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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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jedenfalls eine sehr böse Sache tun, die uns vermutlich beide in ernstliche Schwierigkeiten bringt.«
    »Oh, wie schön«, murmelte sie. »Von so was kann ich gar nicht genug kriegen.«
    »Ich werde Ihnen von einer Gruppe junger Revolutionäre berichten, die von Wadsworth ins Leben gerufen worden ist, und einer Gruppe anderer junger Schurken, die Verbindungen nach Frankreich haben.«
    Nathaniel rutschte ein wenig unter ihr herum, und Clara begriff, dass er nicht übertrieben hatte, seine Gedanken hatten tatsächlich eine unschickliche Richtung eingeschlagen. Sie hielt sich stocksteif.
    Er schaute sie amüsiert an und fuhr fort: »Sie nennen sich ›Ritter der Lilie‹.
Fleur-de-lis
, um genau zu sein.«
    Clara wagte kaum, sich zu regen, eine Reaktion zu zeigen.
    Fleur.
    Wo, in Gottes Namen, war sie da hineingeraten? »Nein«, protestierte sie. »Ich enthülle Diebstahl und Korruption. Ich weiß nichts von irgendwelchen Revolutionären – oder – oder -« Sie schlug entsetzt die Hand vor den Mund. »Oh nein! Und sie hat sich zweitausendmal verkauft!«
    »Fast dreitausendmal, meinen Berechnungen nach. Von all den Pauszeichnungen, die zusätzlich im Umlauf sind, ganz zu schweigen.« Er seufzte. »Um die Geschichte zusätzlich zu komplizieren, muss ich noch die Geschichte eines jungen Mannes hinzufügen, damals kaum mehr als ein Junge, der sich, in einem Augenblick der Rebellion gegen seinen übermächtigen Vater, mit den falschen Leuten eingelassen hat. Leuten, die seinen Vater – nun, sagen wir einfach, die seinem Vater die Macht entreißen wollten.
    Für diesen jungen Mann war die Vorstellung, seinem Vater einen Strich durch die Rechnung zu machen, so etwas wie ein Spiel. Ein lustiges Spiel, mit all den geheimen Treffen und den Zetteln, die auf der Stelle verbrannt werden mussten. Erst als es anfing, ihn zu langweilen, und er versucht hat, das Spiel zu stoppen, wurde ihm klar, dass seine vormaligen Kameraden gar nicht gespielt hatten.
    Er wusste nicht, was er tun sollte. Hätte er sich an seinen Vater gewandt, hätte der wegen ihrer früheren Konflikte kaum geglaubt, dass sein Sohn das Komplott für ein Spiel gehalten hatte. Die Bestrafung wäre schnell und gnadenlos. Das Leben, wie er es kannte, wäre vorüber. Doch wenn er nichts unternahm, hatten diese Leute vielleicht Erfolg, und er müsste auf immer mit der Schuld leben, den Mann hintergangen zu haben, den er auf der Welt am meisten liebte.«
    »Aber Sie sagten doch, er hätte seinen Vater nicht gemocht?« Trotz ihrer misslichen Lage nahm die Geschichte sie gefangen. In einer solch schrecklichen Lage zu stecken!
    Nathaniel lächelte traurig. »Die Beziehungen zwischen einem Vater und einem Sohn können recht kompliziert sein. Bewunderung kann in Sekundenschnelle in Ernüchterung umschlagen und tut es üblicherweise auch. Denn welch sterblicher Mensch wäre in der Lage, ein Leben lang die Illusion der Heldenhaftigkeit aufrecht zu erhalten? Und andersherum haben Väter derart große Erwartungen an ihre Söhne, weil sie ihre Söhne als eine bloße Verlängerung ihres eigenen Ichs betrachten, die über dieselbe Weisheit und Erfahrung verfügen wie sie selbst.«
    Er fixierte inzwischen das Kaminfeuer, und Clara konnte das Bedauern und die Trauer in seinen Augen sehen. »Also, wofür haben Sie sich entschieden, Nathaniel? Für Ihren Vater oder für sich selbst?«
    Er öffnete gerade den Mund, um zu antworten, als im Eingang die Hölle losbrach. Die Tür flog auf, und zwei gefesselte Männer flogen in den Raum, um stolpernd vor Lord Reardon und Clara zum Halten zu kommen.
    Sie keuchte: »Dalton!«
    Dalton richtete sich auf und ließ den Blick über sie wandern, wie sie in ihrem Dienstmädchenkleid auf Nathaniels Schoß saß. Clara wurde eiskalt, als sie begriff, was er denken musste. »Ich – Er ist nicht mein -«
    Nathaniel lachte leise und packte sie fester. »Oh, aber das bin ich sehr wohl«, sagte er, den Blick auf Dalton gerichtet. »Oder, zumindest wäre ich es gern.«
    Dalton war so froh, sie gesund und munter vorzufinden, dass er am liebsten laut gelacht hätte. Sie war blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen, aber sie wirkte gelassen. Aber was am wichtigsten war, sie war, Gott sei Dank, unversehrt.
    Er wollte zu ihr laufen und sie in die Arme nehmen und an sich drücken, bis jede Zelle seines Körpers wusste, dass es ihr gut ging.
    Stattdessen konnte er nur Zusehen, wie ein anderer Mann sie in den Armen hielt. Sie sah ihn so beunruhigt an, als könne

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