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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Seite des Feuers dirigiert, wo keine Beine oder Schuhe zu sehen waren. »Hinsetzen.« Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, und sie ließ sich gehorsam nieder. Als sie spürte, wie jemand an ihrer Decke herumnestelte, versuchte sie die Hände wegzustoßen. »In der Decke schlafen.«
    Der seltsame Satzbau weckte ihr Interesse, und sie blinzelte, um das Gesicht, das vor ihr aufgetaucht war, genauer zu betrachten. Es gehörte Zainal, der ihre Decke aufband. Niemand anderer war so groß. Das war durchaus in Ordnung. Sie war ihm einiges schuldig. Oder schuldete er ihr etwas? »Hinlegen«, sagte er, ein Befehl, den sie nur zu gerne befolgte.
    Sie suchte sich eine möglichst bequeme Lage und spürte, wie die Decke um ihren Körper gewickelt wurde. Ein seltsames Verhalten für einen Catt … nein, sie durfte den Namen nicht verkürzen. Catteni. »Teni« klänge vielleicht weniger diskriminierend als »Catt«. Das war für längere Zeit das letzte, was sie dachte.
    Mitford erwachte abrupt, als seine gut entwickelte innere Uhr seinen Schlaf nach den gewohnten sechs Stunden beendete. Es war stockdunkel, und er brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, wo er sich befand. Er richtete sich vorsichtig auf einem Ellbogen auf und identifizierte die schlafenden Gestalten ringsum: Taglione, Murphy, Dowdall, ach ja, und die dunkle Masse des breitschultrigen Catteni.
    So fit Mitford sich auch zu halten versuchte – abgesehen von der erzwungenen Schlafpause im Gefangenenschiff –, so spürte er doch schmerzhafte Nachwirkungen der Strapazen vom Vortag. Nun, heute würde es wieder ziemlich hart, und er sollte sich lieber gleich ins Vergnügen stürzen, da er eine Menge zu tun hatte. Erneut wallte in ihm der Zorn auf sich selbst hoch, weil er das Kommando über diesen jämmerlichen Haufen übernommen hatte, aber wer zum Teufel hätte in dieser reichlich bunten Herde von Menschen und Aliens überhaupt irgend etwas organisieren und auf die Beine stellen sollen? Es brachte sein Blut zum Kochen, mitansehen zu müssen, wie sie darüber stritten, wie viele Messer sie erhalten sollten und wer die Aufsicht über die Ausgabe der Decken führte. Es war reiner Zufall, daß er ein paar Plünderer kannte, weil er mit ihnen die gleiche Unterkunft auf Barevi bewohnt hatte, so daß er sich ihre Unterstützung mit einigen Anspielungen und ein wenig verbalem Druck sichern konnte. Es gab keinen Grund, sich raffgierig auf die Versorgungskisten zu stürzen. Es schien von allem mehr als genug vorhanden zu sein. Er konnte Raffgier nicht ertragen, und er haßte Streit. Einige mochten das nicht glauben, aber es entsprach der Wahrheit. Daher war er eingeschritten und hatte die Ausgabe der Güter nach seinen Vorstellungen organisiert und die Ausrüstungsgegenstände gesittet und ohne Streitigkeiten verteilt. Er hätte wissen müssen, daß eins zum anderen führte. Aber niemand hatte seine Autorität angezweifelt. Oder diejenigen, die es getan hatten, hatten sich davon gemacht oder den Schwanz eingezogen. Und zum Teufel noch mal, nach siebenundzwanzig Jahren bei der Marine-Infanterie wußte er, wie man einen bunten Haufen zu einer funktionsfähigen Einheit zusammenschmiedete. Er hatte mehr als genug unerfahrene Rekruten zu guten Soldaten ausgebildet. Sogar Frauen waren darunter gewesen. Er hatte sich allerdings auch einige Vorteile zunutze machen können. Zum Beispiel hatte jeder Befehle ausführen müssen, gegen die er sich nicht hatte sträuben können, daher würde er einfach in dieser Richtung weitermachen und sie erst wieder an eine etwas demokratischere Obrigkeit gewöhnen, sobald er alles in angemessener Form etabliert hatte und eine gewisse Unabhängigkeit durchaus realistisch erschien. Im Augenblick sollten sie lieber zusammenhalten und sich der nützlichen Aliens bedienen. Er war froh, die Turs, mürrische Unruhestifter, los zu sein. Was die Ilginish betraf, so war der Umgang mit ihnen schon in den Baracken auf Barevi nicht leicht gewesen. Die meisten hatten sich aus dem Staub gemacht, und das war ihm durchaus angenehm. Mit Terranern kam er weitaus besser zurecht. Sie mußten sich also verteidigen, auch wenn er nicht die geringste Ahnung hatte, gegen was sie sich vielleicht verteidigen mußten. In diesem unterirdischen Höhlensee hatten sie eine ideale Grundwasserquelle. Der Catt – Mitford verbesserte sich – wie er Zainal, den Catteni, behandelte, würde Einfluß darauf haben, wie die meisten anderen den Alien betrachteten. Und falls er später mit

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