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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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daraus zu bauen, aber wenn ihr uns unterstützt und die Absicht habt zu bleiben, können wir sagen, dass die See heute Nacht keine Todesopfer gefordert hat.«
    Als sie seine Stimme hörte, blickte Macha so abrupt auf wie ein Jagdhund beim richtigen Ton des Pfiffs. Langsam erhob sie sich. »Luain«, sagte sie sanft. »Luain mac Calma. Willkommen.«
    Es war der Tonfall, den Macha benutzte, wenn sie mit Eburovic zusammen war, und dann auch nur, wenn sie sich mit ihm allein wähnte. Breaca beobachtete, wie sie den Fremden in eine Umarmung zog, so eng und innig wie jede, die sie Eburovic jemals gewährt hatte. Während ihr Vater ruhig lächelnd daneben stand, vergrub der große Mann sein Gesicht an Machas Hals, und seine Hände tätschelten die Vertiefung zwischen ihren Schulterblättern, als ob sie auf eine Art und Weise sprechen könnten, wie es seine Stimme nicht konnte. Sein Haar vermischte sich mit dem ihren, Schwarz in Schwarz, und für eine Weile war es unmöglich zu erkennen, welche Strähnen wem gehörten.
    Schließlich lösten sie sich wieder voneinander und standen dann einen Moment lang da, ihre Finger miteinander verflochten, so wie es Liebende tun, wenn sie sich zum ersten Mal ihre Gefühle füreinander eingestanden haben. Der Mann hob Machas Hand an seine Lippen, küsste ihre Finger und ließ sie dann wieder sinken. »Was hat euch auf den Gedanken gebracht, das Feuer anzuzünden?«
    »Breaca hatte einen Traum.«
    »Tatsächlich?« Er wandte sich zu Breaca um und musterte sie prüfend. Er hatte die Haltung eines Sängers und die Augen eines Träumers, und er wusste mehr über Breaca als sie über ihn. Sie hielt seinem forschenden Blick Stand, als sie sah, wie er sie mit denjenigen verglich, die rechts und links von ihr standen. Sie war jetzt genauso groß wie Macha, und sie sahen sich ziemlich ähnlich. Es war nur die Farbe ihres Haars, die sie von den anderen abhob; selbst ein solches Unwetter wie dieses konnte nicht alles Rot herausspülen, und seit dem heftigen Streit mit Airmid hatte sie die Hoffnung, jemals das Birkenrindenband der Träumer verliehen zu bekommen, aufgegeben und begonnen, ihr Haar an den Schläfen zu flechten, so dass sie eindeutig als Kriegerin zu erkennen war und nicht als Träumerin, also als jemand, der Träume nicht herbeirufen kann, sondern höchstens von ihnen überrumpelt wird. Luain blickte sie durchdringend an und zog die Brauen hoch, aber er fragte nicht - so wie Breaca es getan hatte -, warum die Götter beschlossen hatten, ausgerechnet ihr diesen Traum zu diesem Zeitpunkt zu schicken, wo es doch andere gab, die ihn wesentlich eher und besser hätten verstehen können, so dass sie ihre Pferde nicht hätten riskieren müssen, als sie bei Sturm und heftigem Schneetreiben durch die Nacht galoppiert waren, um mit nassem Holz und gegen den Widerstand des Unwetters ein Feuer anzuzünden. Stattdessen nickte er nur, so wie Macha es getan hatte, als sie zuerst von Breacas Traum erfuhr, und sagte schlicht: »Danke. Wir verdanken dir unser Leben«, was etwas war, womit Breaca überhaupt nicht gerechnet hatte.
    Der Junge hustete abermals. Breaca bückte sich, um ihm zu helfen, und bekam auf diese Weise den Augenblick mit, in dem er sich wieder ganz dem Leben zuwandte. Er schenkte ihr ein Lächeln, das so schnell wie ein springender Fisch aufblitzte und wieder verschwand und das sie beide zu Verschwörern gegen die Dunkelheit machte, dann schweifte sein Blick an ihr vorbei zu Luain mac Calma, dem Händler, der weit mehr als nur ein Händler war; und plötzlich war er kein Junge mehr, der halbtot an den Strand geschwemmt worden war, sondern etwas Mysteriöseres und weitaus Interessanteres. Er machte sich nicht die Mühe, seine Gefühle zu verbergen, und Breaca war eine geschulte Kriegerin. Sie sah den Ausdruck des Wiedererkennens, die Erinnerung an Verrat und die plötzliche Entschlossenheit in seinen zornigen Augen aufflackern und reagierte blitzschnell, so dass sie bereits auf den Beinen und rückwärts außer Reichweite gesprungen war, als er sich unvermittelt zusammenrollte, mit einem Satz vom Boden aufsprang und das Messer aus ihrem Gürtel reißen wollte.
    »Na, na, na!« Sie lachte zur Überraschung aller. Ihr Blut raste förmlich durch ihre Adern, wie sie es seit dem Tag, an dem die Trinovanter auf das Rundhaus zugaloppiert waren, nicht mehr erlebt hatte. »Ist das etwa deine Art, denjenigen zu danken, die dich gerettet haben?«
    Der Junge schüttelte stumm den Kopf, als ob er sich

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