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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht bemerkt, daß die Jäger ihre Beute schon wieder nach draußen gebracht hatten. Ein halbes Dutzend Leute war damit beschäftigt, zu häuten und auszunehmen, wobei sie große Steine als Arbeitstische benutzten. Zwei Männer und zwei Frauen schienen an einem anderen Tisch die Innereien auseinanderzunehmen und unterhielten sich angeregt über die Anatomie der Tiere.
    »Därme sind Därme, und ich sehe keinen Grund, weshalb wir sie nicht benutzen sollen«, sagte die Frau und hielt einen langen, sehnigen, grauen Strick hoch. »Der hier dürfte doch mindestens genauso zäh sein wie der von einer Katze.«
    »Daraus haben Indianer doch Bogensehnen hergestellt, nicht wahr?« »Ich denke, sie hatten ganz bestimmt kein Nylon zur Verfügung.«
    Kris war nicht gerade überempfindlich, aber sie wollte sich nicht von ihrem Frühstück verabschieden. Es hatte auf dem Hinweg recht gut geschmeckt, aber wenn es nun wieder hochkäme? Sie verzichtete gerne darauf, das festzustellen.
    Nachdem sie sich einen Arbeitsplatz gesucht hatte, fing sie das Tierchen auf, das Sandy ihr zuwarf. Schlaff, weich, aber fleischig. Das Fell fühlte sich überaus angenehm an, obgleich sein grau-brauner Farbton absolut fremdartig war. Es war auch eigentlich kein richtiger Pelz, sondern eher eine Art Wildlederhaut. Als sie es auf ihrem ›Tisch‹ hin und her drehte, um es eingehender zu untersuchen, konnte sie nicht erkennen, wodurch es getötet worden war, bis sie bemerkte, daß eine Hälfte des »Kopfes« zerschmettert war. Die Wunde war zu klein, um von einem Knüppel zu stammen, und ganz sicher war sie auch nicht das Werk der breitschneidigen Äxte, die ausgeteilt worden waren. Das Tier hatte vier Beine, einen drallen runden Körper und kaum Hals vor dem stumpfen Ende, das den ›Kopf‹ darstellte. Sie seufzte, informierte sich mit einem verstohlenen Blick in die Runde, wie die anderen mit ihrer Arbeit fertig wurden, dann drehte sie das Tier auf den Rücken, hielt den Kopf etwas höher und begann es zu häuten.
    Es war fleischiger als ein Kaninchen oder ein Eichhörnchen. Es hatte kräftige Beine und gut entwickelte Schultern. Ihr Messer, ziemlich groß und damit ein wenig unhandlich, war scharf. An den Läufen arbeitete sie ein wenig flüchtig, aber, mein Gott, unterhalb des »Knies« war nicht viel zu verlieren. Sie war gerade fertig, als Sandy schon das nächste Exemplar brachte, und so ging der Vormittag herum. Es schien unerschöpfliche Vorräte von dieser und einer anderen Art zu geben, die ebenfalls eine wildlederähnliche Haut besaß und dazu dünne Flügel, die sich klebrig anfühlten. An den Flügeln befand sich kein Fleisch, aber ihr wurde erklärt, sie solle auch diese aufbewahren.
    »Hatten Sie etwas zu essen?« fragte Sandy sie irgendwann. »Ja, ein Stück von diesen kleinen dicken Dingern, glaube ich.«
    »Wenn wir einen Kochtopf hätten, könnten wir für etwas mehr Abwechslung sorgen«, sagte Sandy mit einem traurigen Lächeln. »Bob, der Kräutermann«, fügte sie grinsend hinzu, als sie Kris’ erschreckten Ausdruck sah, »nun, er wußte über terranische Kräuter Bescheid und hat ein paar Wurzeln und so weiter gefunden, die für uns nicht giftig sein dürften, auch einige durchaus köstliche scharfschmeckende Beeren. Zumindest hielt der Catt sie für genießbar. Er aß sie und bekam keinen Durchfall, aber Catts können Sachen vertragen, von denen wir wer weiß was bekommen können.«
    Kris hielt inne, als ihr ein anderer Trick in den Sinn kam. Sie hockte sich auf die Fersen. »Haben wir hier irgendwelche natürlichen Löcher in der Erde? Ich meine Löcher mit dichtem Boden, so daß nichts rauslaufen kann.« »Weshalb?«
    »Nun, man könnte sie zu einem in sich geschlossenen Kochtopf umfunktionieren. Dazu füllt man sie mit Wasser und wirft saubere, im Feuer erhitzte Steine hinein. Die bringen das Wasser und seinen jeweiligen Inhalt nach einiger Zeit zum Kochen.« »Tatsächlich?«
    »Ich habe es selbst noch nicht versucht, aber die Theorie ist einleuchtend. Ein Topf ist lediglich etwas, das man herumtragen kann.«
    »Aus welchem Heidenland haben Sie das denn mitgebracht?«
    Kris lachte. »Die alten Iren haben es immer getan. Ich hab diese Stellen in Südirland gesehen. Eine Attraktion für die Touristen, aber der Führer hat geschworen, daß diese Einrichtungen von Feldarbeitern benutzt wurden, wenn sie nicht den weiten Weg bis zu ihrem jeweiligen Zuhause zurücklegen wollten.« »Nun, ich hab das niemals getan«, sagte Sandy

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