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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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nun unerbittlich auf sie herab. Alle warteten gespannt.
    Endlich tauchten drei Männer auf ihren Meharis auf. Aber sie brachten keine frohe Kunde. Auch ritten sie nicht zum Zeichen ihrer friedlichen Absicht in das Lager hinein, sondern postierten sich auf einer hohen Sanddüne. Grell gleißte das Sonnenlicht auf dem Banner des Scheichs Zeid al Saban und brach sich in den Klingen der Säbel, die die Männer gezückt hatten.
    Das war die Herausforderung zum Kampf.
    Khardan und Majiid sprangen auf ihre Pferde und galoppierten ihnen entgegen. Jaafar folgte ihnen auf einer uralten Kamelstute, die sich mühsam und ausgesprochen widerstrebend durch den Wüstensand pflügte und ihn so langsam zu dem kurzen Palaver brachte, daß er gerade noch das Ende des Wortwechsels mitbekam.
    »Was führt unser Vetter im Schilde, daß er uns mit Krieg droht?« fragte Majiid stolz und trieb sein Pferd vorwärts, bis es seine Nüstern praktisch an der Nase des Leitkamels rieb, das Scheich al Sabans Standartenträger trug.
    »Wir kommen nicht in kriegerischer Absicht, sondern bringen den Frieden«, proklamierte der Reiter förmlich. »Wisset, daß ihr unter der Suzeränität Scheich Zeid al Sabans steht und daß ihr ihm folgenden Tribut schuldet…« Er zählte daraufhin eine endlos lange Liste von Forderungen auf, die unter anderem dreißig wertvolle Pferde und hundert Schafe enthielt, und schloß mit den Worten, »…dann werden wir in Frieden von euch ziehen.«
    Majiid legte verärgert die Stirn in Falten. »Sage Scheich Zeid al Saban, daß ich mich eher unter die Suzeränität von Sul begäbe und daß der einzige Tribut, den ich leisten werde, aus Blut besteht!«
    »So sei es!« erwiderte der Reiter unheilvoll. Er wies nach Süden, wo der Kalif und die beiden Scheichs das gewaltige Heer der Mehari-Reiter erblicken konnten, das sich dort sammelte. »Wir sind bereit, den Tribut entgegenzunehmen.«
    Mit erhobenem Säbel salutierten die Kamelreiter ihren Gegnern. Dann machten sie kehrt und stürmten davon, wobei die Quasten an ihren Sätteln ungebärdig um die langen dünnen Beine ihrer Tiere flogen.
    In größter Hast kehrten nun auch Khardan und die Scheichs ins Lager zurück, wobei Majiid in Erwartung der bevorstehenden Schlacht bis über beide Ohren strahlte, während sich Jaafar stöhnend über den Fluch beschwerte, der auf ihm lastete. Khardan ging mit steifen Schritten und finsterer Zornesmiene in sein Zelt und gab dem Korb, in dem Pukah wohnte, einen kräftigen Tritt.
    »Komm raus, du elender Schuft, damit ich dir die Ohren abreißen kann!«
    »Bruder, hast du es denn vergessen?« fragte Achmed, der durch den Zelteingang spähte. »Du hast ihm doch selbst erlaubt zu gehen!«
    »Ja, und nun verstehe ich auch, warum er so erpicht darauf war, noch vor Tagesanbruch fortzukommen!« Khardan murmelte eine Verwünschung und fügte hinzu: »Ich frage mich, wie lange er schon von dem geplanten Angriff gewußt hat.«
    »Immerhin wird es doch ein Kampf!« Achmed konnte den Groll seines Bruders nicht verstehen.
    »Ja, aber nicht der Kampf, den ich mir gewünscht habe!« Khardan ballte die Fäuste.
    »Was soll’s«, sagte Achmed mit der Begeisterung eines Siebzehnjährigen, der im Begriff stand, in seine erste große Schlacht zu reiten, »heute stampfen wir die Kamelreiter in Grund und Boden, und morgen erobern wir Kich.«
    Ein weiches Lächeln überzog Khardans steinerne Miene. Er legte den Arm um seinen Bruder und drückte ihn liebevoll an sich. »Denk daran, was ich dir beigebracht habe! Ich hoffe, daß ich stolz auf dich sein kann!«
    »Das kannst du, Khardan!« stieß Achmed aufgeregt und mit gerührter Stimme hervor.
    Khardan, der seine Gerührtheit verstand, gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Wange. »Fall mir ja nicht vom Pferd.«
    »Das ist mir schon seit Jahren nicht mehr passiert! Damals war ich doch noch ein Kind! Mußt du denn immer wieder damit anfangen!«
    Achmed gab seinem Bruder einen Stoß in die Seite. Khardan stieß ihn etwas härter zurück. Ihre freundschaftliche Balgerei wurde jäh durch die Fanfare des Widderhorns unterbrochen.
    »Da! Sie blasen das Zeichen!« Achmeds Augen leuchteten.
    »Nun geh schon. Mach dich fertig«, wies ihn Khardan an. »Und vergiß nicht, deine Mutter zu besuchen.«
    »Wird sie weinen?«
    Khardan zuckte mit den Achseln. »Sie ist eine Frau.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das aushalte«, murmelte Achmed und betrachtete errötend die Fußspitzen.
    Khardan erlaubte sich ein leises Lächeln,

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