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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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»Bei denen ist alles High-Tech.«
    »Nicht wenn jeder die Frequenz eines Handy anpeilen kann, obwohl ich denke, daß in einem solchen Notfall -«
    »Stanley?« sagte Lennox und schnitt ihr damit das Wort ab. »Herrgott, es ist schon wieder passiert! Im Bois de Boulogne, ein Neonazi war hier, er sollte mich erledigen.«
    »Und?«
    »Er ist tot, Stosh, Karin hat ihn erschossen, als er mir gerade den Schädel wegblasen wollte … aber er hat gesagt, Kröger sei hier in Paris, auf der Suche nach Sting!«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    »Wir sind in einem kleinen Wäldchen ein Stück abseits vom Weg, vielleicht zwanzig oder dreißig Meter von der Leiche entfernt.«
    »Jetzt hören Sie gut zu«, sagte Witkowski mit schroffer Stimme. »Wenn Sie das schaffen, ohne daß die Polizei Sie dabei erwischt - verdammt - selbst wenn Sie das Risiko eingehen müssen, daß die Sie erwischen -, leeren Sie diesem Mistkerl die Taschen aus und verschwinden Sie von dort.«
    »So wie ich es mit Harry gemacht hatte …« Drews Stimme wurde zu einem gequälten Flüstern.
    »Tun Sie es jetzt für Harry. Wenn das, was Sie über diesen Kröger sagen, ein wenig Hand und Fuß hat, dann ist diese Leiche unsere einzige Chance, an ihn ranzukommen.«
    »Er hat einen Augenblick lang gedacht, ich sei Harry; er hat eine Fotografie, hat er gesagt.«
    »Sie vergeuden Zeit!«
    »Und wenn die Polizei kommt …?«
    »Dann reden Sie sich irgendwie raus, das können Sie doch. Und wenn das nicht klappt, dann kümmere ich mich später darum, obwohl ich mich da lieber raushalten würde. Los jetzt!«
    »Ich ruf Sie später an.«
    »Lieber früher als später.«
    »Kommen Sie«, sagte Lennox und packte Karin am rechten Handgelenk über ihrem Verband und zog sie hinter sich her.
    »Dorthin zurück?« rief sie verblüfft.
    »Anweisung unseres Colonel. Wir müssen uns beeilen -«
    »Aber die Polizei!«
    »Ich weiß. Das ist ein Grund mehr, jetzt schnell zu machen … Ich hab’s! Sie bleiben auf dem Weg, und wenn die Polizei kommt, dann tun Sie so, als ob Sie Angst hätten. Das erfordert gar nicht viel Talent, wenn es Ihnen ein bißchen so geht wie mir, und sagen denen, Ihr Freund hätte sich in die Büsche geschlagen, um zu pinkeln.«
    »Nicht unmöglich«, räumte Karin ein, ohne langsamer zu werden, weil Lennox sie immer noch durch die Büsche zerrte. »Eher amerikanisch als französisch, aber nicht unmöglich.«
    »Ich werde unseren toten Freund hinter die Büsche ziehen und ihm die Taschen ausleeren.«
    Jetzt hatten sie den Weg erreicht; der Springbrunnen war praktisch verlassen, bloß ein paar besonders Neugierige waren zurückgeblieben. Drew zerrte die Leiche mit den Füßen voran ins Unterholz, durchsuchte seine Taschen und nahm alles heraus, was er darin fand. Bloß die Waffe, die beinahe seinem Leben ein Ende bereitet hätte, interessierte ihn nicht, die würde ihnen gar nichts sagen. Als er fertig war, rannte er zu Karin zurück und hörte unten die Rufe.
    »Les gendarmes, les gendarmes! De l’autre côté!«
    »Où?«
    »Où donc?«
    Zum Glück waren sich die zurückgebliebenen Spaziergänger bezüglich der Richtung, in der sie die Leiche vermuteten, uneinig, so daß die beiden Polizisten sich für unterschiedliche Wege entscheiden mußten. Lennox und de Vries rannten an dem Springbrunnen vorbei und den Nordweg hinauf, bis das Gelände wieder flacher wurde und sie sich in einem Sommergarten befanden, der einen kleinen künstlichen Teich mit majestätisch dahintreibenden weißen Schwänen umgab. Sie fanden eine leere Bank und ließen sich atemlos darauf nieder. Karin riß
sich die blonde Perücke herunter und stopfte sie in ihre Handtasche.
    »Rufen Sie jetzt bitte den Colonel an.«
    »Okay.« Lennox zog das Handy wieder heraus und wählte, was ihm diesmal im Licht von Scheinwerfern weniger Mühe bereitete. »Stanley, wir haben’s geschafft«, sagte er.
    »Dafür hat es ein anderer nicht geschafft, Junge«, unterbrach ihn der Colonel. »Und wir haben keine Ahnung, wie es passieren konnte.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Dieser Drecksack von Neonazi, den ich heute früh um fünf in eine Militärmaschine nach Washington gesteckt habe.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er ist heute morgen um drei Uhr dreißig Ortszeit auf dem Andrews Luftwaffenstützpunkt eingetroffen - bei völliger Dunkelheit übrigens - und ist erschossen worden, während er von einer Militäreskorte in den Wartebereich gebracht wurde.«
    »Wie konnte das geschehen?«
    »Ein verdammt gutes Gewehr mit

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