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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Zähne.
    Etwa vierzig Meter vor einer Plakatsäule wurde es von einem Jungen aus der 6 B zum ersten Mal gehört. Der stand dort in Deckung und gab es sofort weiter.
    Der Pfiff erreichte das Baugerüst, als die Schüler des Prinz-Ludwig-Gymnasiums gerade wieder befriedigt und seelenruhig auf die Straße zurückklettern wollten. Wie in einem Film, der schlagartig gestoppt wird, blieben sie mitten in ihrer Bewegung stehen.
    „Das kann doch bloß ’ne Fehlzündung sein“, flüsterte Hans Pigge, der Junge mit dem Pagenkopf.
    „Jedenfalls erst mal alle in Deckung“, zischte der Boß der Glorreichen Sieben. „Geht aus dem Licht und drückt euch in den Schatten.“
    „Daß man nicht weiß, was los ist“, flüsterte der dickliche Sputnik.
    Die Jungen preßten sich inzwischen dicht an die Wände oder legten sich platt auf die schmalen Bodenbretter zwischen den Metallstangen.
    „Wenn sie uns jetzt noch erwischen“, knurrte Karlchen Kubatz, „beiße ich mir vor Wut in den Bauch.“ Sie starrten auf die menschenleere Straße hinunter. Und in den folgenden Sekunden, während sie den Atem anhielten und nicht wußten, was in der Luft lag, schlugen ihnen jetzt doch die Herzen bis zum Hals, und einige hatten plötzlich sogar eine Heidenangst. Sie versteckten sie allerdings, so gut es ging, und sprachen natürlich auch keine Silbe darüber. Aber es dämmerte ihnen schlagartig, daß sie heute und hier einen ganzen Schritt zu weit gegangen waren. Vielleicht ohne sich darüber im klaren zu sein, aber immerhin.
    „Das könnte verdammt unangenehm werden, je mehr ich mir’s überlege“, gab Paul Nachtigall als einziger zu. „Aber warten wir’s ab.“
    „Bleibt uns ja nichts anderes übrig“, flüsterte Emil Langhans.
    Als dann der Hausmeister der Maximilianschule mit seinem Riesenschnauzer an der Ecke auftauchte, dort unter der Straßenlaterne, ohne sich umzublicken, ziemlich schnell kehrtmachte und wieder verschwand, begriffen die Herren vom Prinz-Ludwig-Gymnasium einer nach dem anderen, daß sie noch einmal verdammtes Glück gehabt hatten. Sie atmeten erleichtert ganz tief durch. Dann warteten sie noch, bis Manuel Kohl quer durch die Büsche geradelt kam und seinen linken Arm steil in die Luft streckte.
    „Entwarnung“, erklärte der Boß der Glorreichen Sieben. „Schwein gehabt.“ Er grinste, kletterte über die Leiter und sprang das letzte Stück zur Straße durch die Luft. Bei der Betonmischmaschine und hinter dem abgestellten Lastwagenanhänger verabschiedete man sich ziemlich schnell.
    „Bin gespannt, wie der Kuchen morgen aufgeht“, meinte Emil Langhans und zeigte mit seinem Kopf über die linke Schulter zur Maximilianschule hinüber.
    „Mein Name ist Gummi“, kicherte der kleine Junge aus der 6B mit dem roten Anorak, „ich verziehe mich.“
    „Witzbold“, bemerkte Hans Pigge, während er möglichst elegant auf sein Fahrrad sprang. „Gute Nacht.“
    Gleich darauf radelten oder trabten sie in alle Richtungen auseinander und nach Hause.
    Karlchen Kubatz saß wieder vor Ronny auf der Lenkstange. Er hatte darauf bestanden, daß er den anderen in die Amselstraße 11 zurückbrachte.
    „Wo ist eigentlich euer Postamt?“ fragte der Junge aus dem Zirkus bereits nach hundert Metern. „Es gibt doch nur eins, oder?“
    „Nur die Hauptpost am Richard-Wagner-Platz. Wieso?“
    „Wäre das zufällig in der Nähe?“
    „In Bad Rittershude ist so ziemlich alles zufällig in der Nähe“, meinte Karlchen Kubatz. „Aber was willst du jetzt noch auf der Post, um Himmels willen?“
    „Ob die einen Nachtschalter hat?“ wollte Ronny jetzt wissen.
    „Hat sie“, bestätigte Karlchen. „Mein Vater schickt manchmal noch spätabends Eilbriefe los.“
    „Macht es dir was aus“, druckste der Zirkusjunge verlegen herum, „wenn wir einen Umweg fahren, meine ich?“
    „Nicht die Bohne“, erwiderte Karlchen Kubatz. „Aber wieso stotterst du auf einmal wie ein Backfisch?“
    „Ja, das ist wahnsinnig komisch“, gab Ronny zu. „Immer, wenn ich um etwas bitten muß, und wenn’s nur ganz wenig ist Er schüttelte den Kopf. „Das ist wirklich komisch, du hast recht
    „Ziemlich stolz, eh?“ fragte der Bürstenhaarschnitt und streckte jetzt wieder einmal den linken Arm aus. „Wir müssen da drüben nach dem Zeitungskiosk in die Herderstraße.“
    „Heute mittag in der Milchbar hast du trotzdem die Schnauze gehalten“, meinte Karlchen Kubatz, nachdem sie die Kurve hinter sich hatten, „als dieser kleine Lackaffe aus der

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