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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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unaufhörlich weiter sank, setzten die merkwürdig instabil wirkenden Ränder am Fuß des Hügels auf, wobei sie sich dem Untergrund perfekt anpassten. Somit saß der Kegel über dem Hügel ähnlich einem Hut, der einen Kopf bedeckt. Die fünf Gefährten saßen im Raum dazwischen fest.
    Mike, Lars und Pietrino zitterten leicht vor Angst und Schreck.
    „Madonna!“, betete Salvatore immer noch leise vor sich hin. „Heilige Mutter Gottes, steh uns bei!“
    Den brennenden Sonnenstrahlen waren die Gefährten nun entzogen. Dennoch war es keineswegs dunkel, denn von dem seltsamen Palast, der über ihnen thronte, ging nach wie vor ein helles Licht aus. Es war allerdings längst nicht so blendend und auch nicht so heiß wie die Wüstensonne.
    Hans war der Erste, der sich wieder einigermaßen in der Hand hatte. Misstrauisch, aber auch neugierig betrachtete er das Innere des Kegels. Auch die Köpfe von Lars und Mike ruckten hin und her in dem Bemühen, möglichst viel auf einmal von der Situation zu erfassen, wobei sie sich fast den Hals verrenkten. Die unzähligen Fenster schienen auf sie herab zu starren. Wirkte es feindselig? Oder neugierig? Oder einfach nur neutral?
    „Ich bin gespannt, was nun passiert“, murmelte Hans. „Ich erwarte jetzt so etwas wie eine Kontaktaufnahme.“
    Er hatte kaum den Satz beendet, da öffnete sich ein großes Fenster, indem die spiegelnde Fläche, die es normalerweise verschloss, mit einem leisen Geräusch nach oben glitt. Sie konnten es bequem erreichen, wenn sie den Hügel hinab gingen.
    „Na also!“ Hans setzte ein sparsames Lächeln auf und erhob sich.
    Lars begriff sofort, was Hans vorhatte. „Du willst doch nicht etwa da hinein gehen?“
    Das Lächeln wurde eine Spur intensiver. „Was willst du denn sonst tun?“, sagte Hans gleichmütig. „Willst du ewig hier unter dieser Mütze bleiben? Glaubt mir, ich habe in den Hallen der Unendlichkeit schon so einige Abenteuer erlebt. Man übersteht sie übrigens dann am besten, wenn man sich nicht ins Bockshorn jagen lässt.“ Damit begann Hans entschlossen den Abstieg des Hügels.
    Alle starrten ihm nach, fassungslos angesichts des Mutes, den er zeigte. Schließlich sagte Salvatore: „Er hat Recht. Es hat keinen Sinn hier zu warten. Unser Schicksal wird sich erfüllen, wie der Allmächtige es will. Kommt, Jungs!“
    Da nun auch Salvatore Anstalten machte, sich in Richtung des geöffneten Fensters zu bewegen, erhoben sich auch langsam und zögernd die Jungen. So stolperten sie also zu fünft durch Sand und Geröll abwärts.
    Nach einigen Minuten war das einladend offen stehende Fenster erreicht. Es war groß wie eine Tür, fast wie ein Tor. Unentschlossen warfen sie Blicke ins Innere, konnten jedoch kaum etwas erkennen. Eine Falle?
    Wieder war es Hans, der sich als Erster vorwagte. Kaum hatte er einen Fuß in den Kegel gesetzt, da wurde es innen hell.
    „Oh!“, machte Lars erstaunt.
    „Hey!“, kam es wie ein Echo von Mike.
    Sie blickten in eine Halle, deren Boden und Wände aus weißem Stein oder Marmor bestanden. Die Decke war nicht zu erkennen. Lampen oder ähnliches sahen sie gleichfalls nicht. Es war einfach hell, ohne dass eine Lichtquelle zu sehen war. Vorsichtig tasteten sie sich vorwärts, immer wachsam und stets darauf bedacht, sich im Falle einer Bedrohung zur Flucht zu wenden.
    Es geschah aber nichts Bedrohliches. Misstrauen wich Neugier, Faszination und Entdeckerdrang. Außer dem weißen Stein bot der Raum nichts als einen halbkreisförmigen Bogen in der Wand, der irgendwohin weiterführte. Die fünf Gefährten blieben beisammen und bewegten sich auf den Durchgang zu. Was mochte dahinter liegen?
    Auch hier wurde es hell, sobald sie auf die Schwelle traten. Der Anblick zauberte ein Lächeln auf Pietrinos Gesicht. „Das sieht aber toll aus!“, rief er in ehrlicher Begeisterung aus.
    Die Wanderer blickten verblüfft in einen absolut runden Raum, der genau wie das Innere einer Kugel geformt war. Er war groß wie eine Fabrikhalle, und man konnte unmöglich sagen, wo Wände, Decke oder Boden sein mochten. Alles war rund. Ein Brunnen aus türkisfarbenem Stein begann mit mehreren Fontänen zu sprühen. Das Material dieser Halle leuchtete ebenfalls weiß, war aber mit Adern aus zarten Rosa- und Blautönen durchzogen, die ineinander übergingen. Außer dem fröhlichen Plätschern des Wassers im Brunnen war nur der Atem der fünf Menschen zu hören, die sich staunend umsahen. Staunend und zunehmend irritiert!
    „Die Gesetze der

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