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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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zaghaften Griff an seinen Hut. Die Damen lächelten ihm alle zu und begrüßten ihn herzlich.
    Die Sonne strahlte von einem hellblauen Himmel, an dem wenige weiße Schäfchenwolken vorüberzogen. Das Gras war grün und üppig und von Gänseblümchen übersät. Dominic atmete tief durch. Er merkte jetzt erst, wie sehr er die einfachen Genüsse des Lebens vermisst hatte. In Frankreich hatte es keine Gelegenheit für solche Ausritte gegeben. Dominic hatte sein Leben hier in England immer als selbstverständlich erachtet. Er schwor sich, nie wieder so naiv zu sein.
    Ein Gehweg führte neben dem Reit- und Fahrweg entlang, und Dominic bemerkte zwei junge Mädchen, die dort Hand in Hand lustwandelten. Ein Diener lief hinter ihnen her. Er führte einige herumhüpfende Cocker Spaniels an der Leine. Die Mädchen waren im selben Alter wie Nadines Schwestern. Dominic lächelte ihnen zu, worauf sie kicherten und erröteten.
    Nadine muss während der vergangenen zwei Jahre entsetzlich gelitten haben, dachte er fröstelnd. Er wollte ihr nicht noch mehr wehtun, aber er konnte sich einfach nicht mehr vorstellen, sie zu heiraten. Wie sollte er sie ehelichen, wenn er nahezu vom Altar weg zurück in den Krieg nach Frankreich reisen und sie allein zurücklassen müsste? Womöglich würde er nie mehr zurückkehren.
    Ein Reiter auf einem kastanienbraunen Hengst schloss neben ihm auf. „Na, machen Sie den Damen wieder schöne Augen, Dominic?“, fragte Sebastian amüsiert. Er trug eine grüne Jacke und hellbraune Kniehosen.
    „Warum nicht?“ Dominic lächelte. „Wenn ich das schöne Geschlecht nicht mehr zu schätzen weiß, muss ich tot sein.“
    „Die Damen dort sind aber noch ziemlich jung.“
    „Ich habe nur ihren Anblick genossen, so wie diesen wunderschönen Tag.“ Die Männer trabten nebeneinander her.
    „Und ich hoffe, Sie genießen auch Ihre Zeit in der Stadt.“ Sebastian Warlock ließ keinen Zweifel daran, was er damit ausdrücken wollte. Dominic verblieb nicht mehr viel Zeit in London.
    „Haben Sie mich wegen solch müßigem Geplauder hergebeten?“
    „Nein, habe ich nicht.“ Sebastian Warlock zog einen verschmutzten und zerknitterten Umschlag aus der Innentasche. Er brachte sein Pferd zum Stehen. „Gestern sind Freunde angekommen. Das hier ist für Sie.“
    Dominic nahm den Umschlag und erkannte sofort die Handschrift von Michel Jacquelyn. Sein Herz schlug bis zum Hals. „Haben Sie ihn geöffnet?“
    „Ist er nicht versiegelt?“
    Für Dominic sah es so aus, als wäre er wieder versiegelt worden. „Vielen Dank.“ Er fragte sich, ob es sich bei den Freunden um Emigranten oder heimgekehrte Spione handelte. Er trieb sein Pferd wieder an, Sebastian folgte.
    „War das Wiedersehen mit Lady Nadine erfreulich?“, fragte er.
    Dominic lächelte freudlos. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, Sie hätten selbst in meinem Haus Ihre Spione platziert.“
    „Warum sollte ich das?“
    „Weil Sie davon besessen sind und nichts Besseres zu tun haben, als mit menschlichen Seelen Schach zu spielen.“ Er zweifelte nicht daran, dass Sebastian Warlock die ganze Nacht aufblieb und Verschwörungen plante oder aufdeckte.
    „Sie sind schließlich verlobt“, sagte der Großmeister der Spionage. „Da war es unvermeidlich, dass Sie ihr früher oder später einen Besuch abstatten würden.“
    „Meine Verlobte spionieren Sie also auch aus?“, fragte Dominic spöttisch.
    „Für mich ist Klatsch genauso wertvoll wie alle anderen Arten von Information. Ich hörte, dass sich der Comte in die Stadt begeben hat. Besonders bei dieser Hitze war der Grund für seine Rückkehr offensichtlich.“
    Dominic hielt seinem Blick stand. „Deshalb wollten Sie sich mit mir treffen? Um über meine Verlobte zu reden?“
    „Ich habe Neuigkeiten.“
    Dominic sah ihn fragend an.
    „Der Konvoi mit Nachschub für die Rebellen in der Vendée wird am 5. Oktober in Dover die Anker lichten.“
    Julianne stolperte in das von Sebastian Warlock nicht benutzte Haus, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich zitternd dagegen. Sie war den ganzen Weg von Newgate bis zum West End gerannt.
    Jetzt endlich konnte sie sich erlauben zu weinen. Julianne war geschockt. Sie hatte noch nie in ihrem Leben solch eine Angst gehabt!
    Man hatte sie geschubst, geschlagen und beinahe zu Tode getrampelt. Niemals würde sie vergessen, wie sie sich gefühlt hatte, als sie auf dem Boden lag, der Schmerz in ihr explodierte, und es ihr nicht gelang, wieder

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