Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
verwundern. Der Butler nickte lediglich feierlich.
    »Selbstverständlich, Mylord. Darf ich Ihnen, während Sie warten, ein paar Erfrischungen anbieten?«
    Er wollte sie gerade zum Salon geleiten, als oben an der Treppe ein Mann erschien. »Etheridge? Was ist los?« Er knotete den Gürtel seines Hausmantels zu und kam schnell die Stufen heruntergelaufen. »Ist irgendwas mit dem Club?«
    Der Mann war attraktiv, auch wenn seine Gesichtszüge vielleicht nicht so fein ziseliert waren wie Daltons. Aber sein Lächeln war aufrichtig und einladend, und das Blau seiner Augen war in der Tat atemberaubend. Clara ertappte sich dabei, wie sie ihn mit faszinierter Verträumtheit anstarrte. Aber vielleicht lag das auch an ihrer übermächtigen Müdigkeit.
    Hatte sie ihn schon einmal gesehen? Ihr Verstand verweigerte die Arbeit und konnte sich nicht recht an ihn erinnern.
    Dalton räusperte sich. »Simon, darf ich vorstellen, Clara Simpson. Sie hat eine schreckliche Nacht hinter sich und muss sich ausruhen. Wenn es Ihnen keine zu großen Schwierigkeiten macht…«
    »Dalton, was reden Sie da!« Die forsche Frauenstimme kam vom oberen Treppenabsatz.
    Clara sah auf und schaute in ein erfreulich vertrautes Gesicht. »Agatha? Agatha Applequ -«
    »Raines, liebe Clara. Lady Raines, um genau zu sein. Aber Sie müssen mich Aggie nennen.«
    Der Mann namens Simon drehte sich besorgt nach seiner Frau um. »Fräulein, geh bitte zu Bett. Du holst dir noch den Tod.«
    »Oh, lass das Getue, Simon. Es passt so überhaupt nicht zu dir.«
    Während Agatha die Treppe herunterkam, erinnerte sich Claras müder Kopf an die alten Geschichten. »Oh!« Sie wandte sich an Simon. »Dann müssen Sie der als Kaminkehrer verkleidete Ritter sein!« Als sie begriff, wie sich das angehört haben musste, fing sie zu zwinkern an. »Oh, du meine Güte. Für wie ungehobelt müssen Sie mich halten.«
    Über Sir Raines Gesicht huschte ein recht erstaunliches Lächeln, und er verbeugte sich anerkennend. »Überhaupt nicht! Seien Sie in unserem Zuhause willkommen, Mrs Simpson.«
    Clara antwortete seiner Verbeugung mit einem müden Knicks, dann sagte sie zu Dalton: »Ich fürchte, ich habe komplett den Verstand verloren.«
    Dalton schüttelte den Kopf. »Dann müssen Sie für eine Weile eben ohne auskommen.«
    Agatha war unten angekommen und fasste Clara am Ellenbogen. »Sie sind einfach nur erschöpft, Clara. Ich lasse Ihnen ein Bad herrichten, und dann stecken wir Sie ins Bett und lassen Sie bis morgen Mittag schlafen.«
    »Oh, das hört sich wunderbar an.« Clara kämpfte gegen ein enormes Gähnen. Sie wandte sich schläfrig an Dalton. »Gute Nacht, Dalton. Wir sehen uns morgen.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich weg und folgte Agatha.
    Es gab viel zu viele Stufen für ihre wackeligen Beine, und Clara bedurfte all ihrer Konzentration, um sich auf dem Weg nach oben nicht hinzusetzen und ein Nickerchen einzulegen. Erst als sie oben angekommen war, fiel ihr Agathas entgeisterter Gesichtsausdruck auf.
    »Warum sehen Sie mich so -« Oh, nein. Sie hatte es tatsächlich
getan
, oder? Sie hätte sich am liebsten nach Dalton umgedreht, aber sie wagte es nicht. Also folgte sie Agatha den Gang entlang und sah dezidiert nicht hin. Was, wenn er sich gerade mit einem Taschentuch die Wange abwischte? Oder noch schlimmer, was, wenn er so zu ihr aufsah, wie sie gerne zu ihm hinuntergesehen hätte?

Kapitel 19
    Simon sah den beiden Frauen nach und schüttelte den Kopf. »War das etwa ein Kuss? Ich dachte, Sie mögen die Witwe Simpson nicht. Und was ist mit Rose?«
    Dalton rieb sich den Nacken. »Die Witwe Simpson
ist
Rose.«
    »Ehrlich?« Simon zog eine Augenbraue hoch. »Ich glaube, ich brauche einen Brandy. Sie auch. Sie sehen wie ein Mann aus, der einen Schock erlitten hat.«
    Ja, Schock war das richtige Wort. So wie sie ihn geküsst hatte, zart und gelassen, so wie eine Frau ihren Ehemann zur guten Nacht küsste…
    Es hatte ihm sehr gefallen. Also zwang er sich naturgemäß, das Ganze zu ignorieren.
    Er folgte Simon ins Arbeitszimmer, das dem seinen insoweit ähnelte, als eine Reihe typisch männlicher Trostspender vorhanden waren. Gutes Leder, gute Spirituosen und gute Bücher. Bei Simon konnte er immer entspannen, Simon war vielleicht der einzige Mensch auf der Welt, der keine Erwartungen an ihn stellte. Er bekam seinen Brandy und schüttete ihn in einem Zug hinunter.
    »Harte Nacht gehabt?« Simons Stimme triefte vor

Weitere Kostenlose Bücher