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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Haskeer.
    »Geschieht den Schweinehunden ganz recht, dass sie durch den Regen latschen müssen, den sie uns beschert haben. Wenn es nach mir ginge, würde ich jeden Einzelnen von ihnen töten.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, unterrichtete Stryke ihn müde. Schließlich erreichten sie die Kuppe und stiegen wieder auf. Im Schritttempo umrundeten sie eine felsige Erhebung. Stryke zügelte sein Pferd abrupt. Auf der Straße vor ihnen waren gut zwanzig von Hobrows in die Flucht geschlagenen Soldaten, aber ihnen stand der Sinn nicht mehr nach Kampf. Mit gezückten Waffen zogen sie sich ins tropfnasse Gebüsch zurück. Der Trupp ritt im Galopp an ihnen vorbei. Da sie überall von Feinden umgeben waren, ritten die Vielfraße so schnell, wie es ihnen möglich war. Je weiter sie kamen, desto häufiger passierten sie mutlose Aufseher. Ein oder zwei Mal scheuchte Jup, der als Kundschafter unterwegs war, sie in Deckung, als Orktrupps vorbeiritten, aber ob es sich bei ihnen um Deserteure oder Jennesta treu ergebene Truppen handelte, ließ sich unmöglich sagen. Schließlich, als der Tag sich in einer traurigen, grauen Dämmerung verabschiedete, zügelte Stryke sein Pferd. Sie schienen alle Verfolger hinter sich gelassen zu haben. Am nördlichen Horizont zeichnete sich die dunkle Linie des Drogawalds ab. Ein wässriger Mond lugte schüchtern durch die Wolken. Da sie kein Feuer riskieren wollten, geschweige denn in der Lage sein würden, etwas Brennbares zu finden, legten die Vielfraße sich hin, um sich bis zum Einbruch der Nacht auszuruhen. Kurz darauf hallten Schnarchgeräusche durch die Dunkelheit. Ab und zu war ein Klatschen zu vernehmen, wenn ein Schläfer nach einem summenden Insekt schlug, aber die Posten sahen keine größeren Störenfriede. Stryke konnte nicht einschlafen und ging zum Meeresarm. Eine Zeit lang saß er am Ufer und warf Kiesel ins Wasser. Wegen des Rauschens der Wassermassen hörte er Coilla nicht hinter sich auftauchen. Er wusste erst, dass sie da war, als sie sich neben ihn hockte und die Arme um die Knie schlang.
    »Also, was nun, Stryke?«, fragte sie.
    »Reiten wir weiter zum Drogawald und nehmen wieder Keppatawns Gastfreundschaft in Anspruch?«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht.«
    »Ich sehe nicht, wohin wir sonst können, da Jennesta jetzt diese Seite des Meeresarms heimsucht.«
    »Andererseits«, erwiderte Stryke,
    »könnte das sehr wohl der erste Ort sein, wo sie uns suchen würde. Ihr Götter! Ich habe keine Ahnung, was wir jetzt tun sollen.« Coilla warf selbst einen Kiesel. Er platschte ins Wasser.
    »Was ist dir das Wichtigste?«
    »Einfach nur am Leben zu bleiben, glaube ich.«
    »Was ist mit den Sternen? Spielen sie keine Rolle mehr?«
    »Wer weiß? Ich wünschte, wir hätten nie damit angefangen.« Er lehnte sich zurück an einen moosbewachsenen Felsen. Die Kiesel plumpsten jetzt paarweise ins Wasser. Nach einer Weile wandte Coilla sich erneut an ihn.
    »Worüber hast du eigentlich mit Krista geredet, als ich im Tempel war?«
    »Über nichts.«
    »Ihr habt eine halbe Stunde herumgestanden und euch unterhalten, ohne etwas zu sagen? Das glaube ich nicht.«
    »Die Priesterin hat mir erklärt, ich wäre vielleicht ein Begabter«, gestand er widerstrebend ein.
    »Ein Begabter – inwiefern?«
    »In meinem Fall ist das ein Ork, der Magie spüren kann.« Er holte die Sterne aus seinem Gürtelbeutel und spielte geistesabwesend mit ihnen, während Coilla ihn anstarrte.
    »Das ist nicht natürlich. Entschuldige, vergiss, dass ich das gesagt habe. Hast du ihr von deinen Träumen erzählt?«
    »Das brauchte ich gar nicht. Sie schien zu glauben, dass sie… eines der Symptome sind oder was auch immer.«
    »Hast du je daran gedacht, dass auch das Pelluzit dafür verantwortlich sein könnte?«
    »Der Kristall? Natürlich habe ich daran gedacht. Eine Weile habe ich sogar daran geglaubt. Jetzt bin ich sicher, dass er nicht dafür verantwortlich ist.« Sie wechselte das Thema.
    »Was sollen wir machen?«, wiederholte sie.
    »Da bin ich überfragt.« Stryke beschäftigte sich noch einen Moment mit den Sternen, dem einen verschmolzenen Teil und den beiden einzelnen. Dann wurde er ihrer überdrüssig und rollte sie mürrisch durch das Gras. Geraume Zeit starrten die beiden Orks im Mondlicht auf das Rätsel der Sterne. Keiner von ihnen konnte erkennen, auf welche Weise die Instrumentale miteinander verbunden waren. Die Zapfen schweißten sie nahtlos und auf eine Art zusammen, die den Naturgesetzen zu

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