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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Wo sind denn diese Sesamhöhlen?«
    »Einen halben Tagesmarsch von hier entfernt, also machen Sie sich mal keine Sorgen. Außerdem führt kein direkter Weg rein oder raus. Wie sie die Vorräte dorthin geschafft haben, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, ist mir ein Rätsel.« »Auf jeden Fall hat der Sarge ein Kommando losgeschickt, das in Erfahrung bringen soll, wie und von wo die Silos gefüllt werden. Er hat für heute abend eine Versammlung einberufen, um alles zu erklären. Vielleicht haben wir heute abend auch schon mehr zu essen.« Greene leckte sich die Lippen, und Kris ertappte sich bei der gleichen Reaktion, als die verlockenden Düfte zu ihr drangen. »Ich hätte alleine einen ganzen Silo leeren können.«
    »Sie haben Ihre Riegel noch nicht aufgegessen, oder?«
    »Natürlich nicht, und passen Sie auf Ihre auf. Wie ich schon sagte, bei uns sind ein paar Typen, sowohl weiblich als auch männlich, die ganz spezielle Fähigkeiten haben.«
    »O mein Gott – Patti Sue!« rief Kris, drängte sich an Greene vorbei und eilte dorthin, wo das Mädchen immer noch schlief. Sie ließ sich gerade noch so viel Zeit, um Bart zu fragen, ob sie Pattis Ration mitnehmen könne. »Kann ich mich darauf verlassen, daß sie auch bei der Kleinen ankommt?« fragte Bart und fixierte sie mit strengem Blick.
    »Natürlich können Sie das«, erwiderte Kris ernst und suchte sich einen flachen Stein, auf dem sie das heiße Fleisch tragen konnte.
    Patti Sue schlief noch. Ihr Verpflegungspaket war verschwunden. Jemand hatte das Mädchen auf die Seite gerollt, um an deren Ration heranzukommen. Kris raste innerlich vor Wut und entschied dann, daß Patti Sue allmählich damit anfangen müsse, auf sich selbst aufzupassen. Sie beugte sich über sie und schüttelte ihre Schulter. Dabei achtete sie sorgfältig darauf, daß das heiße Fleisch nicht von dem Steinteller auf den schmutzigen Höhlenboden rutschte. Die Reaktion des Mädchens – das mit Händen und Füßen um sich schlug und trat – war derart unerwartet, daß Kris am Ende neben ihr hockte und das Fleisch unter Schmerzen in den bloßen Händen balancierte. »Hey, Patti. Immer mit der Ruhe, Mädchen. Ich laß gleich Ihr Essen fallen. Es ist nämlich verdammt heiß«, schimpfte sie und versuchte, den blinden Schlägen des Mädchens auszuweichen.
    »Kris?« Pattis Stimme zitterte, und sie hörte auf, um sich zu schlagen. »Ohhh, Sie haben mich erschreckt.« »Das wollte ich nicht. Setzen Sie sich lieber. Das ist heiß! Benutzen Sie Ihren Ärmel …«
    Patti zog einen Ärmel lang und benutzte ihn wie einen Topflappen, als sie ihre Mahlzeit von Kris entgegennahm. Diese leckte sich die Finger, während Patti ihre Portion argwöhnisch betrachtete.
    »Fragen Sie mich nicht, was es ist, denn niemand hat diesem Ding bisher einen Namen verpaßt, aber es schmeckt wirklich gut, und es ist heiß.«
    »Ich glaube nicht, daß ich irgendwas runterbekomme …« sagte Patti und hielt Kris das Fleisch auffordernd hin. »Das geht nicht, Mädchen. Sie müssen das essen. Stellen Sie sich einfach vor, es wäre das Grillhähnchen, das Ihre Mutter Ihnen immer zubereitet hat …«
    »Niemals, denn sie hatte keine Ahnung vom Kochen.« Patti äußerte zum erstenmal etwas Persönliches über sich selbst. Sie schloß die Augen und nahm mißtrauisch einen winzigen Bissen. »Oh! Es ist nicht schlecht, oder?« Sie schlug jetzt die Augen auf und aß mit mehr Appetit. »Vielleicht liegt es auch daran, daß ich so ausgehungert bin.« »Patti, Sie haben nicht etwa daran gedacht, Ihre Proviantriegel zu verstecken, nicht wahr?« fragte Kris behutsam.
    Patti blickte zu ihr hoch, und ihr Gesicht spiegelte absolutes Unverständnis wieder. »Nein, weshalb sollte ich? Niemand würde …« Während sie mit einer Hand neben sich griff und unter der Decke herumtastete, verzog sich ihr Gesicht traurig, als sie begriff, daß ihr Verpflegungspaket verschwunden war. Sie begann leise zu jammern und hätte beinahe ihr Fleisch fallen lassen. Kris schob ihre herabsinkende Hand wieder hoch zum Mund. »Essen Sie das, es reicht für uns beide. Das ist nicht der Weltuntergang, denn sie haben eine Vorratshöhle mit Nahrung gefunden.«
    »Eine Höhle? Nahrung?« Patti schien sich vor Angst in sich selbst verkriechen zu wollen. »Dann gibt es Catteni auch auf dieser Welt?«
    »Nein, wenn man unserem lebenden Catteni-Experten vertrauen kann …«
    Pattis Augen weiteten sich vor Angst. »Ein Catteni …« »Essen Sie!« drängte Kris sie.

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