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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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das nicht? Männer wie dein Marquess und Papas Earl – wenn alle, die diese Männer durchschauen, sich verstecken, wer soll dann die Stimme gegen sie erheben? Wer soll die Unschuldigen und die Leichtgläubigen beschützen?«
    Sie war so tapfer und so naiv. »Wer soll dich beschützen, wenn Kurt dich erneut attackiert? Wie soll ich gleichzeitig auf dich aufpassen und diesen Fall lösen?«, fragte er.
    »Ich könnte dir helfen. Ich bin sehr gut in dem, was ich tue, Dalton. In den vielen Monaten, die ich das jetzt schon mache, bin ich kein einziges Mal erwischt worden.« »Ein einziges Mal hätte auch völlig gereicht«, sagte er grimmig. Wie konnte er sie nur davon abbringen? »Clara, du reist heute Abend mit James ab, und wenn ich dich in einen Sack stecken und auf die Kutsche schnallen muss.«
    Sie betrachtete ihn gelassen. »Du würdest mich zwingen?«
    Es war nicht fair von ihr, diese Karte zu spielen, und sie wusste es, denn er konnte sehen, wie sich ihre Augen vor Scham verdunkelten. Verdammt, war sie starrsinnig.
    »Wenn du dich nicht in Sicherheit bringst, dann -« Er konnte es nicht ertragen. Er sprach ohne nachzudenken weiter. »Dann weiß ich einen anderen Weg, deine Zukunft zu sichern.«
    »Und was für einen?«
    »Heirate mich.«
    Sie konnte nicht anders, sie lachte ungläubig. »Das könnte ich nicht.«
    »Warum nicht? Als Lady Etheridge wärst du praktisch unantastbar«, sagte er beleidigt. Er erwärmte sich für die Idee, während er sprach. »Es ist die perfekte Lösung. Du könntest weit von der Stadt entfernt leben. Ich habe mehrere Landsitze zur Auswahl. Auf diese Weise würdest du mich auch nicht von der Arbeit ablenken. Ich würde bestens für dich sorgen. Du hättest alles. Du würdest in einem solchen Reichtum leben, dass du nie mehr zu zeichnen bräuchtest -«
    Sie zuckte zusammen. »Nein, ich hätte nicht alles. Ich hätte weder dich noch meine Selbstachtung.«
    »Als meine Frau hättest du jedermanns Respekt! Ich biete dir meinen Namen und mein Vermögen an!«
    »Wie kannst du nur glauben, ich könnte mich auf so etwas einlassen? Du bietest mir Sand und Wüste an und nennst es Paradies.«
    »Du hältst mein Angebot also für wertlos?«
    »Ich halte es für eine Beleidigung. Ich will deinen goldenen Käfig nicht, Dalton.« Sie seufzte und rang offenkundig um Mäßigung. »Dein Verantwortungsbewusstsein ist lobenswert, aber ich werde für deinen Seelenfrieden nicht meine Zukunft verkaufen. Ich habe etwas Besseres verdient.«
    »Du bist unmöglich!«
    Ihre Augen verwandelten sich in eine stürmische grüne See. »Und du bist absolut nicht unmöglich, das ist mein Unglück.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Empfindest du gar nichts für mich?«
    Sie sah ihn nur an. »Ich empfinde sehr viel für dich.«
    Er dachte an diesen Nathaniel, für den sie Grün getragen hatte. »Gibt es jemanden, für den du mehr empfindest?« Er ballte die Fäuste und kämpfte gegen innere Verzweiflung und Einsamkeit. »Ich muss wissen, an wen ich dich verliere! Sag mir, wer es ist!«
    Sie zögerte kurz. »Ich selber.«
    Darauf wusste er keine Antwort, fand kein einziges Gegenargument. Sie standen einander reglos gegenüber, beisammen und doch so weit voneinander entfernt.
    Ein Klicken hallte durch die Stille, und ein Teil der Wandvertäfelung ging auf. Clara blinzelte. Ihr fiel zum ersten Mal auf, dass der Raum keine sichtbare Tür besaß. Sie war die ganze Nacht über gefangen gewesen und hatte es nicht einmal bemerkt.
    James steckte den Kopf herein und hatte die Augen fest geschlossen. »Sind hier alle gesellschaftsfähig?«
    »Sind wir«, sagte Dalton gepresst. »Wollen wir mal sehen, wie es um Sie bestellt ist, James.«
    »Ah.« James wuchtete Claras Koffer in den Raum und bemühte sich, keinen Lärm zu machen. Dann schob er sich, mit einer dicken Aktenmappe und einem weiteren Korb beladen, selbst durch die Öffnung.
    »Hier sind Ihre Sachen, Mrs Simpson. Agatha lässt ausrichten, dass sie das Geld in einen doppelten Boden eingenäht hat. Einer richtigen Durchsuchung hält es nicht stand, aber vor Langfingern sind Sie sicher.«
    Er überreichte ihr eine feste Karte, auf der zwei Schiffspassagen nach Schottland verbucht waren, für heute Nacht. »Das hier ist für uns. Ich dachte, wir reisen am besten als Bruder und Schwester.«
    Sie legte das Ticket achtsam auf den Schreibtisch. »Danke.«
    James legte die schwere Aktenmappe daneben und zog ein Blatt Papier heraus. »Dalton, ich glaube, Sie sollten sich das hier

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