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Die Kristallhexe

Titel: Die Kristallhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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»Ich habe nichts damit zu tun. Er hat aus eigenem Antrieb gehandelt.«
    »Wir glauben dir nicht«, sagte Jack langsam. Er machte einen Schritt auf ihn zu. »Und die Elfen, die nach dem Mörder des Jungen suchen, werden dir ebenso wenig glauben.«
    Maurice konnte sehen, wie es in Rimmzahn arbeitete. Er war jemand, der wusste, wie man überlebte; er hatte stets nur den eigenen Vorteil im Sinn. Maurice respektierte das, es war einer der Charakterzüge, die ihn an dem Schweizer faszinierten, und er war gespannt, ob er in dieser Situation so reagieren würde, wie er es vorhergesagt hatte.
    »Ihr könnt nicht beweisen, dass ich etwas mit den Anschlägen zu tun habe«, sagte Rimmzahn langsam, so als habe er seinen Plan noch nicht ganz durchdacht, »und wenn ihr mich umbringt, wird ganz Cuan Bé brennen, darauf gebe ich euch mein Wort.«
    Jack setzte zu einer Antwort an, aber Rimmzahn hob gebieterisch die Hand. »Ich wäre jedoch zu Folgendem bereit: Ihr nehmt mich in Schutzhaft und stellt Fynfir als das dar, was er auch ist: ein fanatischer Einzeltäter. Im Gegenzug werde ich dafür sorgen, dass die Gläubigen die Autorität der Iolair anerkennen. Es wird keinen Machtkampf zwischen euch und uns geben.«
    Deochar und Jack warfen sich einen kurzen Blick zu. Maurice hatte Rimmzahns Reaktion exakt vorhergesagt. Wenn er bedrängt wurde, gab er gerade so viel Boden preis, wie er musste.
    »Warum gehst du nicht weiter?«, fragte er. Diesen Teil der Unterhaltung hatten sie nicht abgesprochen, es war Maurices eigene Idee, und er war stolz auf sie. »Ist das eigentliche Problem nicht die Macht des Schattenlords? Wenn du in Verbindung zu ihm stehst ...«
    «Das tue ich nicht!« Rimmzahn wurde wütend. Sein Blick weitete sich, als ihm auf einmal etwas klar wurde. »Du bist einer von ihnen, Maurice, nicht wahr? Das ist alles ein abgekartetes Spiel! Du hast mich verraten!«
    Maurice hörte ehrliche Bestürzung in seiner Stimme, aber er zwang sich, nicht darauf einzugehen. »Ob du in Verbindung zu ihm stehst oder nicht, ist unerheblich. Es zählt nur, dass er sich deiner Existenz bewusst ist und beobachtet, was du tust. Und da er im Krater ist, können wir wohl sicher sein, dass das stimmt.«
    Jack zog die Augenbrauen zusammen. »Worauf willst du hinaus?«
    »Warum Norbert gefangen nehmen, wenn wir ihn benutzen können, um den Schattenlord herbeizulocken? Wenn Norbert ihn ruft, wird er kommen, davon bin ich überzeugt.«
    »Das ist unerhört!«, stieß Rimmzahn hervor. »Ich werde mich nicht als Lockvogel hergeben, damit ihr dem einen eine Falle stellen könnt. Ich bin meinem Glauben treu!«
    »Du wirst machen, was wir wollen«, sagte Jack geistesabwesend. Er sah Deochar an. »Könnten wir den Schattenlord besiegen, wenn er wirklich in die Falle ginge?«
    Der Iolair dachte einen Moment nach. Maurice war erleichtert, als er schließlich nickte. »Wenn die Stärksten von uns Zusammenarbeiten und uns Simon und Cedric helfen, müsste es funktionieren.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Jack. Er nickte Maurice zu. »Vielen Dank. Das war ein verdammt guter Vorschlag.«
    Rimmzahn stützte die Hände in die Hüften. »Hört mir hier niemand zu? Ich werde meinen Herrn nicht verraten wie Judas Ischariot.« Er warf Maurice einen kurzen, bedeutsamen Blick zu, als wolle er ihm verdeutlichen, wer diesen Namen verdient hatte. »Eher trete ich das Martyrium an und sehe zu, wie meine Anhänger ihren gerechten Zorn über den Krater bringen.«
    »Das wirst du aber aus dem Jenseits mit ansehen müssen oder aus Fokkes Fliegendem Holländer, wenn’s nicht so gut für dich läuft«, sagte Jack. »Überlege dir das gut: Willst du für den Schattenlord sterben oder als sein Lockvogel leben?«
    »Also bist du tatsächlich nur der Handlanger des Schattenlords«, stellte Maurice fest. »Ich habe mich in dir getäuscht.«
    Stille senkte sich über den Waldweg. Maurice biss sich auf die Lippe über seine unbedachte Bemerkung. Der Schweizer stand mit dem Rücken zur Wand; Maurice war nicht sicher, ob er seinen Stolz hinunterschlucken und sich fügen würde.
    Maurice räusperte sich und legte Rimmzahn eine Hand auf die Schulter. Der schüttelte sie mit einer unwirschen Bewegung ab.
    »Norbert, wieso willst du den Schattenlord schützen, wenn er doch dich schützen sollte? Hältst du ihn für so schwach, dass du Angst hast, ein paar dahergelaufene Elfen könnten ihn besiegen? Ist dein Glaube wirklich so schwach?«
    Seine Worte stießen eine Tür für Rimmzahn

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