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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dieser Gauner, dank ihres ungeheuren Erfolgs. Das alles verstand Yank. Trotzdem trug er keine Dienstmarke.
    Auf dem Weg durch den langen Flur zum Multimillionen-Dollar-Labor, eigens für ihn ausgestattet, verfolgte ihn das quälende Gefühl, dass er etwas sehr Wichtiges vergessen hatte. Doch was konnte wichtiger sein als die Lösung des Problems, das die Leiterbahnen für die Lötstellen auf der neuen Platine betraf? Ganz nahe waren sie schon dran. Und er hatte eine spezielle Idee ...
    Zehn Meilen entfernt, im goldenen Brokatglanz des Schlafzimmers in seinem neuen Portola-Valley-Domizil verdarb
das Wäschemodel Tiffani Wade eine sorgsam arrangierte verführerische Pose mit einer ärgerlich gerunzelten Stirn. »Yank? Jetzt kannst du hereinkommen, Yank, ich bin bereit.«
    Noch drei Mal rief sie nach ihm, bevor sie merkte, dass niemand antworten würde. Wütend sank sie in die Kissen zurück. »Hurensohn!«, murmelte sie. »Also tust du’s mir schon wieder an!«
     
    Susannah schaltete den Blaze III auf der Konsole hinter ihrem Schreibtisch aus und streckte sich. Irgendwo im Gebäude stellte ein Mitarbeiter den Fliegeralarm an. Den nahm sie kaum wahr. Bei SysVal heulten dauernd Sirenen, oder die Leute schrien Bingo-Nummern ins Lautsprechersystem, nur damit niemand den Fehler beging, den Betrieb mit IBM oder FBT zu verwechseln.
    Als hätte jemand ihre Gedanken gelesen, plärrte der Lautsprecher. »Mayday, Mayday. Soeben haben die Japaner den Parkplatz attackiert. Alle Angestellten, die Personenautos fahren, sollten sofort in Aktion treten. Das ist keine Übung. Ich wiederhole. Das ist keine Übung.«
    Seufzend verdrehte Susannah die Augen. Möge der Himmel einen echten Notfall verhüten, dachte sie. An den würde niemand glauben.
    Ein Großteil des SysVal-Personals war männlich, in den Zwanzigern und stolz auf ein ausgeprägtes Bad-Boy-Image. In nur sechs Jahren seit der Firmengründung hatte sich Sam Gambles Persönlichkeit zu ihrem Vorbild entwickelt. Sogar die Wunderknaben bei Apple Computer traten genauso vergammelt, dreist und wild auf wie die Rowdy-Bande bei SysVal.
    Im Apple-Gebäude fanden jeden Freitagnachmittag große Bier-Feten statt, bei SysVal wurden zusätzlich Stummfilmpornos gezeigt. Ungeniert führten SysVal-Jungs vor,
was sie zu bieten hatten – ihre Jugend, ihre Kühnheit, ihr Gespür für schicksalhafte Ereignisse. Sie waren es, die der Welt den magischen kleinen Blaze geschenkt hatten, die ihr halfen, den Zauber der privaten Computernutzung kennen zu lernen. So wie der unverschämte charismatische Firmengründer waren sie unbesiegbar, unsterblich.
    Susannah nahm ihre Brille ab und massierte ihren Nasenrücken. Dann schaute sie zum anderen Ende ihres Büros, wo ein zerkratztes Dart-Board mit Apple-Logo hing. Lächelnd dachte sie an die Fünferbande. Jobs und Woz, Sam, Yank und sie selbst. Lauter College-Aussteiger. Freaks, Fanatiker und Rebellen – und ein überaus höfliches Partygirl. In den fünf Jahren seit der West Coast Computer Faire verwandelte sich alles, was sie anrührten, in Gold. Die Götter hatten sie mit Jugend, Verstand und grenzenlosem Glück gesegnet. Auf dem Papier waren Susannah und ihre Partner – pro Kopf – über hundert Millionen Dollar wert, aber Steve Jobs von Apple über dreihundert Millionen.
    Manchmal jagte ihr der enorme Erfolg kalte Todesangst ein. Das ramponierte Apple-Dart-Board symbolisierte die einstige Rivalität zwischen den jungen Firmen. Das hatte sich in den letzten paar Jahren geändert. Zu Beginn der achtziger Jahre hatten die großen Bonzen endlich aufgehorcht und begriffen, dass sie nicht am Ball geblieben waren. IBM hatte Ende 1981 den IBM-PC auf den Markt gebracht. In bewundernswerter Frechheit – Susannah wünschte immer noch, SysVal wäre auf diese Idee gekommen  – hatte Apple Computer eine ganzseitige Anzeige in landesweite Zeitungen setzen lassen: WILLKOMMEN, IBM. IM ERNST. Diesem Gruß folgte ein Text, in dem die ausgeschlafenen jungen Aufsteiger von Apple die Rollen weiser alter Industrieller annahmen und dem mächtigen IBM-Konzern alle Vorzüge des Personalcomputers erklärten – als wären die IBM-Leute zu unerfahren, zu dumm und zu
feucht hinter den Ohren, um das selber herauszufinden. Monatelang hatte die Branche darüber gelacht.
    Plötzlich rollte ein spezialangefertigtes, ferngesteuertes kleines Auto in ihr Büro, überschlug sich mitten auf dem Teppich und verschwand wieder, ohne einen Hinweis auf den menschlichen Lenker zu

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