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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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aufgerissenen Augen auf. Farr sprang auf die Füße und starrte Travis böse an.
    Der Ruf ertönte erneut; er kam von der anderen Seite des Hügels, aus dem die Säulen ragten. Travis lief los. Die anderen folgten ihm, aber er war näher dran. Er rannte um den Hügel herum, zur anderen Seite der Säulenreihe.
    Der Sturm hatte den Teil einer Mauer freigelegt. Dort befand sich unter einem massiven Türbalken ein verschlossenes Steintor. Einer der T'gol stand davor: Rafid. Sein zuvor immer so ernstes und hartes Gesicht war jetzt bleich vor Furcht. Er kämpfte, als wollte er von der Tür wegkommen, unter dem schwarzen Leder spannten sich die Muskeln seines stämmigen Körpers an, aber etwas hielt ihn an Ort und Stelle fest. Dann sah Travis, was es war. Genau in der Mitte der Tür war ein Loch, etwa von der Größe einer ausgebreiteten Hand. Rafids Arm steckte bis zum Ellbogen in dem Loch.
    Der Körper des T'gol zuckte, sein Arm wurde ein paar Zentimeter weiter in das Loch gezogen. Er rief erneut.
    »Was ist hier los?«, sagte Grace und kam keuchend neben Travis zum Stehen. Farr und Larad waren direkt hinter ihr.
    »Idiot!«, stieß Farr hervor und ballte die Faust. »Er hätte es wissen müssen. Ich hätte T'gol für besser ausgebildet gehalten.«
    Rafid öffnete den Mund und gab einen leisen, schwachen Laut von sich. Jetzt wurde sein Arm völlig von dem Loch verschluckt, drückte seine Schulter gegen die Steintür. Seine einst bronzefarbene Haut war aschgrau.
    Larad setzte sich in Bewegung. »Wir müssen ihm helfen.«
    Farr hielt den Runenmeister an der Schulter fest. »Ihr könnt ihm nicht helfen. Nicht mehr. Es sei denn, Ihr kennt die Rune des Todes.«
    Travis war egal, was Farr sagte. Sie mussten etwas tun. Er ging los, Grace neben sich. Aber sie waren noch keine drei Schritte weit gekommen, da schimmerte vor ihnen die Luft, und Vani stand vor ihnen.
    »Geht nicht in seine Nähe!«
    Sie stolperten zurück, prallten dabei gegeneinander. Vor ihnen wogte die Luft erneut wie mit Hitzeschleiern, dann erschien Avhir, einen Krummsäbel in der Hand. Der hoch gewachsene Meuchelmörder schwang die Klinge und trennte Rafids Arm an der Schulter ab. Vani zog den Mann von der Tür weg; aus dem Armstumpf pumpte kein Blut. Rafid starrte die anderen T'gol an, öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen. Er erbebte einmal.
    Dann zerbröckelte sein ganzer Körper zu Staub.
    Der Wind nahm den Staub und blies ihn in einer dunklen Wolke fort. Avhir warf mit grimmigem Blick Rafids leere schwarze Lederkleidung in den Sand. Vani ging zu ihm. Travis und Grace rannten hinter ihr her, gefolgt von Larad.
    »Bleibt von der Tür weg!«, rief Farr, aber sie ignorierten ihn.
    Sie hatten die Meuchelmörder gerade erreicht, da erschien Kylees. »Was ist passiert?«, fragte sie und starrte Rafids zusammengeknülltes Leder an.
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Avhir. »Ich hatte Rafid an dieser Mauer postiert, um den Osten zu überwachen. Ich kam, als ich den Ruf hörte. Er war …«
    Etwas Schwarzes schoss aus dem Loch in der Tür und schlang sich zischend um Avhirs Hals. Mit einer schnellen Bewegung warf sich der T'gol nach vorn in eine Rolle, befreite sich von dem Ding und schleuderte es zu Boden, während er wieder auf die Beine kam.
    Es war eine Schlange, die, abgesehen von den blutroten Augen und der züngelnden Zunge, eine tiefschwarze Färbung aufwies. Die Viper entblößte gekrümmte Fangzähne. Sie biss erneut nach Avhir, mit einer Bewegung, die so schnell war, dass sie wie ein Schatten wirkte.
    Der T'gol war schneller. Er schwang den Krummsäbel und hieb die Viper in zwei Teile. Sie verschwand in einer schwarzen Rauchwolke.
    »Pass auf!«, rief Kylees.
    Eine weitere Viper schlängelte sich aus dem Loch, und dann noch eine und noch mehr. Sie kamen schneller, als Travis sie zählen konnte, strömten wie dunkles Wasser die Mauer hinunter, bis sich der Sand schwarz verfärbte. Die Vipern schlängelten zischend heran, entblößten Fangzähne, von denen das Gift tropfte.
    Avhir schlug mit dem Säbel zu, zwei weitere Vipern verschwanden in beißenden Rauchwolken. Andere ersetzten sie. Travis packte Graces Hand und zog sie zurück, aber die Schlangen waren bereits über den Sand geglitten und umkreisten sie. Die T'gol traten nach den Vipern, warfen sie zurück, schlugen mit Waffen auf sie ein, bis die Luft schwarz von Rauch war, wichen dabei die ganze Zeit ihren Bissen aus. Aber es waren zu viele. Früher oder später würde einer der T'gol

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