Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
Routinedinge zu überlassen und jeden, bei dem es nicht dringend war, zu bitten, er möge mich ein andermal anrufen. Ich streckte mich auf dem Wassersofa aus und blickte auf die sonderbare Skyline von Brasilia hinaus, während ich mir wünschte, das möchte die Liege in der Nahrungsfabrik sein, verbunden mit jemandem, den ich liebte.
    Wäre das nicht großartig? Hinausgreifen können zu jemandem, der ganz weit entfernt war, so wie Wan zur ganzen Erde hinausgegriffen hatte, und mit ihnen zu fühlen, was sie fühlten, ihnen sein Inneres öffnen? Unvorstellbar schön für ein Liebespaar!
    Und auf diesen Gedanken reagierte ich, indem ich an meiner Konsole Morton anrief und ihn aufforderte, die Möglichkeit zu erforschen, ob diese Anwendung der Liege patentierbar sei.
    Es war keine sehr romantische Reaktion auf einen durchaus romantischen Gedanken. Das Problem war: Ich war mir nicht ganz sicher, mit wem ich mir eine solche Verbindung wünschte. Mit meiner lieben Frau, die jetzt so bedürftig war? Oder mit jemandem, der viel weiter entfernt und viel schwerer zu erreichen war?
    So verbrachte ich den langen brasilianischen Nachmittag träge, lag im Badebecken, ließ mich von der untergehenden Sonne bescheinen, aß in meiner Suite elegant zu Abend und trank eine Flasche Wein dazu. Dann rief ich noch einmal Albert, um ihn zu fragen, was ich in Wahrheit wissen wollte.
    »Albert? Wo genau ist Klara jetzt?«
    Er stopfte Tabak in seine Pfeife und zog die Brauen zusammen.
    »Gelle-Klara Moynlin«, sagte er schließlich, »ist in einem Schwarzen Loch.«
    »Ja. Und was bedeutet das?«
    »Das ist schwer zu sagen«, erwiderte er bedauernd. »Ich meine, es ist schwer, das einfach auszudrücken, und auch schwer zu sagen, weil ich es eigentlich nicht weiß. Nicht genug Daten.«
    »Tu, was du kannst.«
    »Klare Sache, Robin. Ich würde sagen, sie ist in dem Teil des Forschungsschiffes, der in der Umlaufbahn blieb, knapp unter dem Ereignishorizont der Singularität, der ihr begegnet seid – was«, er winkte beiläufig mit der Hand, und hinter ihm tauchte eine schwarze Tafel auf, »natürlich genau am Schwarzschild-Radius ist.«
    Er stand auf, stieß die unangezündete Pfeife in die Hüfttasche seiner ausgebeulten Hose, griff nach einem Stück Kreide und schrieb:

    »An dieser Grenze kann das Licht nicht weiter vordringen. Sie können das als eine stehende Wellenfront betrachten, wo das Licht so weit vorgedrungen ist, wie es kann. Daran vorbei kann man nicht in das Schwarze Loch blicken. Von dahinter kann nichts herauskommen. Die Symbole stehen natürlich für Gravitation und Masse, und einem alten ÜLG-Kenner wie Ihnen brauche ich wohl nicht zu erklären, was c 2 ist, oder? Nach den Messungen, die Sie mitbrachten, hat es den Anschein, dass dieses bestimmte Loch einen Durchmesser von etwa sechzig Kilometern besitzt, was ihm eine Masse vom ungefähr Zehnfachen der Sonne verleihen würde. Sage ich Ihnen da mehr, als Sie wissen wollen?«
    »Ein bisschen, Albert«, sagte ich und rutschte auf dem Wassersofa unbehaglich hin und her. Ich wusste selbst nicht genau, was ich wissen wollte.
    »Vielleicht möchten Sie wissen, ob sie tot ist, Robby«, meinte er. »O nein. Das glaube ich nicht. Es gibt da sehr viel Strahlung und weiß Gott welche Gravitation. Aber sie hat noch nicht viel Zeit gehabt, um tot zu sein. Das hängt von ihrer Winkelgeschwindigkeit ab. Sie weiß vielleicht noch nicht einmal, dass Sie fort sind. Zeitdehnung, wissen Sie. Das ist die Folge von …«
    »Was Zeitdehnung ist, weiß ich«, unterbrach ich. Und das traf auch zu, weil ich beinahe das Gefühl hatte, sie am eigenen Leib zu erleben. »Gibt es irgendeinen Weg, das festzustellen?«
    »›Ein Schwarzes Loch hat keine Haare‹, Robby«, zitierte er ernsthaft. »Das nennen wir das Carter-Werner-Robinson-Hawking-Gesetz, und es bedeutet, dass man über ein Schwarzes Loch nichts in Erfahrung bringen kann als Masse, Ladung und Winkelgeschwindigkeit. Aus.«
    »Es sei denn, man gelangt hinein, wie sie es getan hat.«
    »Hm, ja. Robby«, räumte er ein, setzte sich und beschäftigte sich mit seiner Pfeife. Lange Pause. Paff, paff. Dann: »Robin?«
    »Ja, Albert?«
    Er wirkte verlegen, oder so verlegen, wie ein Hologramm wirken kann.
    »Ich bin zu Ihnen nicht ganz fair gewesen«, sagte er. »Es gibt Information, die aus Schwarzen Löchern kommt. Aber das führt uns zur Quantenmechanik. Und außerdem nützt es Ihnen nichts. Nicht für Ihre Absichten.«
    Es war mir nicht gerade

Weitere Kostenlose Bücher