Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske
Zamboni und sagte: „Ihr könnt euch jetzt überall bei uns umschauen, falls ihr Lust habt. Geht mir allerdings nicht zu dicht an die Käfige heran, wenn ich bitten darf. Im übrigen Er machte eine kleine Pause, blickte auf seine blankgeputzten Schuhspitzen und dann in die Gesichter der Bad Rittershuder Schülerinnen und Schüler. „Ich möchte mich noch einmal herzlich bedanken bei euch. Wir haben es ja jetzt erst gesehen, die Straßen voller Zamboni-Plakate, meine ich. Wie bei einem Wahlkampf sieht das aus Inzwischen waren ein paar Zeltarbeiter stehengeblieben, Artisten kamen von ihren Wohnwagen herüber und hörten zu.
„Ihr wißt ja, daß wir in den letzten Wochen nicht besonders viel Glück hatten“, fuhr er fort und versuchte zu lächeln. „Trotzdem könnt ihr wohl doch nicht ganz begreifen, was es für uns bedeutet, wenn morgen und übermorgen das Zelt wieder gerammelt voll ist „Und deshalb war unser Direktor heute auch gleich leichtsinnig“, warf Kid dazwischen. Er stand seit einer Weile in einem schwarzen Rollkragenpullover zwischen Arturo und Evans. „Er hat so viel Futter einkaufen lassen, daß alle Tiere wieder volle Rationen bekommen, wie in den besten Zeiten -“
„Bravo“, rief der Zwilling Alexandra Kohl, und fast gleichzeitig klatschte jetzt die gesamte Schülerschaft in die Hände.
„Wenn uns in allen Städten die Schulen so helfen würden“, bemerkte Herr Zamboni.
„Das müßten Sie nur richtig anfangen“, meinte der dickliche Sputnik ein wenig altklug. „Sie sollten mal darüber nachdenken -“
„Mache ich“, sagte der Zirkusdirektor.
„Übrigens noch etwas“, mischte sich jetzt der Boß der Glorreichen Sieben ein. „Ihr Vorschlag mit der Gratisvorstellung morgen vormittag, das ist von Ihnen bestimmt freundlich gedacht, aber es ist nicht der Sinn der Sache -“
„Der Witz ist doch, daß Geld in Ihre Kasse kommt“, rief Ulli Buchholz. „Und nur deshalb haben wir ja unsere Eltern, einschließlich aller Tanten und Großmütter, auf die Beine gebracht -“
„Sehr richtig“, brüllte Karlchen Kubatz dazwischen. „Nur dafür haben wir doch den ganzen Zirkus losgelassen!“
„Zirkus ist gut!“ wieherte Emil Langhans, und alle anderen lachten mit.
„Die Gratisvorstellung ist also dankend abgelehnt“, gab der Junge mit der Stupsnase bekannt.
„Dafür haben wir einen anderen Vorschlag“, rief jetzt wieder Paul Nachtigall. „Wir verteilen uns morgen mit allen Tieren über die Stadt und sammeln für sie.“
„Plakate und Schilder sind schon vorbereitet“, bemerkte Karlchen Kubatz.
„Da kommt bestimmt etwas Geld für Futter zusammen“, stellte der Zwilling Alexandra fest, „und eine zusätzliche Reklame ist es noch dazu.“ Sie klimperte wieder einmal mit ihren langen Wimpern. „Allerdings würde ich dann um das Zebra bitten, wenn man einen Wunsch äußern darf.“
„Keine Extrawurst“, krächzte Emil Langhans. „Du kriegst den Löwen an die Hand und damit basta!“
„Manchmal hast du ein Benehmen wie ein altes Handtuch“, meinte Ronny vorwurfsvoll. Anschließend drehte er sich zu dem Zwilling Alexandra herum und machte eine tiefe Verbeugung. „Erlauben Sie, daß ich Ihnen jetzt Ihr Zebra zeige, Fräulein Kohl?“
„Sehr freundlich“, erwiderte der Zwilling hoheitsvoll und folgte ihm.
„Und wer die Raubtiere besuchen will, kommt mit mir“, sagte Kid.
Schließlich standen nur noch Direktor Zamboni, der Clown Arturo und Evans beieinander, blickten den Davongehenden nach und dachten dasselbe.
„Schüler können zeitweise ganz erträglich sein“, sagte unversehens eine Stimme.
Die drei wandten sich um, und Herr Zamboni sagte erfreut: „Das ist aber wirklich eine Ehre.“ Er hatte Oberstudiendirektor Senftleben wiedererkannt und stellte ihn jetzt den beiden anderen vor.
„Ich glaube, Sie können sich nicht beklagen“, meinte Evans anschließend und warf den Rest seiner Zigarre durch die Luft. „Was Ihre Schüler betrifft, meine ich.“
„Dazu könnte ich Ihnen einige Geschichten erzählen“, gab der Oberstudiendirektor schmunzelnd zu bedenken, und dann sagte er zu Arturo: „Ronny hat mir viel von Ihnen erzählt, Herr Müller, und wenn es nicht unhöflich ist, muß ich zugeben, daß ich auf Sie besonders gespannt war.“
„Dann sollten wir in meinem Wohnwagen eine Tasse Kaffee trinken“, schlug der Clown vor.
„Ich muß sowieso ins Zelt“, entschuldigte sich Evans.
„Und auf mich warten meine Pferde“, meinte Herr Zamboni.
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