Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
Vom Netzwerk:
Palazzo d’Oro‹. Das bedeutet ›Eine alte Ansicht des goldenen Palasts‹. Und es soll den Dogenpalast hier in Venedig darstellen. Ich verstehe nicht viel davon, aber es heißt, es sei kein besonders gutes Bild. Manche Leute bezeichnen es sogar als langweilig. Auf jeden Fall wurde es von Kardinal Marrone in Auftrag gegeben. Und hier in Venedig wurde immer gemunkelt, dass es ein großes Geheimnis berge. Kardinal Marrones Geheimnis. Es ist sicher nicht besonders genau. Der Künstler hat das vom Kanal reflektierte Sonnenlicht verwendet, um den Palast wesentlich goldener wirken zu lassen, als es tatsächlich der Fall ist. Darüber sollten Sie vielleicht hinwegsehen. Aber sicher ist, dass der Dogenpalast keinen solchen Eckstein hat wie den auf dem Gemälde. Außerdem befindet sich nirgendwo am Gebäude eine solche Inschrift.«
    »Wenn diese Zahlen römische Ziffern sein sollen, ergibt die Gleichung jedenfalls keinen Sinn«, stellte Philippa fest. »Elf plus eins macht zwölf, nicht zehn.«
    »Ganz genau«, murmelte Nimrod. »Wirklich faszinierend.«
    »Ganz schön schlau«, raunte Finlay.
    »Die goldene Färbung des Palasts sollte uns vielleicht auch etwas sagen«, meinte Nimrod.
    »Gold«, sagte Philippa. »Vielleicht ist die goldene Tafel dort irgendwo verborgen.«
    »Ja, vielleicht«, sagte Nimrod.
    »Am unteren Rand des Bildes gibt es noch eine ziemlich verblasste Reihe mit Schnörkeln«, erklärte Schwester Cristina.»Aber auch von ihr weiß niemand, was sie zu bedeuten hat.«
    »Könnte das eine verschlüsselte Botschaft sein, die auf irgendetwas hinweist?«, schlug John vor.
    »Offensichtlich«, sagte Philippa.
    »Tja, vielleicht kannst
du
sie ja entschlüsseln.« Aus Finlays Mund klang John ziemlich heraufordernd.
    »Ja, vielleicht«, sagte Philippa.
    »Das haben schon viele Gelehrte versucht«, sagte Schwester Cristina. »Aber keiner hat es geschafft. Es scheint, als wäre Kardinal Marrones Geheimnis mit ihm gestorben.«
    Sie starrten noch eine Weile auf das Bild. Nimrod schlenderte zum Porträt des Kardinals zurück und betrachtete es abermals. Die anderen folgten ihm langsam.
    »Das Lesezeichen in der Kardinalsbibel«, sagte John, der schon immer den genauesten Blick gehabt hatte. Er stand so dicht vor dem Gemälde, wie die Sicherheitsvorkehrungen der Galerie es zuließen, und besah sich das Lesezeichen genauer. »Da steht irgendetwas.«
    »Kann du es lesen, John?«, fragte Nimrod.
    John kniff die Augen zusammen und streckte den Kopf so weit vor, dass er mit der Nase fast die Leinwand berührte. »Da steht AURUM – DEUM – TANGO.«
    »Vielleicht hat sich der Kardinal fürs Tanzen interessiert«, meinte Finlay.
    »Aurum DEUM tango«, sagte Nimrod. »Das ist Lateinisch.«
    »Ach, also dafür soll man Latein lernen«, sagte Finlay.
    »Es bedeutet ›Ich berühre das Gold der Götter‹«, erklärte Nimrod.
    John nickte. »Damit ist der Fall klar. Der alte Danny Marronehatte die goldene Tafel also wirklich. Und er wollte, dass jemand wusste, dass er sie hatte.«
    Sie verließen Schwester Cristina und nahmen ein Wassertaxi zurück ins Hotel. Nimrod mietete ein Zimmer für Marco Polo und gesellte sich dann zu den Kindern in die Penthouse-Suite, wo sie gerade damit fertig geworden waren, Groanin alles zu erzählen, was sie herausgefunden hatten.
    Nimrod schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche.
    »Es ist ungeheuer wichtig, dass wir das Rätsel in diesem Bild lösen und die goldene Tafel finden«, sagte er. »Aber wir dürfen keine Zeit verlieren. Genauso wichtig scheint es mir zu sein, so schnell wie möglich nach China zu reisen und diesen Ort ausfindig zu machen, den Faustina beschrieben hat.«
    »Das kapier ich nicht«, sagte Finlay. »Warum ist das alles so wichtig?«
    »Geht mir genauso«, sagte John. »Am liebsten würde ich jetzt einfach nach New York zurück und darauf warten, dass Mom auftaucht.«
    Nimrod erzählte den Jungen, was er und Philippa aus dem Jadebuch erfahren hatten; und dass dies mit dem übereinstimmte, was Marco Polo ihnen erzählt hatte. »Warnungen aus der Vergangenheit sollte man nicht ignorieren«, sagte er. »In der Geisterwelt geht irgendetwas Schlimmes vor sich. Und mit Sicherheit stecken diese Kriegerteufel dahinter. Wir müssen herausfinden, warum.«
    »Aber wenn das in der Geisterwelt passiert, was hat es dann mit uns zu tun?«, ließ Finlay nicht locker. »Geister sind doch schon tot. Wie viel schlimmer kann es für sie denn noch werden?«
    »Sehr viel schlimmer«,

Weitere Kostenlose Bücher