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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zurückgelassen worden.
    Er begann Männer zu wecken, die er am Vortag beobachtet hatte und von denen er glaubte, daß sie schon auf der Erde einige Jagderfahrung gesammelt hatten. Er wies sie an, Äste und Zweige zu suchen, aus denen sich Bögen, Pfeile und Speere herstellen ließen. Und Schleudern. Mitford grinste, während er sich die Stiefel anzog. Er war schon als Junge ein Meisterschütze gewesen. Er hatte damals ein Kaninchen auf vierzig Meter treffen und betäuben können.
    Und wie war noch der Name dieses Sanitäters? Ah, ja, Matt Dargle. Verdammt, er wäre wirklich froh, wenn er sein Schreibzeug zur Verfügung hätte.
    Mitford schüttelte Taglione, Murphy und Zainal wach und begann, die Befehle für den Tag zu verteilen.
    Es war der Gestank, der sie weckte. Sie begann zu husten und konnte nicht mehr aufhören. Sie war allerdings nicht die einzige, die hustete. Allen anderen ringsum ging es genauso. Dann wehte ein Hauch kühler, reiner Luft über ihr Gesicht, und sie versuchte wieder einzuschlafen. Zum Aufwachen war es viel zu früh. Draußen war es noch dunkel.
    Wo draußen? Diese Frage war der Auslöser. Sie richtete sich auf, um herauszufinden, wo sie überhaupt war.
    In einer Höhle. Das Feuer in der Mitte war bis auf einen Rest Glut heruntergebrannt. Jedoch versuchte jemand es wieder anzufachen, indem er irgendwelche Brocken -sehr übelriechende Brocken – hineinwarf.
    »Ich glaube, die Dunkelheit ist mir lieber als der Gestank«, murmelte sie und bemerkte dabei, daß um sie herum immer noch Leute schliefen. Direkt neben sich nahm sie Patti Sues zerbrechlichen Körper wahr. Kris reagierte leicht verärgert. Sie hatte sich noch nicht einmal vergewissert, ob sie immer noch ihre Wanderfreundin hatte, als sie sich schlafen gelegt hatte. Zainal? Zainal. Hmm. Sie sah sich um, konnte seine Gestalt jedoch nicht unter ihren Schlafgenossen entdecken. Sie überlegte, ob sie noch einmal einschlafen sollte, mußte aber dann feststellen, daß sie unbedingt die Toilette benutzen mußte. »Wo ist die Latrine?« fragte sie die Gestalt, die das Feuer schürte.
    »Von hier aus?« Der Mann hielt kurz inne. »Hmm. Gehen Sie nach links und nehmen Sie die dritte Öffnung auf der rechten Seite.«
    »Kann ich denn erkennen, wo ich hingehe?« »O ja.«
    Obgleich in regelmäßigen Abständen Fackeln an den Wänden angebracht worden waren, fand sie die richtige Höhle genauso sicher durch den Geruch wie durch die Wegbeschreibung. Sie staunte, was mittlerweile alles geschaffen worden war. Oder wie lange hatte sie geschlafen? Eine Zahnbürste! Als sie an die praktischen kleinen Päckchen dachte, die von den Fluggesellschaften an die Passagiere der Business Class verteilt wurden, wünschte sie sich, sie hätte in diesem Moment ein solches: Zahnbürste, Kamm und Nagelfeile, ganz zu schweigen von Zahncreme. Atemauffrischer und Waschlappen wären jetzt ein unbezahlbarer Luxus. Und etwas zu essen. Sie war auf dem Rückweg an ›ihrer‹ Höhle vorbeigegangen, weil sie etwas Leckeres gerochen hatte – lecker im Vergleich zu dem, was sie kürzlich zu essen bekommen hatte.
    Sie folgte dem Geruch, kam an anderen Abzweigungen vorbei und blickte ihn Höhlen, die ebenfalls mit schlafenden Gestalten gefüllt waren. Sie nahm eine falsche Biegung und landete in einer Sackgasse, die ganz und gar nicht appetitanregend roch, sondern abstoßend, moderig, tot.
    Ihre Nase führte sie schließlich zur Quelle des aromatischen Duftes, die sich in der größten Höhle befand. Dort herrschte ein reges Kommen und Gehen von Männern, Frauen und Aliens – Kris stellte erfreut fest, daß ihr Humor zurückzukehren schien. Wohin sie gingen und woher sie kamen, konnte sie jedoch nicht erkennen, bis sie eine Gruppe Männer entdeckte, die triumphierend ihre Beute schwenkte. Sie waren auf der Jagd gewesen, und obgleich die Tiere überdimensionalen Ratten ähnelten, vergaß sie diese Ähnlichkeit sehr schnell, als sie über den Feuern gegrillt wurden.
    Sie näherte sich dem nächsten Koch und blieb neben einem Felsklotz stehen, auf dem zwei fertige Stücke Grillgut abgelegt worden waren.
    »Wo muß ich mich anstellen?« fragte sie den dunkelhäutigen Grillmeister.
    »An Ihrer Stelle würde ich nicht so lange fragen und auf irgendwelche Etikette achten«, sagte er grinsend. »Stören Sie sich nicht an ihrem Aussehen. Sie schmecken sehr gut, und dieser Catt hat gemeint, sie würden uns nicht schaden.«
    »Hat er das?« Kris versuchte sich so lässig wie möglich zu

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