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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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über das Material meines Gewandes, benutzte das als Vorwand, meine Augen von den seinen zu lösen.
    »Und?«
    »Und Metall, vor allem bearbeitete Edelmetalle – ein Goldreifen« – so wie Hadones Armreifen, der die Zeit mit ihm für mich erträglich gemacht hatte – »und die Silber-, Kupfer- oder Jaderinge an den Händen derjenigen, die ich berühre.«
    Ich hielt wieder inne, aber nicht aus dem Wunsch heraus, wieder auszuweichen. Ich brauchte etwas Zeit, um zu versuchen, das, was ich mein ganzes Leben lang gefühlt hatte, in Worte zu fassen. »Und manchmal höre ich Echos in oder zwischen Gebäuden oder während ich über gepflasterte Straßen gehe, aber sie sind sehr schwach.«
    »Hier auch?«
    »Nein. Hier gibt es keine Echos. Gesholme ist inwendig kalt und tot.«
    Er starrte mich an. »Und die Pyramide?«
    Ich zitterte ein wenig und wünschte, er würde den Arm um mich legen. »Ich habe dir gesagt, daß das Glas in der Kammer zur Unendlichkeit gerufen hat und geschrien, und in der Pyramide gab es auch Echos.«
    » Echos wovon?«
    »Yaqob!« flehte ich ihn an, aber er gab nicht nach.
    »Was für Echos?«
    »Klagen voll Schmerz und Furcht und Verzweiflung über Hilflosigkeit und Gefangenschaft.« Und von Verlust, wollte ich hinzufügen, tat es aber nicht. Ich fragte mich, ob es Yaqob war, den ich verlieren würde.
    »Und Isphets Werkstatt?« Jetzt war seine Stimme sehr leise.
    Ich fing an zu weinen. »Isphets Werkstatt ist lebendig und warm, Yaqob. Ich liebe sie. Ich will wieder dorthin. Bitte.«
    Endlich legte er die Arme um mich und hielt mich fest und beruhigte mich. Ich wollte ihn niemals loslassen.
    »Bitte, Tirzah, laß mich nur noch eine oder zwei Fragen stellen. Ich muß das wissen. Was ist mit Druse und Mayim?«
    »Mayim? Er ist nicht einmal ein besonders guter Handwerker, und er hört mit Sicherheit nicht auf das, was das Glas ihm zuflüstert. Mein Vater… für ihn gilt dasselbe. Er hört das Glas nicht, und ich glaube auch nicht, daß er die anderen Stimmen hören kann.«
    Ich fühlte oben auf meinem Kopf, daß Yaqob leicht nickte. »Ja«, sagte er, fast wie zu sich selbst. »Das haben wir uns auch schon gedacht. Izzali sagte, Mayim hat nicht viele Fertigkeiten, also glaubte ich auch nicht, daß er ein…« Er verstummte. »Druse ist gut, sehr gut, aber er fühlt das Glas nicht auf die gleiche Weise wie du.« Eine seiner Hände strich über meinen Oberarm.
    Ich lehnte mich zurück. »Du kannst es auch hören, ja?«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, in seinen Augen leuchtete ein sanftes Funkeln. »Ja. Und Isphet und Orteas und Zeldon und Raguel, die arme Raguel. Wie noch viele andere in Isphets Werkstatt und auch an anderen Orten in diesem erbärmlichen Lager.«
    »Aber warum kann ich es? Ich stamme aus dem Norden.«
    »Die Fähigkeit, Glas hören zu können, hat nichts mit der Herkunft zu tun. Es ist nur so, daß unser Volk diese Fähigkeit in größerem Ausmaß entwickelt hat als andere. Ich vermute, einige der besten Handwerker im Norden verfügen über diese Fähigkeit – selbst wenn ihnen nicht klar ist, was sie eigentlich bedeutet.«
    »Mein Vater gehört nicht zu ihnen.«
    »Tirzah, können wir deinem Vater vertrauen?«
    Ich mußte daran denken, wie mich mein Vater ausgelacht hatte, als ich versucht hatte, ihm zu erklären, was ich hörte. Ich zögerte mit meiner Antwort, und ich glaube, es war dieses Zögern, das Yaqob verriet, was er wissen mußte.
    »Mein Vater ist ein guter Mann und würde nicht absichtlich euer Vertrauen mißbrauchen.«
    »Aber er hat Schwächen, die ihn dazu verleiten könnten.
    Er hat mir eines Abends verraten, daß seine Spielsucht euch zu Sklaven gemacht hat.«
    Es war traurig, es so in Worte gefaßt zu hören. »Ja. Yaqob, wer sind die Soulenai?«
    Ich fühlte, wie er zusammenzuckte.
    »Wo hast du diesen Namen gehört?«
    »In der Nacht, in der ich eintraf, als Raguel… Nun, Isphet war aufgebracht und daher unvorsichtig. Sie hat Raguel gesagt, sie solle den Soulenai danken, daß Ta’uz sie nicht genau wie ihr Kind getötet hat.«
    Yaqob legte den Kopf in den Nacken und lachte, aber leise, um niemanden auf uns aufmerksam zu machen. »Seit dein Vater und du zu uns gekommen seid, hat uns Isphet ständig eingeschärft, in eurer Nähe vorsichtig zu sein. Keine Bemerkung… nun, vorsichtig zu sein. Und jetzt erzählst du mir, daß Isphet selbst dir den Namen Soulenai verraten hat. Ja, ja.«
    »Was bedeutet das, Yaqob?«
    Er wurde wieder ernst.

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