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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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könnte der Mühe wert sein.«
    »Wem gehörte das Land für Desert Bloom?«
    »Armand.«
    »Er verkaufte also tatsächlich Land, das ihm gehörte.«
    »Na ja, technisch gesehen gehörte es der Bank. Aber Armand besaß die Grundbucheinträge. Mr. Crayton war der Besitzer der Grundstücke und, noch wichtiger, der Baugenehmigungen.«
    »Wer waren seine Kunden?«
    »Hauptsächlich einfache Leute aus Los Angeles. Arbeiterschicht. Und eine Weile sah es so aus, als würde Armand die Sache durchziehen. Die Einheimischen waren begeistert.«
    »Hat er auch an Einheimische verkauft?«
    »Nur an wenige. Ich glaube, sie haben Armand nicht ganz vertraut, und sie hatten recht damit. Aber das ist nebensächlich. Ein Projekt wie Desert Bloom hätte den Ort neu beleben können. Die örtliche Bauaufsichtsbehörde konnte es kaum erwarten, die Pläne zu genehmigen. Auf so was hatten alle gewartet. Kam uns wie eine Art Vitaminspritze vor. Und es sah zunächst auch sehr vielversprechend aus. Armand hatte die Anzahlung geleistet. Woher ich das weiß? Weil er seine Geschäftskonten bei einer hiesigen Bank hatte. Und auf den Konten war Geld. Viel Geld. Wir dachten alle, es könnte nichts schiefgehen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Sie verfolgen den Markt nicht genau, nehme ich an.«
    »Wenn ich Geld hätte, würde ich das tun.«
    »Touche«, sagte Harper. »Das kenn ich. Tja, Cindy, der Markt brach ein ... ziemlich stark sogar.«
    »Und Armand zog sich zurück.«
    »Nein, er nicht. Aber sein Partner, der eigentliche Geldgeber. Als Dex den Stöpsel zog, brach alles zusammen.«
    »Mit Dex meinen Sie Dexter Bartholomew«, sagte Cindy.
    Harper sah sie an. »Jep, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht. Der gute alte Knabe aus Oklahoma hielt uns alle eine Weile auf Trab. Aber dann ... « Er schnippte mit den Fingern. »Alles futsch. Dex weigerte sich plötzlich, weiteres Geld in Desert Bloom zu stecken, behauptete, mit den wenigen Erstkäufern, die Armand hatte, ließe sich ein Projekt von dem Ausmaß nicht in Angriff nehmen.
    Himmel, Armand hätte wesentlich mehr Geld gebraucht, um die Sache überhaupt auf den Weg zu bringen. Die ganze Versorgung - Wasser, Abwasser, Strom, Telefonleitungen. Aber alle wußten, was wirklich dahintersteckte. Dex hatte an der Börse Verluste gemacht und einfach nicht mehr genug Spielgeld.«
    »Aber Armand hatte die Anzahlung geleistet.«
    »Ja, Ma'am.«
    »Also zahlte er sie an die Investoren zurück.«
    »Nein, Ma'am. Ich sagte, er hätte das Geld eingezahlt. Ich hab nie gesagt, daß es auch auf der Bank blieb.«
    »Er hat es ausgegeben.«
    »Allerdings. Nicht für Wein, Weib und Gesang — obwohl das sicher auch dabei war. Hauptsächlich hatte er damit weiteres Land gekauft. Als der Börsenkrach kam und Dex sich zurückzog, stand Armand mit einer Menge wütender Investoren da.«
    »Können Sie sich erinnern, ob einer ganz besonders wütend war?«
    »Nope.« Harper seufzte. »War alles sehr mitleiderregend. Dex ließ Armand mit wertlosem Land sitzen, und der arme Junge hatte eine Menge zu erklären. Schließlich war er gezwungen, Konkurs anzumelden. Die Bank nahm das Land zurück, und der Traum verpuffte. Allerdings gehörten die Grundstücke immer noch denen, die sie gekauft hatten. Aber die waren jetzt wertlos. Es gab eine Sammelklage, doch die führte zu nichts, weil Crayton nichts hatte. Natürlich hielt ihn das nicht davon ab, in einem schicken Haus zu wohnen und ein schickes Auto zu fahren. Was manche erst richtig sauer gemacht hat.«
    »Man darf nie zeigen, daß es einem dreckig geht, Mr. Harper.«
    »Mag sein, aber es hätte nicht geschadet, wenn er ein bißchen rücksichtsvoller gewesen wäre.« Cindy trank ihren Kaffee, dachte an Crayton. Er war ein Angeber und ein Träumer, genauso substanzlos wie ein Hollywoodslogan. »Bartholomew soll angeblich an Armand verdient haben. Aber das kann doch nicht stimmen.«
    Harper lachte leise. »Dex braucht Ihnen nicht leid zu tun. Als Armand bankrott war, erbot sich Dex - mit der Höflichkeit des Gentleman für die armen ruinierte Seelen - das Land zurückzukaufen. Seine Großzügigkeit wurde nur von der Tatsache getrübt, daß er einen viel niedrigeren Preis bot. Trotzdem waren zwanzig Prozent pro Dollar besser als gar nichts. Dex hat einen guten Schnitt gemacht.«
    »Wie das, wo das Land wertlos war?«
    »Wertlos als Bauland, aber nicht wertlos als Land an sich. Da gibt es viel Stein, Cindy Decker. Guten, soliden Stein. Aber man braucht Kapital, um ihn abzubauen. Und

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