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Die Kuppel des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Die Kuppel des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Kuppel des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fleming
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dazugehörigen Konterpfeiler auswirken. Er steckte in einem Dilemma.
    »Ich bin nicht Donato!«, gab er schroff zurück. Sollten sie ihn eben für kleinmütig halten, für den ewigen Gehilfen, der sich nicht traute, in die Schuhe des Meisters zu schlüpfen. Besser sie glaubten, dass er feige wäre, als dass sie die Wahrheit erfuhren – dass sie all die Jahre nach Gutdünken gewerkelt hatten.
    Maffeo hieb wütend auf den Tisch. »Doch, für uns bist du Donato!« Dabei fiel sein Blick auf die Zeichnungen für den Umbau des Hauses.
    »Gib mir noch etwas Zeit, Maffeo. Ich muss erst mit dem Papst reden.«
    »Du scheinst ja anderweitig beschäftigt zu sein«, knurrte Maffeo böse.
    »Wie meinst du das?«
    Der Bauunternehmer deutete auf die Zeichnungen. »Hast einen neuen Auftraggeber gefunden. Nur schade, dass du deine Freunde nicht daran beteiligst.«
    »Wenn du eine Zeichnung lesen könntest, wüsstest du, worum es geht«, sagte Antonio, der sich über die Unterstellung ärgerte.
    »Und?«, fragte Maffeo, der sich schon zum Gehen gewandt hatte. »Worum geht es denn?« In der Frage lag die Drohung, dass sich Antonio ja nicht einfallen lassen sollte, ihn zum Narren zu halten, nur weil er in der Tat keine Bauzeichnungen zu lesen vermochte. Er konnte auch sonst nichts lesen. Welcher Bauunternehmer hatte schon schreiben und lesen gelernt? Jeder hatte sich wie sein Vater aus dem Maurerstand emporgearbeitet.
    »Der Bauherr und Auftraggeber bin ich! Ich will diesen Palazzo umbauen.«
    Maffeo grinste. »Lucrezia ist schwanger?«
    »Woher weißt du das?«
    »Du wärest wohl kaum auf die Idee gekommen, das Haus umzubauen, wenn ihr nicht Zuwachs erwarten würdet. Wenn es überhaupt deine Idee war«, meinte Maffeo mit einem verschwörerischen Schmunzeln und beugte sich interessiert über die Zeichnung, auch wenn er mehr ahnte, als er verstand. »Bau lieber gleich richtig. Ich habe jetzt fünf Kinder und dreimal umgebaut.«
    »Nichts anderes habe ich vor«, erklärte Antonio und erläuterte ihm den Plan für den Umbau. Maffeo hatte den einen oder anderen Einwand, zumeist sehr praktischer Natur, aber ansonsten gefiel ihm der Entwurf. Er stieß Antonio vergnügt an und tippte mit dem Zeigefinger auf die Zeichnung.
    »Da liegt auch die Lösung für unser Problem. Ich habe doch ohnehin zu viele Leute auf der Baustelle. Ich schicke dir meine besten und vertrauenswürdigsten Männer. Wir müssen es ja nicht an die große Glocke hängen.«
    »Wie komme ich möglichst billig an Material?«
    »Das bringen meine Männer von der Baustelle mit.«
    »Das geht nicht!«
    »Machen doch alle so. Solange das im Rahmen bleibt, ist es in Ordnung. Man darf es nur nicht übertreiben, so wie früher.«
    »Ich werde alles bezahlen.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst. Aber jetzt lass uns anfangen. Meine Männer arbeiten im Wettstreit mit deinem Kind. Es soll doch alles fertig sein, wenn es zur Welt kommt!«, lachte Maffeo.
    »Oh ja, das soll es«, seufzte Antonio erleichtert.
    Gleich nachdem Maffeo gegangen war, eilte er zu Lucrezia, die in der Küche den Dienern Anweisungen für den Tag gab. Er zog sie mit sich ins Atelier und verkündete ihr, dass am nächsten Tag mit dem Umbau begonnen würde. Er war glücklich und mit der Lösung sehr zufrieden. Lucrezia riet ihm, nicht allzu laut zu verkünden, dass er alles bezahlen würde, bevor er nicht alle Kosten kennen würde. Zwischen Ehrlichkeit und Dummheit bestünde ein großer Unterschied, das hatte sie zumindest bei Donato gelernt.
    »Warst du beim Papst?«, fragte sie ihn.
    »Nein, er ist immer noch nicht zurück.«
    »Dann musst du mit Raffael sprechen!«
    Er zuckte ärgerlich zurück. Musste sie ausgerechnet jetzt den Schorf von seinen Wunden reißen?
    »Was soll ich denn mit Raffael besprechen?«
    »Er ist der leitende Architekt.« Antonio verdrehte die Augen. »Ich weiß, es tut weh, dass Donato ihn dir vorgezogen hat. Aber vielleicht ist es gut so. Donato wusste, was er tat.«
    »Ja, weil er es mir nicht zugetraut hat. Traust du mir das auch nicht zu?«
    Lucrezia stöhnte. Wie oft hatten sie darüber schon gesprochen! Dann umarmte sie ihn. »Vielleicht solltest du Abstand nehmen von der Baustelle bei Sankt Peter und dir langsam, aber sicher andere Aufträge suchen.«
    »Es ist meine Baustelle!«
    »Tonio, es ist nicht deine Baustelle, es ist die Baustelle des Papstes. Hat sich denn Baldassare Peruzzi als Architekt für den Petersdom beworben?«
    »Nein, aber der hat ohnehin mehr Aufträge, als er

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