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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Exzellenz.« Ich überkreuzte sie und schob die Füße unter den Stuhl. Mehr konnte ich nicht tun.
    »Du wirst dein Bestes tun, um erfreulich für mich auszusehen, Tirzah. Du wirst Isphet fragen, wie du deine Augen mit Kohol schminkst.«
    »Ja, Exzellenz.«
    »Du wirst tun, was auch immer ich von dir verlange. Ganz egal was. Wann auch immer. Egal, wie widerlich es auch ist.«
    Ich holte tief Luft. »Ja, Exzellenz.«
    »Gut.« Er beugte sich vor. »Tirzah, du wirst niemandem erzählen, was in diesem Raum geschieht. Ist das klar?«
    »Ja, Exzellenz.«
    »Wenn du es irgend jemandem sagst«, sagte er jetzt sehr leise, »dann werde ich es erfahren, und ich werde Vergeltung üben. Nicht nur du, sondern jede Person, der du es erzählt hast, wird gefoltert und noch lebend an die großen Wasserechsen verfüttert. Hast du mich verstanden?«
    In seinem Gesicht flackerte die Macht der Eins auf, und ich konnte in seinen Augen meinen Tod lesen. Meine Stimme zitterte, als ich antwortete. »Ich habe Euch verstanden, Exzellenz.«
    Er starrte mich an, dann ließ seine Anspannung nach. »Gut. Nun, warum bist du hier?«
    »Um für Euer Wohlergehen zu sorgen, Exzellenz.«
    »Gut, sehr gut. Auf welche Weise?«
    Ich konnte nichts dagegen tun, ich errötete. »Ihr wünschtet meine Dienste, Exzellenz.«
    Er schwieg, ein Finger klopfte auf den Schreibtisch. »Ja, aber nicht auf die Weise, die du denkst. Ich habe keine Zeit für die Art von Schwäche, die Ta’uz zeigte.«
    Meine Augen weiteten sich.
    »Ich bin eins mit der Eins, Tirzah«, sagte er. »Ich muß keine Frau ›besitzen‹, um das zu erreichen. Die Eins wird immer besser sein als zwei, und zwei ist nichts anderes als eine armselige Vereinigung, die den Versuch unternimmt, die Perfektion der Eins zu imitieren. Ta’uz war wie alle Magier, die versuchen, durch eine Frau die Vereinigung mit der Eins zu erlangen, ein Narr. Nein. Ich werde dich lehren zu schreiben.«
    Jetzt war mein Schock vollkommen. Ich erinnerte mich an das, was Yaqob mir über die Zauber erzählt hatte, die mich binden würden, falls ich das Schreiben erlernte, und ich schüttelte sehr langsam den Kopf, reagierte ohne nachzudenken. »Nein!«
    Ich hatte ihn wieder wütend gemacht. »Doch!«
    »Ja, Exzellenz!« Ich hatte meine Lektion an diesem Morgen gut gelernt.
    »Warum fürchtest du dich?«
    Yaqobs wütendes Gesicht schwebte vor mir – er würde es vorziehen, daß mich Boaz aufs Bett warf statt mich im Schreiben zu unterrichten. »Ich… ich werde benötigt, um Glasnetze zu schleifen, Exzellenz. Das braucht viel Zeit. Um auch noch schreiben zu lernen…«
    »Du wirst weiter in Isphets Werkstatt arbeiten, aber du wirst an drei Abenden in der Woche herkommen. Vier, wenn ich es befehle. Verstehen wir uns recht?«
    »Ja, Exzellenz.«
    »Wovor hast du sonst noch Angst?«
    Ich zögerte, dachte über Yaqobs Haß auf das Schreiben hinaus an die blutigen Inschriften, die quer durch die Kammer zur Unendlichkeit zuckten. »Schreiben ist Zauberei, Exzellenz. Ihr paart Schriftzeichen und Symbole mit Zahlen, und schafft so Berechnungen und Zaubereien mit Euren Worten.«
    Mein Wissen ließ ihn die Brauen heben. »Glaubst du, ich würde meine Zaubereien zu deiner Erbauung an dich weiterreichen, Mädchen? Damit du sie an deine Freunde in der Glaswerkstatt weitergibst?«
    »Ich…«
    Seine Lippen verzogen sich verächtlich. »Ich werde dir nichts geben, das du dazu benutzen könntest, um mich zu vernichten, Tirzah. Ist das klar?«
    Ich ließ den Kopf hängen. »Ja, Exzellenz.«
    »Du hast eine Frage, Tirzah. Sprich sie aus.«
    »Ihr unterrichtet mich im Schreiben. Warum, Exzellenz?«
    »Du bist jung und hast eine schnelle Auffassungsgabe – deine Fähigkeit, Ashdods Sprache zu verstehen, ist der Beweis dafür –, und ich brauche Leute mit schneller Auffassungsgabe um mich herum. Genauso wichtig ist, daß du vermutlich mindestens zwei der nördlichen Sprachen kennst und die allgemeine Handelssprache. Habe ich recht?«
    »Ja, Exzellenz.« Ich zögerte. »Ich spreche meine Muttersprache Vilandi und das benachbarte Geshardi. Weniger gut aber ausreichend spreche ich Alari und Befardi. Und, wie Ihr sagt, die Händlersprache.«
    »Dann wird dir auch das Schreiben leichtfallen«, sagte er. »Und jetzt hör mir zu.« Sein Ton wurde härter, Haß formte seine Lippen zu einem schmalen Strich. »Du wirst deinem Liebhaber Yaqob sagen, daß ich dich in den Künsten der Hure unterrichte, nicht in denen der Gelehrten. Hast du verstanden?«
    Er

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