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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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sein Blaulicht aufs Autodach gepackt, aber er wollte nicht, dass Nora ihn bemerkte und so hoffte er nur inständig, dass er sie noch einholen konnte. Er konnte nur hoffen, dass sein alter Mini das durchhalten würde! 
    Dann kam ihm jedoch eine Idee, wie er Nora dazu bringen konnte, vielleicht wenigstens etwas langsamer zu fahren: Er musste sie nur anrufen und hoffen, dass sie keine Freisprecheinrichtung hatte und entweder zum Telefonieren rechts ranfuhr oder wenigstens langsamer machte.  
    „Nora Angerer“, meldete sie sich dann auch sofort und Joska hörte am Motorengeräusch, dass sie wirklich abbremste und deutlich langsamer fuhr. Hatte er es doch gewusst. Beinahe hätte er einen Triumpfschrei ausgestoßen, konnte sich aber gerade noch zurückhalten.  
    „Guten Morgen, Nora. Ich bin`s, Joska. Bist du nicht in der Arbeit? Es klingt, als wärst du so früh schon unterwegs“, stellte er freundlich fest und gab noch mehr Gas. ER hatte eine Freisprecheinrichtung und konnte ohne Mühe auch bei solch hohen Geschwindigkeiten sprechen, obwohl er ein Mann und somit angeblich nicht „multitasking“ war!  
    „Hallo Joska! Das ist ja ne Überraschung. Ja, ich bin unterwegs …“ Nora fing zu stottern an. Sie war total perplex, dass dieser Polizist so früh bei ihr anrief. „Ich bin auf dem Weg zu einem Klassentreffen, das wir ganz spontan angesetzt haben, weil gestern eine Schulfreundin ihr erstes Kind bekommen hat. Ich hab mir ein paar Tage frei genommen“, erzählte Nora nun auch ihm diese Geschichte, die Joska zunächst glauben musste.  
    „Ich höre, dass du im Auto sitzt. Musst du noch lange fahren?“ 
    „Laut Navi noch …“, fing sie an, zögerte dann aber doch mit der Antwort. Warum sollte sie ihm das sagen? Er brauchte doch nicht zu wissen, dass sie so weit weg fuhr und noch drei Stunden Fahrt vor sich hatte. „Äh … keine Ahnung. Ich seh hier nur, wie viele Kilometer es noch sind: 30 km … ich bin also bald da. Und was machst du heute so?“, fragte sie, und tat dabei gut gelaunt und hoffte, ihn so von ihrem Vorhaben ablenken zu können. Joska ging auch sofort darauf ein, denn er hatte ihr kein Wort geglaubt. 
    „Ich hab heute meinen freien Tag und wollte ins Göppinger Freibad gehen. Eigentlich hatte ich fragen wollen, ob du vielleicht mitkommst. Wann wirst du denn wieder zurück sein?“ 
    „Ich schätze, morgen Mittag. Vielleicht ist es morgen ja auch noch schön und wir können nach meinem Feierabend nach Salach ins Freibad gehen?“, fragte Nora und legte so viel Hoffnung in ihre Stimme, dass Joska ganz warm ums Herz wurde. Doch dann fragte er sich, und der Gedanke ernüchterte ihn sofort wieder, ob Nora ihn auch in dieser Sache anlog und ihr eigentlich gar nichts an ihm lag. Dennoch rief er laut in seine Sprechanlage, weil er gerade an einer LKW-Kolonne vorbeiraste: 
    „Das wäre schön. Melde dich doch einfach, wenn du wieder zurück bist. Dann schauen wir, ob es warm genug zum Baden ist oder ob wir irgendwo Eis essen gehen oder so was – in Ordnung?“ 
    „Geht klar, Joska. Ich melde mich. Ich wünsch dir noch einen schönen freien Tag!“, sagte Nora erleichtert, denn das Telefonieren während der Fahrt strengte sie immer sehr an, aber anhalten wollte sie meist doch nicht. Sie war nur etwas langsamer gefahren und gab jetzt wieder mehr Gas. So schnell wie möglich wollte sie bei Rüdiger ankommen und ihren „Fall“, wie sie ihn insgeheim nannte, endlich lösen.  
    Doch Joska hatte mit seiner Telefonaktion erreicht, was er wollte, denn er sah weit vor sich die Rücklichter des alten Cabrios und konnte gerade noch etwas aufschließen, als Nora wieder beschleunigte. Der Abstand vergrößerte sich wieder zusehends. Joska gab nervös Vollgas und sein kleines Auto gab alles, um an Nora dran zu bleiben. Doch kurz bevor sie ihm wieder aus dem Gesichtsfeld geriet, setzte sie den Blinker und verlangsamte wieder ihr Tempo. 
    „Gott sei Dank!“, stöhnte Joska, um sich sogleich aufgeregt zu fragen, ob er auf der Landstraße überhaupt eine Chance hatte, ihr weiter zu folgen. Er musste seinen Sicherheitsabstand auf jeden Fall einhalten, sonst würde sie ihn sicher bald entdecken. Doch dadurch konnte er sie bei einer Ampel oder einer Abzweigung auch leicht aus den Augen verlieren. Aber er war nun schon so weit gekommen, er musste es einfach schaffen! Irgendetwas sagte ihm, dass es von größter Wichtigkeit war, dass er in ihrer Nähe blieb. 
    Es dauerte dann aber noch über drei

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