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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ihre Entfremdung von allem, was ihr vertraut war, nicht begreifen. »Wir sind im März in Paris aufgebrochen, um den Sommer auf einem Gut in der Ukraine zu verbringen. Die Reise bedeutete Wochen in Eisenbahn, Schiff und Kutsche.«
    »Um sie dorthin zu bringen, wo alles fremd und neu war.«
    Es gab ihr einen Ruck, als sie sieh erinnerte, dass Throckmorton in Amerika gewesen war, in Indien und noch weiter weg. »Das Essen, sogar das Essen, das ich mag, schmeckte anders«, sagte sie.
    »Die Kleider waren aus üppigen, leuchtenden Stoffen oder primitiven Häuten oder so schmutzig, dass man ihre ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennen konnte.«
    »Alles roch nach Rauch, Schweiß oder Pferden -«
    »Oder so exotisch, dass man seinen Ursprung nicht ergründen konnte.«
    »Ja!« Er verstand sie! Sie drehte den Kopf – und fand ihn so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. Er lag ruhig auf seiner Seite ihr gegenüber. Ihre Lippen berührten sich fast. Sein Atem flüsterte lau über ihre Wangen.
    Sie hielt die Luft an, rührte sich nicht, starrte nur. Im Dunkeln konnte sie nur seine Umrisse erkennen, doch sie hatte ihn in den vergangenen Tagen viel zu genau beobachtet, als dass sie nicht gewusst hätte, dass jene feierliche Ernsthaftigkeit auf seinem Gesicht lag, die bedeutete, dass er sie küssen wollte. Als er sie küsste.
    Ihre Augen schlossen sich flatternd in schweigendem Einvernehmen.
    Der Arm unter ihrem Kopf zog sie näher zu ihm. Sein anderer Arm umschlang sie, zog sie näher an seine Wärme, seine Stärke. Seine Lippen berührten die ihren … und es war genau so wie beim letzten Mal. Besser sogar, weil sie wusste, was sie erwartete. Der warme, feste Druck, das sanfte Drängen. Sie öffnete ihm ihre Lippen, gewährte im Einlass, ließ ihre Zunge mit der seinen den uralten Tanz des Begehrens tanzen. Die Lust wirbelte tief in ihrem Bauch herum und alles, was sie empfand und wusste und war – war Throckmorton.
    Als sie sich hingab, änderte sich seine gedämpfte Leidenschaft. Er kostete sie gieriger. Er hielt sie fester. Das zerdrückte, üppige Sommergras verströmte einen Duft, der sich mit dem seinen vermischte – ein Duft von Zitrusseife, Stärke, Leder und männlicher Wärme, zart, aber umhüllend. Sie würden seinen Duft überall erkennen, denn er ließ ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen und ihren Körper sich sehnen.
    Schließlich riss er seinen Mund mit einem ungestümen Grunzen los. Er rollte sie auf den Rücken, erhob sich über ihr, beherrschte sie mit seiner Größe, seiner Breite, seinem Duft und seiner Stärke.
    Als sich ihre Augen öffneten, sah sie seine Silhouette vor dem Sternenhimmel. Die Sterne waren noch da, sahen aber ungewohnt aus. Heller, reiner und irgendwie verändert. Statt der Sternbilder, die den Nachthimmel seit unvordenklichen Zeiten erleuchteten, hatten sie sich zu anderen Formen zusammengeschoben – blühende Blumen in der ewigen Nacht, weiße Spitzenkleider, Liebende, die Arm in Arm gingen.
    Dann beugte er sich über sie und löschte das Bild aus. Er küsste ihre Lippen verzehrend. Er schmeckte nach dem samtenen Nachthimmel, nach endloser Dunkelheit. Er schmeckte nach den Sternen, die weit entfernt brannten, nach einer nie gesehenen Herrlichkeit, nach Welten, die sich im Äther verloren, in denen exotische Gefühle herrschten und er konnte ihren Körper und all ihre Emotionen befehligen. Jeder Stoß seiner Zunge trug sie weiter weg von diesem Ort, fort aus dieser Welt, und sie folgte ihm willig, ohne zu wissen, warum und wohin.
    Er küsste ihre Wangen, drehte den Kopf zur Seite, küsste ihren Nacken. Ihren Hals. Seine geöffneten, feuchten Lippen wanderten zu ihrem Ohr. Sein Gewicht presste sie in die Decke. Er begehrte. Sie gab sich hin. Und sie hatte keine Angst. Im Gegenteil, sie legte ihre Arme um seine Taille und flüsterte seinen Namen: »Garrick. Garrick.«
    Ohne Vorwarnung ließ er von ihr ab und sprang auf.
    Sie stützte sich auf die Ellbogen und wischte sich die Haare aus den Augen. »Garrick?«
    Er stand die Hände in die Hüften gestemmt mit dem Rücken zu ihr.
    »Throckmorton, stimmt etwas nicht?«
    »Gehen Sie, ziehen Sie Ihr bestes Kleid an.« Die Samtstimme war verschwunden, verscheucht vom Kehllaut eines Ungeheuers, das kaum der Sprache mächtig war. »Tanzen Sie mit Ellery. Zuerst mit Ellery. Lassen Sie mich Sie mit Ellery sehen, oder Sie werden herausfinden, wie gleichgültig es mir ist, dass Sie Ellery lieben.«
    An seinem Tisch sitzend klopfte

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