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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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bleiben. Tirzah wird mich zur Pyramide begleiten.«
    Ich war hin- und hergerissen zwischen Unbehagen und Aufregung. Ich war nicht einmal in der Nähe der Pyramide gewesen, geschweige denn in ihrem Inneren… aber die letzte Person, die ich mir als Begleiter wünschte, war ein Magier.
    Aber Yaqob würde da sein, und seine Anwesenheit würde mir helfen.
     
     
    Wir verließen die Werkstatt und folgten der Gasse nach Norden; Yaqob und ich blieben ein Stück hinter Koftes schleppenden Schritten zurück. Yaqob riskierte es, mir ein kleines Lächeln zuzuwerfen, und ich wurde ein bißchen entkrampfter, entschlossen, seine Gesellschaft zu genießen.
    Die Gasse führte zu einer schmalen Straße, die von dem Lärm und Gestank der Metallwerkstätten erfüllt war, und diese wiederum führte zur Hauptdurchgangsstraße der Baustelle der Pyramide.
    Ich warf einen Blick auf die Siedlung der Magier, als wir an ihren Toren vorbeikamen. Im Gegensatz zu der heißen Enge Gesholmes war die Siedlung der Magier geräumig, ihre von Palmen beschatteten Alleen wurden von vom Fluß gespeisten Kanälen und Teichen gekühlt.
    Ich hoffte, dort niemals wieder einen Fuß hineinsetzen zu müssen.
    Die Pyramide erhob sich im Osten über Gesholme und die Siedlung der Magier. Genau wie bei den beiden Siedlungen wurde auch die Baustelle von einer Mauer umgeben, aber sie war nicht so massiv und diente hauptsächlich dazu, die Werkzeuge und das Baumaterial zu schützen, das nachts dort lag.
    Niemand verbrachte nach Sonnenuntergang mehr Zeit auf der Baustelle, als unbedingt notwendig war.
    Kofte führte uns durch die Straße zur Pyramide, dann durch das breite, offenstehende Tor. Ein wahrer Strom von Arbeitern bahnte sich hier seinen Weg: Steinmetze, Zimmermänner, Architekten, Ingenieure, eine große Anzahl von Trägern, die Glasplatten trugen – vermutlich für die Innenwände, denn Yaqob hatte mir erzählt, daß man die äußere Glasschicht zuletzt anbringen würde – und ein paar Glasmacher, denen Yaqob stumm zunickte. Jeder Arbeiter war wie Yaqob und ich so luftig gekleidet wie möglich. Frauen trugen Wickelkleider und Männer Lendenschurze.
    Zwischen den Arbeitern bewegten sich die Magier. Sie schienen überall zu sein. Manche überprüften Pläne und Berechnungen unter schattigen Segeltuchmarkisen. Andere standen an Ecken oder auf Baikonen und musterten die Passanten. Einige saßen auf Stühlen im Schatten breiter Palmblätter und machten sich Notizen auf Papyrus, während sie beobachteten, wer wohin ging und warum.
    Als wir uns der Pyramide näherten, sah ich auch mehrere Magier, die sich als Silhouette vom Horizont abzeichneten, die bewegungslos auf den Mauern der Pyramide standen und etwas für mich Unsichtbares anstarrten.
    Als wir uns dem Eingang näherten, blieb Kofte plötzlich stehen. Yaqob und ich wären beinahe in ihn hineingelaufen. Wir traten hastig ein paar Schritte zurück.
    Er breitete die Arme aus und legte den Kopf in den Nacken, als er übertrieben tief Luft holte.
    »Könnt ihr es fühlen?« fragte er und drehte sich um, und ich konnte sehen, wie in seinen Augen der Wahnsinn leuchtete.
    »Sie hört nie auf, mich zu erstaunen und zu inspirieren, Exzellenz«, murmelte Yaqob, und ich murmelte etwas Ähnliches.
    Dann fühlte ich ihren Schatten. Das war seltsam, denn wir hielten uns nun schon seit einiger Zeit im Schatten der Pyramide auf. Aber in genau diesem Augenblick fühlte ich sie tatsächlich. Doch sie erstaunte und inspirierte mich nicht; statt dessen erfüllte sie mich mit Furcht und dem schrecklichen Gefühl eines solch gewaltigen Verlustes, daß ich glaubte, davon überwältigt zu werden.
    Ein Wimmern entfuhr mir, und Yaqob griff nach meinem Arm, als ich schwankte.
    »Es ist für sie das erste Mal, Exzellenz«, sagte er, und ich spürte, wie sich seine Finger um meinen Ellbogen schlossen. »Tirzah, Mut!« flüsterte er.
    Es gelang mir, mich aufzurichten, und irgendwie zwang ich ein Lächeln auf mein Gesicht. »Sie ist ein Wunder, Exzellenz«, krächzte ich.
    Kofte starrte mich an, und ich fragte mich, ob er wußte, wie ich mich fühlte. Aber schließlich drehte er sich um und ging weiter… in die Pyramide hinein.
    Yaqob ließ mich los, aber flüsterte mir aufmunternd zu, und meine Beine gehorchten mir wieder und trugen mich weiter.
    Die Öffnung befand sich in der Südseite, war etwa zehn Schritt breit, fünf hoch und lag dreißig Schritt über dem Boden der Pyramide. Eine Rampe führte zu ihrem Rachen hinauf (irgendwie

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