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Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Titel: Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elspeth Cooper
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sie.
    Weiße Zähne knabberten an seiner Lippe. Sie drehte sich ein Stück und setzte sich rittlings auf seine Schoß. Gütige Göttin, ja! Er zog sie näher an sich heran, und sie schlang die Beine um ihn. Das Sofa knarrte unter ihrem gemeinsamen Gewicht, und seine Füße rutschten auf dem Holzboden aus. Ayshas Hemd war am Rücken hochgerutscht; Gair fuhr mit den Fingern darunter.
    Sie keuchte auf. »Deine Hände sind kalt!«
    »Tut mir leid, ich …«
    »Nein, hör nicht auf. Ich will deine Hände spüren.«
    Sie knöpfte ihr Hemd auf und ließ es fallen. Gairs Hände zitterten. Mit seinen Schwertkämpferschwielen blieb er immer wieder an ihrem hauchdünnen Unterhemdchen hängen, aber schließlich gelang es ihm, ihr den Seidenstoff über den Kopf zu ziehen.
    Ihre lohfarbenen Brüste drängten gegen ihn. »Fass mich an.« Ein weiterer Kuss, ein weiteres Knabbern, das ihm geradewegs bis ins Rückenmark fuhr. »Fass mich an, bitte …«
    Sie war warm, fest und geschmeidig wie eine Katze. Sie bog sich unter seinen Liebkosungen, drückte sich gegen seine Hände, presste die Hüften gegen ihn. Das Sofa knarrte wieder.
    Gütige Göttin, er begehrte sie so sehr, dass es ihm wehtat. Er hob Aysha hoch und legte sie auf den dicken Qilim .
    »Mach das Licht an.« Sie streifte ihre Schuhe ab und wand sich aus dem Rest ihrer Kleidung. »Ich will dich sehen.«
    Mit einem einzigen Gedanken warf er eine Handvoll kleiner Glimme in die Luft. Es war sein letzter Gedanke; nun blieben nur noch Empfindungen: Ayshas Mund unter dem seinen, ihre Hände, die ihn auszogen, ihre kühlen Finger auf seiner erhitzten Haut, und sie führte ihn in sich ein … Keine Zeit zu verlieren, keine Zeit mehr zu warten. Sie bewegte sich im Einklang mit ihm und hatte die Arme eng um ihn geschlungen.
    » Khalan bey «, flüsterte sie. » Khalan bey! «
    Tanith füllte einen weiteren Becher mit Pfefferminztee aus der Kanne auf dem Herd und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Ihre Füße schmerzten so sehr. Seit dem Frühstück war sie auf der Krankenstation gewesen und hatte die Adepten dabei überwacht, wie sie eine Portion Fahnenwurz-Salbe herstellten. Für gewöhnlich genoss sie es, die verschiedenen Arzneien zur Aufstockung der Vorräte herzustellen, aber Fahnenwurz-Salbe hasste sie, wie sie offen zugab. Die eisenharten Wurzeln mussten in Weinessig gekocht werden, bis sie endlich weich wurden, dann musste daraus eine Paste hergestellt werden, die noch schlimmer stank als der kochende Essig und schließlich zu einer Emulsion verrührt werden.
    Bis die Schüsseln sauber auf den Regalbrettern des Kühlraums aufgereiht waren, war es schon später Nachmittag gewesen, und das elende Zeug musste noch in Töpfe abgefüllt, etikettiert und verstaut werden. Sie streifte ihre flachen Schuhe ab und rieb sich die schmerzenden Füße. Sie hatte beschlossen, dass die Novizen morgen die Etiketten für ein kleines zusätzliches Lob beschriften würden. Dabei konnten sie lernen, dass es zum Heilen mehr als nur des Sanges bedurfte.
    Es war schade, dass sie nicht mehr hier sein würde, wenn ihre restlichen Schüler den Mantel bekamen. Bei ihren ersten Klassen war sie schrecklich nervös gewesen, aber es war befriedigend mitanzusehen, wie sie unter ihrer Führung neue Techniken erlernten und ihre Sicherheit zusammen mit ihren Fähigkeiten wuchs. Als Tanith ins Kapitelhaus gekommen war, hätte sie es niemals für möglich gehalten, eines Tages selbst zu unterrichten, aber Saaron hatte nicht gezögert, sie dem Rat zu empfehlen. Es war schmerzhaft, die Schüler zurückzulassen, wenn für sie die Zeit kam, nach Astolar zurückzukehren.
    Sie schlug ihr Buch bei dem Lesezeichen auf, aber das Licht wich bereits der Abenddämmerung. Als sie nach dem Sang griff, um einen Glimm zu erschaffen, spürte sie den Widerhall eines weiteren Webens in der Nähe. Es war keiner der Meister, aber das Muster kam ihr bekannt vor: Smaragd und Bernstein, mit Mondsteinweiß, Obsidian und einem tiefen Weinrot, durchzogen von glitzerndem Gold und strahlendem Perlmutt. Wer immer es war, hatte noch nicht gelernt, seine Farben zu schützen. Sie wirbelten wild umher und schillerten vor mächtigen Emotionen. Dann hörte sie schwache, eindeutige Laute aus dem Stockwerk über ihr und wandte ihre Aufmerksamkeit ab.
    So war das also. Rasch wob sie einen Glimm über ihrer Schulter und konzentrierte sich auf ihr Buch, wobei sie die Hitze in ihren Wangen zu ignorieren versuchte. Es ging sie nichts an, was andere in

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