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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Erben diese Neuigkeiten verarbeiten konnten. Guederic saß wie versteinert da. Als der Hüter Sombre erwähnte, hatte er Guederic zugenickt, und als er Eurydis’ Namen aussprach, hatte er Souanne angesehen. Wann würde er endlich mit diesen ständigen Anspielungen aufhören? Er war kein blutrünstiger Dämon und war es nie gewesen! Sein Name war Guederic von Kercyan, und er war Erynes und Amanóns Sohn!
    Eine mörderische Wut brodelte in seinen Adern, und er ballte die Fäuste so fest, dass sich seine Fingernägel in die Handflächen bohrten.
    » Wir alle haben nach dem Verschwinden des Jal Veränderungen durchgemacht«, fuhr Nol fort, » wenn auch in unterschiedlichem Maße. Damit meine ich alle Unsterblichen und die Seelen der Verstorbenen, die mit ihnen verschmolzen waren. Alle außer Saat. Seine Seele hat sich nicht mehr verändert, seit er die Unterwelt betreten hat. Er ist niemals mit einem Dämon verschmolzen und konnte sich daher weder im Nichts auflösen noch wiedergeboren werden. Mit anderen Worten: Er dürfte gar nicht da sein. Jedenfalls nicht in seiner derzeitigen Gestalt. Er ist das Sandkorn im Getriebe. Er verhindert, dass das Zeitalter von Ys anbricht.«
    » Aber ist er nicht nur ein Geist?«, wandte Najel ein. » Ein körperloses Gespenst?«
    » Er hat sich einen neuen Körper erschaffen«, erklärte Nol. » Und er ist kein Gefangener des Karu mehr. Er ist ein Geschöpf aus Gwel, das sprechen und sich fortbewegen kann.«
    Zejabel stieß einen leisen Pfiff aus. Selbst Guederic kamen erste Zweifel, ob ein so mächtiger Gegner überhaupt zu besiegen war.
    » Also verfügt Saat jetzt sowohl über die Kräfte eines Hexers als auch über die Macht eines Gottes«, fasste Damián zusammen. » Was können wir gegen einen Gegner ausrichten, dem selbst der Tod nichts anhaben kann?«
    Hilflos zuckte Nol die Schultern und machte damit jede Hoffnung der Erben zunichte. Mit solchen Schreckensnachrichten hatten sie bei ihrer Ankunft im Tal nicht gerechnet.
    » Was will Saat eigentlich?«, ereiferte sich Maara. » Reicht es ihm nicht, einen halben Kontinent verwüstet und unsere Familien ins Unglück gestürzt zu haben? Wann wird er endlich Ruhe geben?«
    » Wenn er jeden wiedergeborenen Unsterblichen auf der Welt getötet hat«, sagte Nol. » Jeder einstige Gott oder Dämon, den er vernichtet, verleiht ihm mehr Macht. Anschließend wird er sich zum Herrscher über alle Sterblichen aufschwingen. Für alle Ewigkeit. Es sei denn, die Welt geht irgendwann unter.«
    » Er will der Bezwinger werden«, sagte Guederic unvermittelt.
    Acht Augenpaare richteten sich auf ihn und forderten ihn auf, weiterzureden. Der junge Mann hatte bloß laut gedacht, aber jetzt war es zu spät, um das Gesagte zurückzunehmen.
    » Das hat er schon immer gewollt«, fuhr er fort. » Nicht umsonst hat er Sombre den Bezwinger genannt. Saat hat den Dämon nach seinem Ebenbild geformt, damit er für ihn die Welt erobert. Hinter dem Dämon steht eindeutig der Hexer. Saat ist an allem schuld.«
    Guederic verstummte abrupt, weil er fürchtete, seine Erklärungen könnten als Rechtfertigungsversuch missverstanden werden. Doch den anderen gingen offenbar ähnliche Gedanken durch den Kopf.
    » Aber vielleicht hat auch Saat einen wunden Punkt«, sagte Damián nachdenklich. » Es muss irgendeinen Weg geben, ihn zu schlagen. Vielleicht eine Prophezeiung, so wie die des Erzfeinds… Ich kann nicht glauben, dass er unbesiegbar ist. Ich will mich nicht damit abfinden.«
    » Falls es etwas Derartiges gibt, würde das zumindest erklären, warum Saat es auf uns abgesehen hat«, meinte Josion. » Zumindest, wenn die Prophezeiung mit uns zusammenhängt.«
    » Mit unseren Eltern hängt sie auf jeden Fall zusammen«, warf Lorilis ein. » Sonst wären sie ja wohl kaum verschwunden.« Sofort hielt sie sich die Hand vor den Mund– ein vergeblicher Versuch, das Gesagte zurückzunehmen. Die Worte waren ihr einfach so herausgerutscht.
    Nol betrachtete sie mit besorgtem Stirnrunzeln. Nun blieb den Erben nichts anderes übrig, als ihr Geheimnis mit dem Hüter zu teilen. Guederic sah Damián an, und als dieser zustimmend nickte, stellte er endlich die Frage, die ihm schon so lange auf der Seele brannte.
    » Usul behauptet, unsere Eltern seien im Jal«, sagte er. » Wie ist das möglich?«
    Fassungslos starrte der Greis ihn an. Während seiner Erzählung war er wieder zum Hüter des Dara geworden, zu Nol dem Lehrenden, der auf fast alle Fragen der Welt eine Antwort wusste.

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