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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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in einem Gefängnis in Amerika als in einem Loch in Sibirien. «
    » Okay. « Ich warf die Hände in die Luft. » Dann belassen wir’s dabei – Besuch unter Wandas Bedingungen. Die Proben werden am Besuchstag übergeben, Mark und Fell ausgenommen. Das kann nach dem ersten erfolgreichen Besuch nachgeholt werden. Über die Entlassung wird später verhandelt. «
    Alexi nickte. » Wunderbar. Bloß können wir nicht hierbleiben. «
    » Was? « , fragten Wanda und ich gleichzeitig.
    » Uns geht demnächst das Geld aus. Die Mafia unterstützt uns nicht mehr und meine Fähigkeiten beschränken sich auf Schwarzmarktgeschäfte. « Er grinste wie ein Geist aus einem Grab. » Wenn wir hier bleiben, dann sitzen wir noch diesen Monat auf der Straße. Was können Ihre Leute tun, damit wir bleiben? «
    Wanda ließ sich im Sessel nach hinten fallen und zog an ihrem Pferdeschwanz. » Gebt mir fünf Minuten. « Mit dem Handy in der Hand verließ sie den Raum. Die Tür zur Veranda ging auf und wieder zu.
    » Jessie « , brummte Alexi, der sich an Wandas Platz gesetzt hatte. » Du machst das prima, aber warum hat Cat dich da überhaupt reingezogen? «
    » Wir brauchten jemanden als Vermittler « , meinte Cat.
    Die Anspannung von Alexis Stimme griff auf sein ganzes Gesicht über. » Ihr hättet ja mich fragen können. «
    » Du hättest uns doch bloß wieder verraten « , brüllte Max.
    Alexi sprang auf. » Wann hätte ich dich denn das erste Mal verraten, Bruder? Sag’s mir? Ich bin doch mit euch auf dem Schlachtfeld gestanden. Ich habe geblutet wie ihr, aber wenn ihr euch mit dem Teufel persönlich einlasst, dann wollt ihr meine Hilfe nicht? «
    » Mit dem Teufel lasse ich mich genau in diesem Augenblick ein « , bellte Max mit glühenden Augen und drückte Alexi seine Nase aufs Gesicht.
    » Hört auf! « , schrie Catherine. » Alle beide. Hinsetzen! «
    Ihr Tonfall verfehlte seine Wirkung nicht. Sie gehorchten.
    Sie legte den Kopf in die Hände, die Ellenbogen auf die Knie gestützt. » Genau um das zu vermeiden habe ich nicht dich, sondern Jessie hergebeten. «
    Ich stand auf, ging durchs Zimmer zu Cat und drückte ihr die Schulter.
    » Unsere Familie ist zerbrochen. Warum müsst ihr Jungs sie noch weiter auseinanderreißen? « Sie lehnte den Kopf an meine Hüfte und blickte mit feuchten Augen beschwörend zu den beiden auf.
    Max brummte und schob die Hände in die Taschen. Alexi dagegen starrte Cat an, als sehe er sie gerade zum ersten Mal.
    » Iswinite, Ekaterina. « Er senkte den Blick. » Es tut mir so leid … Alles, woran ich beteiligt war und was dieser Familie geschadet hat. «
    Und dann war er verschwunden.
    Wanda erschien wieder in der Tür. » Ich hab das unbestimmte Gefühl, dass ich etwas Wichtiges verpasst habe. «
    » Es war nichts « , knurrte Max. » Absolut nichts. «
    » Oh, oh. « Sie steckte das Handy in die Tasche. » Nun. Die gute Nachricht ist, dass wir eine Möglichkeit sehen, euch mit Stipendien auszustatten sowie mit, ähm, spezieller Gesundheitsversorgung als öffentliche Bedienstete. Die schlechte Nachricht ist, dass es nicht annähernd so viel ist wie das Mafiageld. «
    » Wir nehmen es « , entschied Catherine. » Jessie, danke. Spasibo. Ich glaube, ihr beide geht jetzt besser. « Sie packte meine Hand und zog mich herunter, bis wir auf Augenhöhe waren. » Und zwischen euch beiden wird’s auch wieder besser werden « , versprach sie.

17
    Als Wanda mit der Nachricht über sensationelle Sonderangebote für Handtaschen in der Mall hereinschneite, da wusste ich, dass etwas im Busch war. Dad lächelte, drückte mir Scheine in die Hand, als gäb’s kein Morgen, und wünschte uns Glück bei der Handtaschenjagd. Annabelle Lee blieb zusammengerollt auf der Couch liegen und las All the Pretty Horses, als wäre sie nicht schon wieder übersehen worden.
    Ich hatte schon ein bisschen Mitleid mit ihr. Niemand mochte es, wenn er übergangen wurde, aber ich hatte Wichtiges zu erledigen.
    » Was ist denn? « , fragte ich beim Einsteigen.
    » Wir bekommen eine Lieferung. «
    » Ohhh-kay … «
    Wir waren noch nicht weit gekommen, da hielt Wanda am Straßenrand an. » Ich muss da etwas wissen, Jessie. «
    » Was? «
    » Auf wessen Seite stehst du eigentlich in dieser Sache? «
    Ich runzelte die Stirn. » Auf ihrer. «
    Wanda nickte. » Hab ich mir gedacht. Da kann ich uns beiden ja die lange Erklärung ersparen, dass wir die Werwölfe retten wollen … «
    » Sie haben Namen. «
    Sie redete unbeirrt weiter. » …

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