Die Galaxis-Rangers
erwählen sie ihn, ohne nachzudenken.«
»Aber Jerry, Liebling«, schalt sie ihn sanft. »Ist das nicht immer so? War John nicht der einzige Schwarze an der ganzen gottesfürchtigen, frommen, hinterwäldlerischen und pseudoniveauvollen Schule, und war er nicht der Hausmeister dort?«
Aus zusammengepreßten Augen heraus bedachte er sie mit einem argwöhnischen Seitenblick. »Was bist du eigentlich, eine Kommunistin, oder was?«
»Pssst – der König will sprechen.«
Ein Räuspern gespannten Interesses lief durch den Raum, das in tiefstem Schweigen endete, als der König sich erhob.
»Hagg-Inder, Erdlinge, Garnishee, befremdlich aussehende Geschöpfe vieler Rassen. Wir wünschen, an diesem außergewöhnlichen Tag, die galaxisweite, famose Organisation, die schon bald in aller Munde sein wird, ins Leben zu rufen, die den Namen …« Er blinzelte mit seinen Facettenaugen auf ein Blatt Metallfolie, das vor ihm angebracht war. »… den Namen Galaxis-Rangers tragen soll.«
Sofort brach ein ohrenbetäubender Jubel in der großen Halle aus, ein Beifallsruf nach dem anderen ertönte. Es dauerte lange Zeit, bis der Enthusiasmus sich gelegt hatte, der König konnte erst wieder weitersprechen, als man den lärmendsten Zuschauern durch den Boden einige unangenehme Stromschläge verpaßt hatte.
»Nachdem nun dieses Band der Brüderschaft geknüpft wurde, ist es unsere nächste Aufgabe, einen fähigen Führer für diese fähige Truppe zu finden, und nach einer sorgfältigen, demokratischen Selektion« – ein einziges, verächtliches Schnauben wurde ignoriert – »wurde der Erdling John ohne Gegenstimmen für diese ehrenvolle Aufgabe nominiert. Es ist mein Privileg, ihm die Plakette Nummer eins der Galaxis-Rangers zu überreichen.«
Weiterer Applaus brandete auf, als John vortrat und der König den goldenen Stern an seine Brust heftete. John schrie heiser, als der König fünf Zentimeter blanken Stahl in Johns Pektoralmuskel stach, denn im Eifer des Gefechts hatte er ganz vergessen, daß die Erdlinge sich die Abzeichen an die Kleidung hefteten und nicht, wie bei den Hagg-Indern üblich, ein Loch ins Chitin bohrten. Mit zitternden Fingern steckte John den goldenen Stern mit der großen Nummer eins, auf dem mit diamantenen Buchstaben »Galaxis-Rangers« geschrieben stand, selbst an und wandte sich dem Mikrofon zu, ein unregelmäßiger Blutfleck verunzierte sein weißes Hemd.
»Brüder, Kumpane, Rangers, ich grüße euch. Ich werde nun den Stern Nummer zwei persönlich meinem Freund Jerry Courtenay an die Brust heften, danach seid ihr alle dran. Bitte bekämpft euch nicht gegenseitig, es sind Sterne für alle da. Was für Möglichkeiten tun sich auf! Reisen, Ausbildung, Karriere, ein Job nach eurer Wahl, freie ärztliche und zahnärztliche Behandlung, und das kann sehr wichtig sein, besonders, zum Beispiel für diesen Außerirdischen dort, der mehr Zähne hat als ein Klavier Tasten. Eine solche Gelegenheit bietet sich nur einmal im Leben. Wir sind Geschöpfe vieler verschiedener Rassen; unter den entkommenen Gefangenen aus den DnDrf-Minen kann ich mindestens vierzig verschiedene Spezies ausmachen, und wer weiß, wie viele noch aus Mischehen hervorgehen werden. Ich muß allerdings noch darauf hinweisen, daß wir keine Transportmöglichkeiten zu euren Heimatwelten haben, und die Hagg-Inder, sobald wir weg sind, die Klimaanlage wieder abstellen, dann wird es wieder zweihundertundfünfzig Grad hier haben. Aber ich möchte niemandem die Stimmung verderben. Möge euer Gewissen euer Führer sein. Tretet ein für das Recht, und wer lieber in der Stube hocken bleiben will, der kann hier bleiben, niemand ist gezwungen, uns zu begleiten.«
Sie fällten ihre Entscheidung wie ein Mann, oder besser, wie ein Außerirdischer, und so begann die Geschichte der Galaxis-Rangers. Doch das Glück wurde getrübt. Später, nach all den erschöpfenden Zeremonien, saßen die Erdlinge im Erste-Klasse-Abteil des Adler von Pleasantville, tranken Cocktails und aßen gegrillten Ormoloo. Sie alle sahen sich mit einer unausweichlichen Tatsache konfrontiert.
»Er hat noch immer nicht mehr Intelligenz als ein staubiger Küchenbesen«, sagte Jerry und nickte seinem alten Freund Chuck zu, der auf dem Boden saß, glücklich auf einer Schuhsohle kaute und vor sich hinmurmelte.
»Können denn die Psychologen der Hagg-Inder nichts tun?« erkundigte Sally sich.
John schüttelte unglücklich den Kopf. »Sie haben ihr bestes getan, alle ihre Top-Spezialisten
Weitere Kostenlose Bücher