wenn er brav in die Haggismaschine kletterte und sich still verhielt.
Die Luke fiel ins Schloß, und nun konnte Jerry sich bewundernd in dem gut ausgestatteten, wenn auch überfüllten Quartier umsehen. Ein Kontrollsitz befand sich vorne, mit Bildschirmen, um die Maschine zu kontrollieren, für den Giftstachel gab es spezielle Kontrollen. Werkzeug- und Nahrungsmittelkästen befanden sich zu beiden Seiten, eine kompakte Kombüse mit Werbeplakaten des Militärs und Warnungen vor Geschlechtskrankheiten, ein Klappbett, ein Farbfernsehgerät neben einer Hausbar, und zudem noch eine chemische Toilette, die im Heck diskret hinter einem Vorhang verborgen war.
»Wirklich nicht schlecht«, gab
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