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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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hat.«
    Mike hielt die Tür auf, und ich signalisierte der Frau, die vor meinem Büro wartete, hereinzukommen. »Guten Morgen, ich bin Alexandra Cooper.«
    »Marcy Arent.« Sie gab jedem von uns die Hand. »Ich vertrete Peter Kalder. Ich bin hier, um herauszufinden, welche Absichten Sie in diesem Fall haben.«
    »Absichten? Im Moment sichten die Detectives und ich das Beweismaterial, das wir gestern Abend in der Wohnung Ihres Mandanten sichergestellt haben. Ich habe nicht um dieses Treffen gebeten, sondern Sie. Das ist alles, was ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, also wenn Sie unsere Unterhaltung fortsetzen wollen, dann erklären Sie mir bitte, warum Sie gekommen sind.«
    »Planen Sie, Mr. Kalder festzunehmen?«
    »Wenn es irgendwelche Informationen gibt, die Sie uns geben wollen, dann höre ich sie mir gern an. Ansonsten werde ich jetzt keine Fragen beantworten.«
    Arents Gesichtsausdruck war so streng wie ihr dunkelbraunes Anwaltskostüm und ihre Schuhe mit den dicken Absätzen. »Hier liegt kein Sexualverbrechen vor, Ms. Cooper. Alle sexuellen Aktivitäten zwischen Mr. Kalder und seiner Freundin fanden in gegenseitigem Einvernehmen statt.«
    »Das ist mir bewusst.«
    »Was geht es Sie dann an? Was hat Ihre Abteilung damit zu tun?«
    Mike mischte sich ein. »Wenn einer Frau in Manhattan zwischen ihren Knien und ihrem Hals irgendetwas Unangenehmes passiert, dann ist das Coops Territorium. Gibt es noch etwas, womit wir Ihnen heute helfen können?«
    »Sie willigte auch in die Misshandlung ein.«
    Jetzt wurde ich wütend. »Unser Berufungsgericht sagt, dass man nicht einwilligen kann, geschlagen und ausgepeitscht zu werden, Ms. Arent. Wollen Sie das genaue Zitat? Zufällig stimme ich dieser Ansicht zu.«
    Sie nahm ihre Visitenkarte aus ihrer Jackentasche. »Sie haben offenbar keine klare Vorstellung, worum es bei Sadomasochismus geht. Wir würden Ihnen gerne dabei helfen.«
    Da ich die Karte nicht nahm, legte Arent sie auf den Konferenztisch.
    »Entscheiden Sie, welche Art Verletzung für einen Menschen akzeptabel ist?«, fragte ich.
    »Solange der Sex geschützt, normal und in gegenseitigem Einvernehmen stattfindet, haben Sie nichts, wogegen Sie gerichtlich vorgehen können.«
    »Ich glaube, wo Sie und Coop nicht auf einer Wellenlänge sind, ist die Sache mit dem >normal<. Für Sie ist es also in Ordnung, wenn Blut fließt, die Haut in Fetzen davonfliegt, permanente Narben bleiben -«
    »Wer sind Sie eigentlich?« Arent funkelte Mike wütend an und streckte auch ihm eine Visitenkarte entgegen. »Ich bin Mitglied der AASF - der Amerikanischen Allianz für Sexuelle Freiheit. Wir zählen landesweit über sechstausendfünfhundert Mitglieder. Ob Sie es glauben oder nicht, Tatsache ist, dass sich fünfzehn Prozent Ihrer Freunde in irgendeiner Form an Bondage oder sadomasochistischem Verhalten beteiligen.«
    »Schließen Sie nicht von sich auf andere, Schätzchen. Ich, Coop und der Lieutenant mögen es lieber kuschelig. Kein Leder, keine Peitsche, kein tropfendes Kerzenwachs.«
    Arents humorloser Blick ging zwischen Chapman und West hin und her. »Wer von Ihnen war gestern Abend in der Wohnung meines Mandanten?«
    »Ich. Colin West.«
    »Und Sie sind .?«
    »Erstes Revier.«
    Sie deutete auf Mike. »Und Sie?«
    »Mike Chapman. AAV.«
    »Wofür steht das?«
    »Abteilung für Akronymvergabe. Sehen Sie, Ms. Arent«, sagte er und studierte ihre Visitenkarte. »Heutzutage hat jeder eine griffige Abkürzung für seine Organisation. Für Ihre wäre mir eine bessere eingefallen. Die Ihre fängt nicht ganz das ein, was Sie auszudrücken versuchen. Wie wär’s zum Beispiel mit, hm, Nationale Union für traktierte Seelen beim Sex? Dann könnten Sie sich einfach NUTSS nennen. Was meinen Sie?«
    Ich biss mir auf die Lippen, um nicht laut aufzulachen, sah West an und verdrehte die Augen. Battaglia würde einen Beschwerdebrief über meine mangelnde Sensibilität gegenüber der SM-Gemeinde erhalten. Na wenn schon!
    Mike brachte Arent zur Tür, indem er zwei Schritte auf sie zuging und sie zurückwich. »Ms. Cooper hat heute viel zu tun. Sagen Sie Ihrem Mandanten, er soll sich entspannen. Der Lieutenant hier hat keine Eile, ihn hinter Gittern zu bringen. Wir wissen, dass Peter einen Steifen bekommt, wenn man ihm Handschellen anlegt, und dieses Vergnügen würden wir ihm nur ungern machen.«
    Arent ignorierte Chapman und richtete ihren Zorn gegen mich. »Dieses Mal werden wir Sie übergehen und uns gleich an Ihren Vorgesetzten

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