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Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Titel: Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elspeth Cooper
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habe«, sagte der alte Mann, während er sich in dem anderen Sessel niederließ. »Die Heiler haben gute Arbeit geleistet.«
    »Tanith sagt, sie ist noch nicht ganz fertig, aber sie scheint davon auszugehen, dass ich wieder ganz gesund werde.«
    »Du kannst von Glück reden, dass sie hier war. Saaron ist ein guter Heiler, einer der besten sogar, aber im Vergleich zu ihr ist er ein Quacksalber. Tanith besitzt ein auch für ihr Volk höchst bemerkenswertes Geschick, mit dem Geist zu berühren. Allein für das, was sie an dir vollbracht hat, hat sie den Meistermantel gleich zweimal verdient.« Alderan blies in seinen Tee, um ihn zu kühlen. »Ein paar Stunden später wäre sie weg gewesen.«
    »Weg? Wohin?«
    »Zurück zu ihrem Volk. Hat sie dir das nicht gesagt?«
    »Nein, sie hat es nie erwähnt.«
    »Sie wollte mit der Morgenstern , einem Meerelfenschiff, reisen. K’shaa sollte am nächsten Tag mit ihr an Bord ablegen, aber Tanith hat ihn überredet zu warten.«
    »Ich war der Meinung, dass ihre Ausbildung wie die der anderen erst im Sommer zu Ende ist.«
    »Ihre nicht. Wir haben ihr den Mantel schon im letzten Jahr gegeben, aber sie hat uns angeboten, noch einen Zwölfmond zu bleiben und Saaron zu helfen, bevor ihre Pflichten sie an den Weißen Hof zurückrufen. Was dich angeht, so war das eine sehr glückliche Entscheidung. Ohne Tanith und ihre Fähigkeiten hätten wir dich wohl kaum heil wiederbekommen.« Der alte Mann nippte an dem heißen Gebräu. »Eine Weile hatten wir befürchtet, dass wir dich gar nicht mehr wiederbekommen.«
    »War ich wirklich so schwer verletzt?«
    »Mach dir keine Illusionen, Gair. Du lagst im Sterben«, sagte er sanft. »Es gibt einen guten Grund dafür, dass wir das, was Savin mit dir getan hat, eine Geistplünderung nennen. Es ist ein Akt des gewaltsamen Eindringens zu dem einzigen Zweck, etwas zu erlangen, worauf der Geistplünderer kein Anrecht hat, und er hätte dich so hilflos wie ein Neugeborenes zurücklassen können.«
    Alderan war viel offener als Tanith; ihre Erklärungen hatten ihm das Schlimmste erspart.
    Der alte Mann betrachtete ihn eingehend durch den Dampf, der aus seinem Becher aufstieg. »Trink deinen Tee, Junge, bevor er kalt wird.«
    Gair hob seinen Becher wieder auf. »Ich verstehe nicht, was er von mir will, Alderan. Ich habe ihm doch nichts getan. Warum will er mich umbringen?«
    »Er würde dich nur umbringen, wenn du ihm im Weg stündest und er keine Verwendung für dich hätte. Was ist dir von ihm in Erinnerung geblieben?«
    »Nicht viel, ehrlich gesagt. Er ist in diese Herberge in Mesarild gekommen, und dann war da der Sturm, als wir an Bord der Kielkätzchen waren, aber was ist draußen bei den Fünf Schwestern passiert?« Gair seufzte. »Fast nichts, wie es scheint. Taniths Schild scheint ganze Arbeit zu leisten.«
    »Du hast zu Saaron gesagt, du glaubst, dass Savin herkommen will, weil er nach etwas sucht – was immer es sein mag, was er in deinem Kopf nicht gefunden hat –, aber jetzt behauptest du, dich an gar nichts zu erinnern.« Alderans Augen waren so scharf wie Glas.
    »Ich erinnere mich an nichts Genaues. Es ist mehr ein Eindruck, ein Gefühl der Dringlichkeit. Ich erinnere mich daran, Verlangen gespürt zu haben. Hunger. Es war das Gefühl, dass etwas, was er mehr als alles andere auf der Welt haben will, knapp außerhalb seiner Reichweite liegt.«
    »Und deshalb glaubst du, dass er hierherkommt? Es muss ein wirklich starker Eindruck gewesen sein.«
    »Savin war in meinem Kopf, Alderan. Stärker geht es nicht.«
    Ein wölfisches Grinsen erschien auf dem bärtigen Gesicht des alten Mannes. »Das ist wahr. Dennoch glaube ich, dass du dich irrst«, fügte er hinzu. »Savin kann nicht hierherkommen, und wenn du eine langatmige Geschichte hören möchtest, kann ich dir den Grund dafür nennen. Noch etwas Tee?«
    Gair schüttelte den Kopf. »Die Geschichte möchte ich gern hören, solange sie vollständig ist. Bitte lasst diesmal nichts aus.«
    »Wenn du noch einmal so mit mir sprichst, Junge, dann werde ich dir gar nichts mehr sagen.«
    »Prima! Sagt mir nichts mehr, und beim nächsten Mal wird er mich umbringen!« Gair sprang aus dem Sessel auf und ging hektisch im Zimmer auf und ab. »Von Anfang an habt Ihr mir nur das über Savin erzählt, was Ihr mit erzählen wolltet. Ihr habt mir sogar versichert – mehr als einmal –, er sei nicht gefährlich. Er sei neugierig auf mich, bedeute aber keine wirkliche Gefahr. Dann hat er uns einen Sturm

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