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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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und versuche zu weinen.
    »Du wirkst verstört, Bob.«
    Ich antworte auch darauf nicht. Shicky war fast die einzige Person, zu der ich auf Gateway Adieu sagte. Das war komisch. Der Rangunterschied war groß. Ich war Prospektor, Shicky war Müllmann. Sie bezahlten ihm genug, dass seine Lebenserhaltungs-Steuer gedeckt war, weil er Gelegenheitsarbeiten machte, und selbst auf Gateway brauchte man jemanden, der den Müll wegräumte. Aber früher oder später würde er zu alt und zu krank sein, um noch etwas zu taugen. Wenn er Glück hatte, würden sie ihn dann in den Weltraum hinausstoßen, und er würde sterben. Wenn er kein Glück hatte, würde man ihn vermutlich zu einem Planeten zurückschicken. Dort würde er auch bald sterben, aber zuerst würde er noch ein paar Wochen als hilfloser Krüppel erleben.
    Jedenfalls war er mein Nachbar. Jeden Morgen stand er auf und saugte auch den letzten Quadratzentimeter seiner Kabine sorgfältig ab. Sie war schmutzig, weil die ganze Zeit so viel Abfall um Gateway schwebte, trotz der Bemühungen, ihn wegzuschaffen. Wenn er alles völlig sauber hatte, selbst an den Wurzeln der kleinen Büschelchen, die er pflanzte und formte, nahm er eine Hand voll Steinchen, Flaschenverschlüsse, Papierfetzen – oft dasselbe Zeug, das er gerade weggesaugt hatte – und ordnete es säuberlich wieder dort an, wo er eben sauber gemacht hatte. Komisch! Ich konnte den Unterschied nie erkennen, aber Klara sagte … Klara sagte, sie könne es.
    »Bob, woran hast du eben gedacht?«, fragt Sigfrid.
    Ich rolle mich zusammen wie ein Fötus und murmle etwas.
    »Ich habe nicht verstehen können, was du eben gesagt hast, Robbie.«
    Ich schweige. Ich frage mich, was aus Shicky geworden ist. Wahrscheinlich gestorben. Plötzlich bin ich sehr traurig darüber, dass Shicky so fern von Nagoya gestorben ist, und ich wünsche mir wieder, weinen zu können. Aber ich kann nicht. Ich winde und krümme mich. Ich werfe mich auf der Schaummatte hin und her, bis die Haltegurte quietschen. Nichts hilft. Schmerz und Scham wollen nicht an die Oberfläche. Ich freue mich darüber, dass ich mich so anstrenge, die Gefühle herauszulassen, aber ich muss zugeben, dass ich keinen Erfolg habe, und das öde Gespräch geht weiter.
    Sigfrid sagt: »Bob, du zögerst lange mit deiner Antwort. Glaubst du, du verschweigst etwas? Hältst etwas zurück?«
    Ich erwidere tugendhaft: »Was soll das für eine Frage sein? Woher soll ich das wissen, wenn es wirklich so wäre?« Ich mache eine Pause, um das Innere meines Gehirns abzusuchen, in allen Winkeln auf Schlösser achtend, die ich für Sigfrid öffnen könnte. Ich sehe keine. Ich sage vernünftig: »Ich glaube nicht, dass es genau das ist. Ich habe nicht das Gefühl , als würde ich etwas blockieren. Es ist mehr, als gäbe es so viele Dinge, die ich sagen wollte, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.«
    »Nimm irgendetwas, Rob. Sprich einfach das Erste aus, das dir in den Sinn kommt.«
    Das finde ich nun dumm. Woher weiß ich, was das Erste ist, wenn alles durcheinander brodelt? Mein Vater? Meine Mutter? Sylvia? Klara? Der arme Shicky, im Flug bemüht, sich ohne Beine im Gleichgewicht zu halten, herumflatternd wie eine Rauchschwalbe auf Insektenjagd, während er die Spinnweb-Fetzen aus der Luft von Gateway holt?
    Ich greife hinab in mein Gemüt, suche die Stellen, von denen ich weiß, dass sie wehtun, weil sie schon früher wehgetan haben. So, wie mir zumute war, als ich sieben war, vor den anderen Kindern auf der Rock-Park-Promenade hin- und herstolzierend, damit jemand auf mich achtete? So, wie es damals war, als wir aus dem Realraum gekommen waren und wussten, dass wir in der Falle saßen, während der Geisterstern unter uns wie das Lächeln einer Cheshire-Katze aus dem Nichts heraufkam? Oh, ich habe hundert solcher Erinnerungen, und sie tun alle weh. Das heißt, sie können wehtun. Sie sind Schmerz. Im Index meines Gedächtnisses sind sie deutlich mit ›schmerzvoll‹ etikettiert. Ich weiß, wo ich sie finden kann, und ich weiß, wie es ist, sie an die Oberfläche kommen zu lassen.
    Aber sie tun nicht weh, bis ich sie herauslasse. »Ich warte, Bob«, sagt Sigfrid.
    »Ich denke nach«, antworte ich. Während ich so daliege, fällt mir ein, dass ich zu spät zu meiner Gitarrenstunde komme. Das erinnert mich an etwas, und ich betrachte die Finger meiner linken Hand, um festzustellen, ob die Fingernägel nicht zu lang geworden sind; ich wünsche mir, dass die Schwielen härter und

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