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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wiederherstellen.« Wadsworths Tonfall war überaus selbstgefällig. »Das würden Sie doch, Bligh?«
    Der Mann hinter Dalton antwortete: »Natürlich, Sir.« Sein Lachen wurde vom fauligsten Atem begleitet, den Dalton je das Vergnügen hatte zu riechen.
    Der Mann verdiente es, allein der Luftverschmutzung wegen zu sterben. Die Pistole rammte sich hart unter Daltons Ohr. »Mein Herr möchte Sie in der Kutsche haben. Los, gehen Sie.«
    James warf Dalton aus dem Augenwinkel einen fragenden Blick zu, doch Dalton schüttelte nur ein klein wenig den Kopf. Es war nicht gerade Daltons bevorzugte Methode, Informationen mit einer Pistole im Nacken zu bekommen, aber sie war effektiv. Es war erstaunlich, was Leute alles preisgaben, solange sie glaubten, ihre Zuhörer würden den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben.
    Er und James wurden vielleicht auf die gleiche Art und Weise entführt wie Clara. Dalton kämpfte gegen die Vorstellung an, wie sehr sie sich gefürchtet haben musste. Er brauchte jetzt einen klaren Kopf. Wenn er und James Glück hatten, brachte man sie an denselben Ort wie Clara. Dann müssten sie gemeinsam fliehen.
    Von einem unbekannten Ort mit einer unbekannten Zahl von Wachen und mit einer Clara, die sich in einem unbekannten Zustand befand.
    Schon wieder nicht seine bevorzugte Methode.
    Wadsworth setzte den Hut auf und schwang den kecken Gehstock. Dalton und James wurden in die Kutsche geschoben wie zwei widerspenstige Schweine, die zum Markt verfrachtet wurden James schien über ihre missliche Lage ernsthaft besorgt zu sein, aber Dalton konnte nur daran denken, dass er endlich auf dem Weg zu Clara war.
    Nathaniel nahm Clara bei der Hand und zog sie zum Salon zurück. Sie wehrte sich. Er drehte sich lachend nach ihr um und schüttelte den Kopf. »Meine Liebe, Sie sehen wie ein trotziges Kind aus.«
    »Es ist mir ziemlich egal, was Sie denken«, keuchte sie, während sie zerrte und die Hand in seiner verdrehte. »Besser dumm aussehen als tot.«
    Er gab einen erbosten Laut von sich, dann riss er sie wieder in seine Arme. Sie wand sich, doch er trug sie gelassen durchs Foyer. »Ich denke, das ist einfach der beste Weg, Sie zu transportieren. Eine kolossale Freiheit, die ich mir da herausnehme, ich weiß. Aber mir gefällt es.«
    Er blieb vor dem Kamin stehen. »Wenn ich Sie da hinsetzte, bleiben Sie dann auch dort?«
    Sie wehrte sich nur noch heftiger. Das erwies sich als Fehler, denn er zuckte nur die Achseln und hob sie noch ein Stück höher. »Dann eben so.«
    Er setzte sich auf den Stuhl und legte sie sich über den Schoß, wobei er sie immer noch scheinbar mühelos annähernd bewegungsunfähig hielt. »Ich würde Ihnen gern eins verständlich machen, Clara. Sie werden mir vielleicht sogar noch behilflich sein wollen.«
    Sie legte den Kopf zurück, um ihn ungläubig anzusehen. »Das werde ich nicht! Wie können Sie glauben -«
    Er küsste sie, ein schneller weicher Druck seiner Lippen auf ihren. Clara war bis ins Mark verwirrt.
    »Clara, ich bin ein Gentleman, aber sogar Gentlemen stoßen an ihre Grenzen. Ich befinde mich mit einer Frau auf dem Schoß in einem verlassenen Haus und habe schlicht nichts Besseres zu tun. Falls Sie nicht möchten, dass meine Gedanken weiter in diese unschickliche Richtung wandern, schlage ich vor, Sie hören auf, Ihr Hinterteil auf meinem Schoß zu winden.«
    Sie erstarrte. »Sehen Sie? Ich rühre mich nicht. Kein bisschen.«
    Er lachte. »Sehr schmeichelhaft. Wissen Sie eigentlich, wie entzückend Sie sind?«
    Clara sah weg. Dalton hielt sie nicht für entzückend. Er hielt sie für verwegen und empörend – ja, sogar für gefährlich. Wenn sie so darüber nachdachte, zog sie »gefährlich« vor.
    Sie hielt sich immer noch ruhig und saß still auf Nathaniels Schoß. »Was wollten Sie mir eigentlich mitteilen?«
    Nathaniel betrachtete sie kurz, und einzig der angespannte Zug um sein Kinn verriet seine Unsicherheit. »Sagen Sie mir nur eins, Clara, und ich werde Sie nie mehr danach fragen. Sind Sie irgendwie in eine Verschwörung gegen die Krone verwickelt?«
    Clara warf mit einem wütenden Schnauben den Kopf nach hinten. »
Warum
fragen mich das nur alle?« Die Zimmerdecke wusste die Antwort auch nicht, also sah sie wieder Nathaniel an. »Nein, ich habe mich nicht gegen die Krone verschworen. Mir missfällt es lediglich, wenn die Privilegierten die Unterprivilegierten ausnutzen, das ist alles.«
    Er blinzelte sie an. »Tun das nicht alle?« Dann lächelte er. »Ich werde

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