Die Mitternachtsprinzessin
viel nicht erfülltem Verlangen und der vollkommenen Verwirrung über das, was zwischen ihnen beiden geschah.
Wenn sie ihm den Prinzen vorzog, warum dann all ihr Wagemut? An ihn konnte er sich noch gut erinnern, in der Nacht auf dem Bauernhof, als er ihr in die Dunkelheit hinaus gefolgt war und versucht hatte, sie zurück und in Sicherheit zu locken.
Er wusste, wie verletzlich sie damals gewesen war, wie sie dagestanden und versucht hatte, tapfer zu sein. Damals hatte das sein Herz gerührt, und genau dasselbe kindlich-entschlossene Gesicht hatte sie eben gezeigt, als sie an der Tür gestanden hatte.
Er nahm es ihr nicht ab. Er hatte ihr wehgetan. Dafür verachtete er sich - selbst wenn sie lieber den Prinzen haben wollte.
’’Sophia - Hoheit, warten Sie! “ Er verbesserte sich angesichts der vielen Höflinge und Ladies, die sie umgaben. "Danke, Colonel. Das wäre alles“, sagte Ihre königliche Hoheit und ging zügig weiter, den Blick starr geradeaus gerichtet. „Sie sind von Ihrem Posten entbunden, und wir danken Ihnen für die geleisteten Dienste. “
Verdammt. Sie hatte das königliche Wir gewählt. Kein gutes Zeichen. „Geh nicht weg“, bat er leise und hielt mit ihr Schritt. „Sophia, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass das passiert. Es war nicht so schlimm, wie es aussah.“ „Schlimm genug.“ Sie schüttelte den Kopf, sie wollte ihm gegenüber nicht freundlicher sein. „Alexa ist so, wie sie ist, aber du? Von dir hatte ich Besseres erwartet.“ „Es ist nichts passiert!“, rief er mit vom Zorn geröteten Wangen. „Es waren nur ein oder zwei Minuten, ehe du hereinkamst. Ich schwöre dir, es war vollkommen unbedeutend. Sie bedeutet mir gar nichts! “
„Das spricht nicht gerade für dich, ehrlich gesagt.“ Sie hatte recht, und das schmerzte ihn. „Hoheit, seien Sie vernünftig. Um Ihrer eigenen Sicherheit willen! Da draußen sind Menschen, die Sie töten wollen, und Sie entlassen mich wegen eines dummen Kusses?“
„Es geht nicht um den Kuss, Colonel. Es interessiert mich wenig, was Sie tun oder mit wem. Das Problem ist der besorgniserregende Mangel an gesundem Menschenverstand auf Ihrer Seite. Ich bin nicht sicher, ob es klug ist von mir, Ihnen zu vertrauen.“
„Ach, Unsinn“, gab er zurück. „Ich glaube dir nicht. Du versuchst, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber ich wage zu behaupten, dass das alles nur typisch weibliche Eifersucht ist, schlicht und einfach. Ich gehöre dir nicht, weißt du.“
„Und ich nicht dir.“ Sie blieb stehen und sah ihn an. „Tut mir leid, Colonel, ich glaube einfach, Sie sind doch nicht der richtige Mann für diese Aufgabe.“
„Wer dann? Der Prinz von Dänemark?“, stieß er hervor. „Vielleicht.“ Sie warf das Haar zurück. „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.“
„Sophia“, sagte Gabriel tonlos. „Ich lasse nicht zu, dass du mich feuerst. “
„Tut mir leid, mein Lieber, aber die mit der schimmerden Krone legt die Regeln fest. Auf Wiedersehen! “
Sei nicht dumm. Du brauchst mich.“
Du kannst ersetzt werden.“
Ihre Worte schnitten tief in sein Herz. „Ich möchte sehen, wie du ohne mich fertig wirst“, gab er zurück.
„Ich werde gut zurechtkommen. Noch einmal - vielen Dank für Ihre Dienste, Colonel. Ich sorge dafür, dass Lord Griffith Ihre Bezahlung regelt.“
„Mach dir keine Mühe“, erwiderte er. „Ich war nie wegen des Geldes hier.“ An dieser Stelle wäre er beinahe gegangen, verletzt von der herablassenden Art, wie sie ihn aus ihrem Leben verbannte.
Zum Teufel mit dem hochmütigen Frauenzimmer, ihr Leben war in Gefahr! Wie zur Hölle sollte er sie beschützen, wenn er gefeuert war?
Er biss die Zähne zusammen, als sie weiterging. Dann schüttelte er den Kopf, hin und her gerissen zwischen Enttäuschung über sich selbst und dem unbestimmten Wunsch, ihr den Hals umzudrehen. Er hatte also versagt und war auf Alexas Angebote eingegangen - aber was war mit ihr, war sie besser als er? Immerhin hatte sie den Prinzen geküsst.
Nun, dachte er eigensinnig, diese Kleinigkeit würde er nicht erwähnen. Genauso, wie es unter seiner Würde sein würde, Alexa die Schuld an dem zu geben, was geschehen war. Lieber würde er sich aufhängen lassen, ehe er Sophia sagte, wie unsäglich eifersüchtig er war bei dem Gedanken, dass dieser Mann aus dem Norden sie belehrte.
Nein, diese Vorstellung gefiel ihm ganz und gar nicht, ebenso wenig wie es ihm gefiel, getadelt zu werden. Das mochte er gar
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