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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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noch nicht gebacken. Zuerst wollen wir wissen, wie jetzt alles weitergeht.“
    Ottokar hatte einen genauen Plan ausgearbeitet. Beatrix, Ingrid und Sophie sollten unverzüglich ins Schloss hinübergehen und die Mädchen wecken.
    „Aber vorsichtig. Zimmerweise! Die Lehrerinnen dürfen nichts merken!“
    Sonja sollte ihren Vater anrufen, und Doktor Waldmann sollte Rolle verständigen, der in der Horror- RockBand gebraucht wurde.
    „Jetzt?“ fragte sie erstaunt. „Bei dem Nebel! Wie stellt ihr euch das vor?“
    „Der Nebel ist nur für die Horn da“, antwortete Stephan. „Rolle wird das schon schaffen.“
    Klaus und Hans-Jürgen weckten die Ritter. Dabei wurde auch Gießkanne munter, der die unvermeidliche Aufsicht führte. Aber er unternahm nichts dagegen. Offenbar hatte ihn der Rex unterrichtet.
    Strehlau richtete die Ecke für die Band ein und baute Ottokars Schlagzeug auf. Da es im Schweinestall kein Klavier gab, hatte er sich damit abgefunden, ersatzweise Stephans Akkordeon zu übernehmen. Einen Stecker für die elektrische Gitarre gab es zum Glück.
    „Geh mal weg da!“ rief Eugen, als Strehlau gerade am Verstärker herumwerkelte. Der Streber fuhr herum, wollte etwas sagen, doch der Mund blieb ihm offen stehen. Eugen, Pummel, Fritz und Friedrich hatten das Klavier aus dem Schloss herübergeschleppt. Stephan brachte Akkordeon und Gitarre herein, Hans-Jürgen seine Flöte. Noch bevor sie sich gesetzt hatten, um sich einzuspielen, ging die Stalltür auf. „Ach du Schreck. Die kommen schon!“ rief Strehlau . Doch er hatte sich geirrt. Ein unförmiges Gebilde wurde sichtbar, von zwei Armen umklammert: Rolle mit Bassgeige.

    „Toll! Bei dem Nebel!“ sagte Hans-Jürgen. Rolle winkte ab.
    „Drüben ist ganz dicke Suppe, mindestens Erbswurst. Ab Wampoldsreute nur noch kräftige Bouillon.“
    „Mann!“ Ottokar schlug sich vor die Stirn. „Die Hauptsache hab ich vergessen: Was zu trinken und was zu essen!“
    „Ach was. Geht auch so“, beschwichtigte ihn Strehlau . „Nur dumme Menschen denken immer an den Magen.“ Ottokar ließ sich nicht beruhigen.
    „Du hast leicht reden. Du sitzt hinter deinem Kasten. Aber die andern... Schränke schieben macht ganz schön Kohldampf!“
    Rolle hatte seine Bassgeige ausgepackt und räusperte sich.
    „Übrigens, ich hab Jean gesprochen! Als ich wegfuhr, kam er gerade aus dem Weinkeller. Die Horn scheint ganz schön zu picheln. Das sei schon die dritte Flasche, hat er gesagt.“
    Kleckerweise kamen die Ritter.
    „Was ist denn? Wo sind die Gören?“ fragte der kleine Eberhard, der einen Trainingsanzug trug, unter dem die Jacke seines Pyjamas hervorschaute. Werner kam herein in Tennisschuhen, Schlafanzughose und einem Regenmantel darüber.
    Rolle erschien mit der Bassgeige.
    „Kein Schrank weit und breit! Ich denke, hier ist Tanz?“ sagte er und gähnte ungeniert. Immer mehr Ritter drängten herein, in immer abenteuerlicheren Aufzügen. Plötzlich Dampfwalzes Stimme: „Weg da!“
    Mit dem Rücken voran bahnte er sich den Weg, offensichtlich schwer tragend an einem Wäschekorb, an dessen anderem Ende sich Andi plagte.
    „Was bringt ihr denn?“ fragte Ottokar.
    „Was ihr vergessen habt!“ rief Mücke, der sich mit zwei großen Flaschen im Arm hinter Andi durch die Gasse der Ritter schlängelte. Wie sich herausstellte, waren die drei mit Dampfwalzes Dietrichen in die Speisekammer eingedrungen und hatten gründlich zugegriffen: ganze Salamiwürste, Butter, Brot, Gurken, Himbeer- und Zitronensirup zum Verlängern mit Wasser und Gebäck in Dosen.
    „Klasse!“ lobte Ottokar. „Jetzt können die Gören ja kommen.“
    Doch wie auf Kommando schüttelten die drei die Köpfe.
    „Die kommen nicht“, sagte Mücke.
    „Sie haben eine Bedingung“, bestätigte Andi. „Wir sollen uns frisch machen! Nicht nur aus dem Bett in den Trainingsanzug umsteigen! Sonst bleiben sie lieber weg, sagen sie.“
    Ein Murren ging durch die Reihen der Ritter. Ottokar verzog das Gesicht.
    „Mein lieber Schwan! Wir schaffen die Horn weg und die halbe Speisekammer her — und die stellen Bedingungen.“
    „Soweit kommt’s noch!“ pflichtete ihm Stephan bei. „Wir können’s ja auch lassen.“
    Rufe der Zustimmung wurden laut, doch sie klangen wenig überzeugend.
    „Quatsch!“ schimpfte Mücke. „Wenn wir jetzt nichts machen, ärgert sich die Horn nicht. Und das ist nicht der Sinn der Sache.“
    „Sehr richtig! Sie muss sich giften, dass sie grün wird! Und dazu brauchen wir die

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