Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01
gehört und ihn erledigt hätte, als sich die Gelegenheit bot.
Vielleicht kommt sie heute wieder, sagte er sich. Heute ist ein guter Tag für so etwas.
Nachdem er das Mädchen gefunden hatte.
Die Wachen führten ihn zu Taureq Siqs Kommandozelt, wo der Maturen bereits auf ihn wartete. Er stand mit seinen Schmeichlern, Laufburschen und seinem missratenen, jüngsten Sohn vor den Zeltklappen. Von seinem Ältesten war nichts zu sehen, was darauf schließen ließ, dass er sich immer noch im Tal aufhielt. Dann dürfte es ihm allerdings schlecht ergehen. Sider Ament würde ihn finden und ihn erledigen, davon war Inch überzeugt. Er hatte es ihm an den Augen angesehen, als Sider die Wahrheit erfahren hatte. Inch hatte beobachtet, wie dem Mann ein Licht aufging, anschließend der Zorn in seinen Augen aufflammte und danach die mörderische Entschlossenheit. Das konnte einem Angst machen, selbst einem so erfahrenen Veteranen wie ihm. Sider war niemand, den man verärgern sollte… und der älteste Sohn des Maturen hatte sich weitaus mehr geleistet.
Inch trat vor Taureq Siq und entbot ihm den Freundschaftsgruß in Form ausgestreckter Arme mit nach oben gerichteten Handflächen. Der Gruß bezeugte, dass man arglos und in friedlicher Absicht gekommen war. Das war zwar übelst gelogen, aber was sollte er machen? Der Maturen kommentierte das nur mit einem knappen Nicken. Dieser Kerl traute niemandem. Und Inch wusste genau, warum. Taureq erwartete von allen immer das Schlechteste und wurde nur selten enttäuscht. Eines Tages würde auch Inch diesen Erwartungen entsprechen.
Grosha würdigte er kaum eines Blickes, als er dessen Vater in seiner eigenen Sprache anredete: »Cujion Taureq. Es gibt Gerüchte, dass du planst, dir eine neue Heimat in einem Tal hinter jenen Bergen zu suchen.« Er zeigte nach Osten, in etwa dorthin, wo er Sider Ament abgesetzt hatte. »Ich dachte, du könntest vielleicht jemanden gebrauchen, der das Zeug hat, dir dabei zu helfen.«
Der Maturen musterte ihn wütend. »Woher weißt du davon? Die Trolle sprechen nicht darüber.«
Inch zuckte mit den Schultern. »Ich habe einen Mann getroffen. Einen aus dem Tal. Der meinte, du hättest eine aus seinem Volk als Geisel. Er wollte wissen, was ich ihm über dich erzählen könnte, und ob ich etwas wüsste, das ihm hilft, dich aufzuhalten. Ich habe ihm geraten, sich lieber eine andere Heimat zu suchen… und zwar weit, weit weg.«
Grosha sprang einen Schritt nach vorn und fletschte wütend die Zähne. »Du hast mit jemandem über uns gesprochen?«, herrschte er Inch an. »Du hast ihm Informationen gegeben?«
»Ich habe ihm nichts gesagt, was er nicht schon wusste.« Deladion Inch sah den Vater an und ignorierte den Sohn. »Aber wichtig ist, dass ich jetzt weiß, wo der Einstieg ins Tal liegt. Vielleicht hast du für diese Information ja Verwendung. Vielleicht kann ich dir nützlich sein, wenn für mich auch etwas abfällt.«
Taureq Siqs Miene entspannte sich. »Wir wissen bereits, wie man in das Tal kommt, aus dem dieser Mann stammt. Wir wissen alles. Die, die dort leben, sind keine Krieger, sie sind nicht ausgebildet und verstehen nichts vom Kämpfen. Sie haben keine Armee, und es gibt keine Einheit unter den Völkern; nichts könnte uns daran hindern, das Tal einzunehmen. Wir brauchen dich nicht.«
Deladion Inch nickte und zuckte mit den Schultern. »Vielleicht brauchst du mich nicht. Vielleicht weißt du alles über ihre Waffen und wie man daran vorbeikommt. Vielleicht hast du keine Angst vor etwas, das die Hälfte deiner Soldaten ausradiert, bevor deine Leute auch nur die benötigte Schussdistanz für ihre Bögen erreicht haben.«
Das klang gut. Sogar für seine Ohren. Das Geheimnis um die Lage der Pässe ins Tal war aufgeflogen, und offenbar wusste Taureq auch, dass die Talbewohner über kein stehendes Heer verfügten, das in der Lage gewesen wäre, Invasoren zurückzuschlagen. Aber vielleicht hatte er noch nicht so viel über die Bewaffnung in Erfahrung bringen können.
Der Maturen zögerte. »Sie haben die gleichen Waffen wie wir. Außer, dass ihnen auch noch ein Mann mit einem schwarzen Stab hilft. Aber ein Mann allein reicht nicht aus, um uns aufzuhalten.«
»Ein Mann allein nicht, nein. Aber fünfzig Flammenwerfer und ein Dutzend Kanonen, die ein Ziel auf fast zwei Kilometer Entfernung treffen können, sehr wohl. Oder habe ich irgendetwas übersehen?«
Grosha funkelte ihn an. »Du lügst, Söldner!«
»Ach? Und das weißt du genau?«
»Ich
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