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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht Victors spielen. Aber Sam ist unser Champion, der beste Victors-Spieler, den du je gesehen hast.« Flehend schaute er seinen Freund an. »Würde es dir was ausmachen, mit Kismet zu spielen?«
    »Eh – klar. Kein Problem.«
    Mitch überließ die Space Invaders ihrem Schicksal und führte Susannah zum Tisch. »Zweifellos ein anderes Kaliber als Roberta. Sicher wird’s Sam schwer fallen, den Bildschirm im Auge zu behalten.«
    »Dir auch«, konterte sie, während sie in der Nische Platz nahmen.
    Sam besiegte Kismet, noch bevor sie die zweite Phase erreichte. Kichernd stieß sie einen obszönen Fluch hervor und nahm den Vierteldollar entgegen, den Yank ihr gab.
    Nachdenklich schaute Susannah zu den Geräten hinüber. »Hast du dir schon überlegt, was es bedeutet, wenn wir den Deal an Land ziehen?«
    »Die letzte Zeit habe ich nichts anderes getan.«
    »Die Firma meine ich nicht, sondern uns persönlich. Jeder von uns wird eine ganze Menge Geld wert sein. Vorerst nur auf dem Papier. Und später ...«
    »Schon jetzt besitze ich Geld. Und früher hattest du auch genug. Also wissen wir, wie das sein wird.«
    »Im Gegensatz zu Yank und Sam.«
    »Nichts bleibt so, wie es mal war.«
    »Hm – wahrscheinlich hast du Recht.« Susannah nippte an ihrem Bier.
    Am anderen Ende des Raums schlang Kismet ihre Arme um Yanks dünnen Hals, presste ihre Lippen auf seine und schob ihre lange, erfahrene Zunge in seinen Mund.
    Bittersüße, wehmütige Gefühle erfassten Susannah. Ja, sie musste Mitch zustimmen. Von jetzt an würde sich alles ändern.

ZWEITES BUCH
Die Mission
    Gemeinsam sind wir aufgebrochen, um ein
Abenteuer zu bestehen und der Welt den besten
Computer zu schenken, den die Menschheit
produzieren kann.
Qualität und Integrität stellen wir über alles.
Wir genießen das Wagnis, denn es gibt uns die Chance,
unser Allerbestes zu tun.
     
    Eine Presseerklärung der SysVal Computer Corporation

21
    Der Rubel rollte. Schnelles Geld. Heißes Geld. Neues Geld, das danach lechzte, zum Fenster hinauszufliegen.
    Rasend schnell gingen die siebziger Jahre in die achtziger über, und die wichtigste industrielle Spritztour des zwanzigsten Jahrhunderts beschleunigte sich. Elektrotechnisches Gold strömte durch das Silicon Valley, der Kapitalismus genoss seinen Höhepunkt.
    Die Videospiele hatten die Fantasie der amerikanischen Durchschnittsfamilie bereits angeregt. 1982 fand man den Gedanken an einen Computer im Wohnzimmer nicht mehr absonderlich. Praktisch über Nacht entstanden neue Firmen. Einige brachen genauso schnell wieder zusammen. Und andere bescherten ihren Begründern unvorstellbaren Reichtum.
    In den luxuriösen Gemeinden Los Gatos, Woodside und Los Altos Hills stiegen die Elektrotechniker aus ihren heißen Whirlpools, stopften ihre kultigen Plastikschutzhüllen für tintenbeschmierte Kugelschreiber in Armani-Hemdtaschen, hüpften in ihre BMWs und schrien vor Freude.
    Und im Herbst 1982 beherrschten die Freaks das Valley. Die bebrillten, pickelgesichtigen, über- oder untergewichtigen ultimativen Goofy-Typen ohne Dates, geschweige denn Frauen, waren die unangefochtenen Könige des ganzen Valleys!
    O Mann, war das fabelhaft ...
    Yank steuerte seinen Porsche 911 windschief in eine Parklücke vor dem SysVal-Hauptgebäude und schlurfte
zum Eingang. Geistesabwesend nickte er zwei Buchhalterinnen zu, die bei seinem Anblick ihr Gespräch unterbrachen und dem Rücken seiner ledernen Bomberjacke wehmütig nachstarrten. In der Halle ignorierte er entschlossen den Sicherheitsbeamten hinter dem ellipsenförmigen Schreibtisch.
    Bei SysVal mussten alle Mitarbeiter einen Plastikausweis vorzeigen, bevor sie eingelassen wurden. Sogar Sam trug ein solches Kärtchen am Revers. Aber Yank tat so, als würden diese Dinger nicht existieren, und Susannah hatte die Wachposten angewiesen, ihn einfach vorbeizulassen. Vom Verstand her begriff er, dass die goldenen Tage des Homebrew Clubs für immer entschwunden waren – die Tage ungehinderter freizügiger Information. Man schrieb den September 1982, John Lennon war tot, Ronald Reagan saß im Weißen Haus. Und Uncle Sam hatte soeben die American Telephone & Telegraph Corporation hopsgenommen. Die Welt veränderte sich. Überall im Valley trieben sich Industriespione herum, eifrig bestrebt, die neueste amerikanische Technologie den Japanern, den Russen oder sogar einem eben erst aufgetauchten Emporkömmling im benachbarten Industriepark zu verkaufen. Die Firma SysVal war das beliebteste Ziel

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