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Die Schatzinsel: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Die Schatzinsel: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Die Schatzinsel: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Louis Stevenson
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brachen in schnellstem Lauf durch die Büsche, die uns zum Teil bis an die Brust reichten.
    Ich kann versichern: dem Silver lag daran, gleichen Schritt mit uns zu halten! Wie er sich an seiner Krücke vorwärts schwang, daß die Muskeln seiner Brust beinahe barsten – das war eine Leistung, die kaum ein Mensch mit gesunden Gliedern ihm nachgemacht hätte! Trotzdem war er um dreißig Schritt hinter uns anderen zurückgeblieben und einem Schlaganfall nahe, als wir den Rand der Hochfläche erreichten. Da rief er:
    »Doktor! Sehen Sie doch! Wir brauchen uns nicht zu übereilen!«
    Und richtig – Eile war überflüssig. Wir konnten die drei noch am Leben gebliebenen Piraten sehen, wie sie über eine Waldlichtung grade auf den Besanmast-Berg zurannten – also immer in dieselbe Richtung. Wir befanden uns bereits zwischen ihnen und den Booten. Und so setzten wir vier uns denn nieder, um uns zu verschnaufen, während John, sich den Schweiß abwischend, langsam zu uns herankam.
    »Danke Ihnen vielmals, Herr Doktor!« sagte er. »Sie kamen, denk ich, grade im allerletzten Augenblick für mich und Hawkins. Und so bist du das, Ben Gunn!« fuhr er fort; »na, du bist mir ein netter Kerl!«
    »Bin Ben Gunn – gewiß,« stotterte der Mann der Insel und wand sich dabei wie ein Aal in seiner Verlegenheit.
    »Und«, setzte er nach einer langen Pause hinzu, »wie geht es Ihnen, Herr Silver? Sehr gut, sagen Sie – na, das freut mich, danke.«
    »Ben, Ben!« murmelte Silver vor sich hin; »wenn ich denke, daß du mich angeführt hast – oh! oh!«
    Der Doktor schickte Gray fort, um eine von den Hacken zu holen, die die Meuterer bei ihrer eiligen Flucht in der Grube liegen gelassen hatten, und während wir dann gemächlich den Berg hinunter nach der Stelle gingen, wo die Boote lagen, erklärte er uns mit ein paar Worten, was vorgegangen war. Es war eine Geschichte, die Silver sehr zu Herzen ging, und Ben Gunn war der Held der Geschichte von Anfang bis zu Ende.
    Ben hatte auf seinen langen, einsamen Wanderungen über die ganze Insel das Gerippe gefunden; natürlich war er es, der es ausgeplündert hatte. Dann hatte er den Schatz gefunden (die zerbrochene Pickaxt, die in der Grube lag, gehörte ihm). Er hatte in vielen Tagereisen mit saurem Schweiß den ganzen Schatz auf seinem Rücken vom Fuß der Riesenfichte nach einer Höhle geschleppt, die er an dem zweigipfeligen Berg auf der Nordostspitze der Insel bewohnte, und dort hatte der Schatz sich seit zwei Monaten vor der Ankunft der Hispaniola in Sicherheit befunden.
    Als der Doktor ihm, am Nachmittag nach dem Angriff der Piraten, dieses Geheimnis aus der Nase gezogen hatte, und dann am nächsten Morgen den Ankergrund leer sah, war er zu Silver gegangen, hatte ihm die jetzt nutzlos gewordene Karte gegeben – hatte ihm die Vorräte gegeben (denn Ben Gunns Höhle war reichlich mit Ziegenfleisch versehen, das dieser selbst eingepökelt hatte) – hatte ihm alles und jedes gegeben, nur um dadurch die Möglichkeit zu erlangen, in Sicherheit von dem Blockhaus nach dem zweigipfeligen Berg zu ziehen, wo sie keine Malaria zu befürchten hatten und den Schatz hüten konnten.
    »Daß wir dich im Stich lassen mußten, Jim,« sagte der Doktor, »tat mir innig leid – aber ich handelte so, wie es mir am besten für die schien, die bei ihrer Pflicht geblieben waren; und wenn du nicht bei diesen warst – wessen Schuld war das?«
    Als er nun am Morgen fand, daß ich in die furchtbare Enttäuschung, die der Meuterer harrte, mit hineingeraten mußte, da hatte er den ganzen Weg nach Bens Höhle im Laufschritt zurückgelegt. Er hatte den Squire zur Pflege des Kapitäns dort gelassen und war mit Gray und Ben quer durch die Insel marschiert, um zur rechten Zeit an der Riesenfichte zu sein. Er sah jedoch bald, daß die Piraten einen Vorsprung vor ihm hatten, und da hatte er den schnellfüßigen Ben Gunn vorausgeschickt, um die Kerle zu beschäftigen. Der war auf den guten Gedanken gekommen, seine früheren Schiffsmaate bei ihrem Aberglauben anzupacken, und hatte denn auch damit so weit Erfolg gehabt, daß Gray und der Doktor zur rechten Zeit ankamen und bereits im Hinterhalt lagen, bevor die Schatzsucher eintrafen.
    »Ah!« rief Silver, »es war ein Glück für mich, daß ich Hawkins bei mir hatte! Sie hätten den alten John in Fetzen schlagen lassen, ohne sich einen Augenblick darum zu bekümmern, Herr Doktor!«
    »Nicht einen Augenblick!« rief der Doktor lustig lachend.
    Mittlerweile waren wir

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